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Schienenverkehr

Warum Nordlippe zum Ausgangspunkt für eine neue Mobilität wird

Kreis Lippe. Der Kreis Lippe sowie die Städte und Gemeinden im nördlichen Kreisgebiet setzen sich geschlossen dafür ein, dass das Monocab-System – ein autonomes, bedarfsgerechtes Schienenfahrzeug – in Nordlippe in den ersten Test-Regelbetrieb übergeht.

„Ziel ist es, auf den vorhandenen Strecken der Begatal- und Extertalbahn zu zeigen, wie ein zukunftsfähiger, individueller Personennahverkehr (IPNV) konkret funktionieren kann – aus Lippe heraus, für den ländlichen Raum in ganz Deutschland und darüber hinaus", erklärt der Kreis Lippe anlässlich eines Treffens von Vertretern des Kreises sowie der beteiligten Kommunen und Verkehrsunternehmen.

VBE als Schlüsselakteur

Die Verkehrsbetriebe Extertal GmbH (VBE) als Tochterunternehmen des Kreises Lippe spielen hierbei eine tragende Rolle. Als Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) der Region stellt das Unternehmen nicht nur die erforderliche Infrastruktur bereit, sondern hat das Konzept eines individualisierten ÖPNV – in Form eines IPNV – von Beginn an aktiv unterstützt.

Das Monocab-Projekt, das aktuell in Extertal getestet wird, ist nach Angaben der Kreisverwaltung dem gemeinsamen Engagement von Ehrenamt, Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft in Lippe und darüber hinaus zu verdanken. Die Ursprünge reichen zurück zum Engagement des Vereins Landeseisenbahn Lippe und zu großem bürgerschaftlichem Einsatz entlang der Strecken. Heute ist die Idee des Monocabs Teil eines Projektportfolios, das gefördert, beforscht und mit internationalem Interesse begleitet wird. Nun ist es an der Zeit, dass die nächste Entwicklungsstufe vorbereitet wird.

Vertreter von Kreis, Kommunen und Verkehrsunternehmen bekräftigten bei einem Treffen in Dörentrup: „Wir stehen geschlossen hinter dem Ziel, den ersten Test-Regelbetrieb des Monocab-Systems in Nordlippe zu starten."

Lippe solle der erste Ort sein, an dem Monocabs im Rahmen eines Test-Regelbetriebs mit Fahrgästen unterwegs sind. „Dieser Testbetrieb ist keine Ergänzung zum bestehenden ÖPNV, sondern integraler Bestandteil der Forschungs- und Entwicklungsphase. Er schafft die Voraussetzungen für den Markteintritt und eine spätere Serienproduktion", heißt es seitens des Kreises. Der Kreis Lippe sei bereit, in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, der Kommunalen Verkehrsgesellschaft Lippe (KVG), der VBE und weiteren Partnern alle nötigen Voraussetzungen zu schaffen – infrastrukturell, politisch und technisch.

Eingebunden in Gesamtstrategie

Das Monocab ist bereits im Regionalplan Ostwestfalen-Lippe als Innovationsvorhaben benannt. Zudem plant das Land Nordrhein-Westfalen die Reaktivierung der Begatalbahn für den Schienenpersonennahverkehr und das Monocab wäre als Ergänzung zur beabsichtigten Reaktivierung denkbar.

Ergänzt wird das Vorhaben nach Angaben der Kreisverwaltung durch weitere Projekte im Kreisgebiet – darunter der flexible On-Demand-Verkehr „Limo", den geplanten „Digitalen Bürgerbus Lemgo" oder der „Masterplan Mobilität Lippe". Die Vertreter von Kreis, Kommunen und Verkehrsunternehmen bekräftigten bei einem Treffen in Dörentrup: „Wir stehen geschlossen hinter dem Ziel, den ersten Test-Regelbetrieb des Monocab-Systems in Nordlippe zu starten."

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