Kultur auf einen Klick im Blick

Kreis Lippe. "OWL live" heißt die Kulturplattform, die das OWL-Kulturbüro schon 2018 konzipiert hat. Sie ist mittlerweile im Testbetrieb für ausgewählte Nutzer im Netz und wird laufend verbessert, soll freundlich für alle Nutzer als auch für diejenigen werden, die ihre Partys, Konzerte, Schauspiele oder Ballettabende auf der Plattform anbieten wollen. Der Landesverband Lippe möge im kommenden Jahr mit 30.000 Euro dabei sein, schlägt Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast vor. Das Geld werde in den 2023-er Haushalt eingestellt. Entscheiden muss die Verbandsversammlung. Die Signale, dass sie die Summe bewilligen wird, waren in der jüngsten Sitzung eindeutig.

Projektleiterin Dr. Jana Duda und Koordinatorin Ariane Schmitt-Chandon stellten den Politikern die "bundesweit einmalige" Seite vor. Das Prinzip ist einfach: Landestheater, Oetkerhalle, Kaiserkeller und Co. stellen ihre Veranstaltungen ein, importieren im Idealfall ihre Kalender. Es gibt Termine, Fotos, oft (noch nicht immer) einen Link zum Vorverkauf, einen Link zur besten Anreise, zu Parkplätzen, Gastro-Angeboten usw. Die Filtermöglichkeiten für den Nutzer sind unbegrenzt: nach Genre, Ort, Budget, Zeitrahmen. Rückblicke auf vergangene Veranstaltungen sind auch dabei. Im Laufe der Zeit personalisiert sich das Ganze, der Nutzer oder die Nutzerin bekommen Vorschläge, wo er oder sie denn passend zu seinem Profil mal hingehen könnte. Ergänzend gibt es Service-Infos für die Veranstalter, sei es zu Nutzungsrechten von Bildern im Netz, zu Barrierefreiheit oder sonstigen Fragen.

Veranstalter werden nun geschult Viele Kreise und die Stadt Bielefeld haben ihre Scherflein (meist 30.00 Euro) für das Regionale -Projekt schon zugesagt oder haben es in den kommenden Tagen nach jeweils positiven Fachausschuss-Beschlüssen auf der Tagesordnung. Der Kreis Höxter macht nicht mit (Düning-Gast: "Eine Fehlentscheidung"), für Lippe ist der Landesverband als Kulturträger gefordert. 50.000 Euro gibt es vom Land, weitere 50.000 erhofft sich Jana Duda von der LWL-Kulturstiftung. 25.000 gibt die OWL GmbH. Mit dem Geld werden unter anderem Mitarbeiter bezahlt, die von Anfang des kommenden Jahres an durch OWL touren und Veranstalter schulen werden. Dann geht die Seite richtig an den Start. Bis 2025 soll auch die bundesweite Initiative "Datenraum Kultur" eingepflegt werden.

Die beiden stellvertretenden Verbandsvorsteher Claus Cieciera (CDU) und Annette Paschke-Lehmann sparten nicht mit Lob. "Das ist die Zukunft, so ein Angebot ist unverzichtbar", sagte Cieciera. Paschke-Lehmann mahnte, die Startphase gut zu meistern, damit User und Veranstalter dabeiblieben. "Das ist entscheidend." Dr. Lucas Heumann (CDU) plädierte dafür, es für Veranstalter nicht komplett kostenlos zu halten: "Das ist eine Dienstleistung, die sollte honoriert werden. Und wenn es nur für einen symbolischen Betrag ist. Später auf Bezahlung umzuswitchen, wird schwierig."

Startversion ist kostenfrei Die digitalen Geschäftsmodelle würden noch entwickelt, sagte Jana Duda. Die Startversion sei in jedem Fall kostenfrei. Möglicherweise könnten im Einklang mit gesetzlichen Vorgaben die Daten der User weitergegeben werden. "Es ist nicht unsere Aufgabe, mit öffentlichen Mitteln Datenerhebungen zu finanzieren", widersprach Robin Wagener (Grüne). Er fragte nach den geplanten Maketingmaßnahmen. "Die sind moderat", erklärte die Projektleiterin. Es gelte auch, noch Sponsoren einzuwerben. Cieciera war optimistisch: "Wenn es läuft, werden die Nutzer das Angebot von selbst nach vorne bringen."

Düning-Gast mahnte, die Interessen der kleinen Kultureinrichtungen im Auge zu behalten. "Wir sollten der Plattform eine Chance geben. Wir kommen ja mittelfristig immer von den Geldern 'runter." Zunächst würden die 30.000 Euro jährlich überwiesen, das Land hat eine Zusage für fünf Jahre erteilt.

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