Kreis stockt Fuhrpark des Rettungsdienstes auf

Kreis Lippe. Der Kreis hat wie alle fünf Jahre einen neuen Bedarfsplan für den Rettungsdienst vorgelegt. Wesentliche Bestandteile: In Leopoldshöhe wird eine neue Wache gebaut und rund um die Uhr ein Rettungswagen (RTW) stationiert. An mehreren Orten werden die Fahrzeuge länger vorgehalten. Diese Vorhaben sollen bis Ende kommenden Jahres umgesetzt werden. Der Kreistag beschließt am 12. Dezember darüber.

Dass das Klinikum Lippe die unfallchirurgischen und orthopädischen Abteilungen in Lemgo geschlossen hat und Patienten etwa aus Nordlippe nun nach Detmold gefahren werden, falle derzeit &bdquo;nicht weiter ins Gewicht“, sagte Meinolf Haase, der Leiter des Bevölkerungsschutzes. &bdquo;Wir werden die Entwicklung aber weiter aufmerksam beobachten“. Er weist darauf hin, dass der Krankentransportwagen (KTW) in Dörentrup künftig 24 Stunden am Tag bereitstehe, um Verletzte oder Erkrankte ins Krankenhaus bringen zu können. Weitere Neuerungen in 2023: i n der in Extertal geplanten Wache wird ein RTW rund um die Uhr bereitstehen, einen zweiten RTW gibt es tagsüber und an den Wochenenden in Blomberg. In Detmold stehen künftig an 24 Stunden drei Rettungswagen parat, und in Lage gibt es einen weiteren KTW. Insgesamt fahren für den Kreis künftig 24 RTW, sieben KTW und und fünf Notarzt-Einsatzfahrzeuge.

Krankenkassen stimmen zu Der aktuelle Rettungsdienstbedarfsplan aus dem Jahr 2017 sei kontinuierlich überprüft und angepasst worden, sagte Joachim Klink vom Fachbereich Bevölkerungsschutz im Kreis-Gesundheitsausschuss. Ein Gutachter sei nun zu dem Ergebnis gekommen, dass die Stunden, in denen die KTW und die Rettungswagen bereitstehen müssen, um 15 Prozent ansteigen müssen: Auf 245.000 Stunden. Dieses werde nun gewährleistet, die Krankenkassen hätten dem Bedarfsplan zugestimmt. Mit den Johannitern, den Maltesern, der Stadt Detmold und den Nachbarkreisen sei ebenfalls gesprochen worden.

Die Zwölf-Minuten-Frist, binnen derer die Helfer nach einem Notruf ankommen müssen, sei in 2021 in 86,9 Prozent der Fälle eingehalten worden, resümierte Achim Reineke, Fachgebietsleiter Rettungsdienst. Im laufenden Jahr werde diese Zahl etwas sinken. Der Bedarfsplan soll den Trend umkehren. Reineke stellte auch fest: "Wir haben immer mehr Einsätze. 57.500 waren es vor einem Jahr, dieses Jahr werden es wieder mehr". Das liege unter anderem daran, dass private Unternehmer keine Corona-Patienten fahren dürften. Und: Die Menschen werden älter.

Warten auf Ersatzteile und neue Wagen Zwar bilde der Kreis fleißig Notfallsanitäter aus, zurzeit 30 junge Leute. Aber auch in Lippe fehlten wie überall in Deutschland Fachkräfte, sodass die Belastung für jeden Einzelnen hoch sei. Hinzu kommen der erhöhte Eigenschutz (Corona) und die umfangreiche, notwendige Desinfektion der Wagen. Und auch die Fahrzeugbeschaffung wird zum Problem. Zwei Jahre Lieferzeit gibt es für neue, und Reparaturen brauchen länger, weil auf Ersatzteile gewartet werden muss. An der technischen Ausstattung hapert auch die Einführung des Tele-Notarztes , die seit 2017 im Bedarfsplan steht. Dies soll sich aber in Kürze ändern.

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