Kreis Lippe. Die Technische Hochschule OWL hat nach eigenem Bericht nun die Ergebnisse ihrer Online-Befragung zum Thema Mobilitätsverhalten der Studenten und Lehrenden ausgewertet. Bei der Befragung (im Juni) ging es darum, wie die Studenten, Mitarbeiter und die Lehrenden an den drei Standorten in Detmold, Höxter und Lemgo von A nach B, von zu Hause in die Hochschule kommen oder beim Pendeln unterwegs sind.
Nun, drei Monate später, seien alle 1158 Datensätze ausgewertet. Mit knapp zwei Dritteln bilden die Studenten den größten Anteil der gesamten Rückmeldungen. Etwa 25 Prozent der Befragten kommen aus dem Kreis der Mitarbeiter und etwa 8 Prozent sind die Dozenten. Damit liege die Rückmeldequote insgesamt und in den jeweiligen Zugehörigkeitsgruppen bei etwa 15 Prozent.
Wer den ÖPNV tatsächlich nutzt, hat weniger zu kritisieren
Das am häufigsten genutzte Fortbewegungsmittel für den täglichen Arbeitsweg ist der Pressemitteilung zufolge an allen drei Standorten der TH OWL (Lemgo, Detmold und Höxter) der private Pkw, mit dem während der Vorlesungszeit vier bis fünf Mal pro Woche die Studien- und/oder Arbeitswege gefahren werden. Jeweils rund ein Drittel der Befragten habe angegeben, eine Wegstrecke von 10 bis 30 Kilometern oder eine Entfernung von mehr als 30 Kilometern bis zur Hochschule zurücklegen zu müssen.
Hauptgründe für die Wahl der Mobilitätsart sind kurze Wegezeiten, Flexibilität im Tagesverlauf und Stressfreiheit. Kritik hagele es für die Infrastruktur des ÖPNV-Netzes: Zwar werde die Erreichbarkeit von Haltestationen an Wohnort und Campus durchweg als gut bewertet, jedoch seien Betriebszeiten, Taktzeiten und die Fahrtzeit mit dem ÖPNV unzureichend. Diejenigen, die den ÖPNV allerdings nutzen, entweder aufgrund fehlender Alternativen oder weil eine gute Anbindung vorliege, haben laut Befragung bezüglich des ÖPNV-Angebots im Mittel weniger zu kritisieren. Als größter Anreiz, um sich klimafreundlicher fortzubewegen, werde der Ausbau des ÖPNV-Netzes gefordert (hier vor allem Taktverdichtungen und Ausweitung von Betriebszeiten). Insbesondere Mitarbeitende empfinden die Fortführung von Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten (Home-Office) als besonders ausschlaggebenden Beitrag zu mehr Klimaschutz.
Bei kurzen Strecken wird oft Rad gefahren oder gelaufen
"Bei Wegstrecken bis zu fünf Kilometern werden im Übrigen drei von vier Autos stehengelassen, und es wird überwiegend auf das Fahrrad umgestiegen oder zu Fuß gelaufen. Verbesserungspotenzial wird gesehen beim Vorhandensein witterungsgeschützter Abstellflächen für Fahrräder sowie weiterer förderlicher Angebote für die Fahrradnutzung", heißt es weiter.
Aus den Ergebnissen der Befragung werden nun im nächsten Schritt Verbesserungspotenziale und Maßnahmen abgeleitet.
Die Online-Befragung war initiiert worden durch Professorin Kathrin Lemme, inzwischen ausgeschiedene Vizepräsidentin für Kommunikation und Profil, und Professor Michael Minge, Wirtschaftspsychologe im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften sowie die Wirtschaftspsychologie-Studentin Anna-Lena Rattay. Details unter www.th-owl.de/news.