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Was Ehrenamtler in Lippe sich wirklich wünschen

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Potenziale und Herausforderungen im Feuerwehr-Ehrenamt in Lippe zeigt der dritte Werksattbericht auf. - © Symbolbild Pixabay
Potenziale und Herausforderungen im Feuerwehr-Ehrenamt in Lippe zeigt der dritte Werksattbericht auf. (© Symbolbild Pixabay)

Kreis Lippe. Welche Potenziale und Herausforderungen hat das Feuerwehr-Ehrenamt im Kreis Lippe zu bieten? Darüber gibt der Werkstattbericht zum Projekt „SROI – Social Return on Investment“ Auskunft, der jetzt erschienen ist. "Für die kommunale Daseinsvorsorge ist bürgerschaftliches Engagement unverzichtbar. Ohne Menschen, die in ihrer Freizeit Bürgerbusse steuern, als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Tag und Nacht Einsätze absolvieren oder gemeinsam Dorfläden betreiben, könnten viele Angebote der Daseinsvorsorge kaum aufrechterhalten werden", erklärt die Kreisverwaltung den Hintergrund.

Ehrenamt im ländlichen Raum soll gestärkt werden

Auf dieser Grundlage befasse sich das Forschungsprojekt SROI des Kreises Lippe und der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW mit der Frage, vor welchen konkreten Herausforderungen Engagierte und ihre Organisationen aktuell stehen. Im Rahmen der Projektarbeit möchte das Team aus Kreisverwaltung und Wissenschaft nach eigenen Angaben Handlungsansätze erarbeiten, um das Ehrenamt in ländlichen Räumen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen zu stärken.

Dazu hat das Projektteam im Herbst 2022 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in Lippe befragt. Unter dem Titel „Potenziale und Herausforderungen im Feuerwehr-Ehrenamt – Eine Studie zur Situation Freiwilliger Feuerwehrkräfte im Kreis Lippe“ wurden nun die Ergebnisse dieser Online-Umfrage veröffentlicht.

„Die Feuerwehr ist ein besonders wichtiger Bereich des Ehrenamts im Kreis Lippe, da sich mehr als 2500 Menschen engagieren und somit direkt die Daseinsvorsorge im Kreis sichern. Mehr als 85 Prozent der Feuerwehrkräfte in Deutschland sind aktuell Freiwillige, was die Bedeutung dieses Ehrenamtes in besonderem Maße verdeutlicht“, erklärt Karen Zereike, Leiterin des Fachdienstes Ländliche Entwicklung und Innovation vom Kreis Lippe.

480 freiwillige Wehrkräfte haben sich beteiligt

"Insgesamt beteiligten sich mehr als 480 Freiwillige Feuerwehrkräfte und Einheitsführer in Lippe an der Befragung und ermöglichten einen aktuellen Einblick in das Feuerwehr-Ehrenamt: Der Einstieg führt für viele der Befragten über die Familie oder den Freundeskreis. Motiviert bleiben die Engagierten durch die Tätigkeit selbst und die Menschen, mit denen sie zusammenarbeiten. Bei den Rahmenbedingungen ist ein gutes Miteinander in der Gruppe besonders wichtig. Aber auch die Wahrnehmung der Tätigkeit vor Ort spielt eine große Rolle. Das Gemeinschaftsgefühl bei der Feuerwehr und das gute Miteinander stehen für viele an erster Stelle. Die Studie stellt zudem Handlungsbedarf aus Perspektive der Engagierten heraus: So wird die Rekrutierung neuer Mitglieder und die individuelle Vereinbarkeit des Feuerwehr-Ehrenamts mit Beruf und Familie für viele der Befragten als herausfordernd eingeschätzt. Und obwohl sich die Feuerwehr im Ort und Kreis wahrgenommen fühlt, wünschen sich die Engagierten mehr Wertschätzung seitens der Kommunen und Politik", heißt es seitens der Kreisverwaltung abchließend.

Unter www.innovationszentrum-doerentrup.de sind weitere Informationen zum Forschungsprojekt SROI zu finden. Das Förderprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung in der Fördermaßnahme "Kommunen Innovativ" gefördert und läuft bis zum 31. August 2024.

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