Das bringen kleine Windräder in Lippe wirklich

Kreis Lippe. Kleine Windräder, so genannte Kleinwindkraftanlagen (KWEA) bis maximal 50 Meter Höhe, können einen Beitrag zur Energiewende leisten. Doch wo eignet es sich, sie aufzustellen? Lohnt sich eine Anschaffung (eine KWEA kann durchaus bis zu 20.000 Euro kosten) für den heimischen Garten? In einem Pilotprojekt sammeln Mitarbeiter der TH OWL im Auftrag des Kreises Daten. Erstes Fazit: Es kommt darauf an, wo die KWEA stehen.

Die TH OWL hat eigene Daten erhoben und folgende KWEA bislang aufgestellt: am Wiembecker Berg bei der Windkraftanlage der Stadtwerke Lemgo, auf dem Dach des Klinikums Lippe in Detmold, dem Dach der TH OWL in Lemgo, dem Dach der Felix-Fechenbach-Gesamtschule in Leopoldshöhe, im Industriegebiet Lieme auf der Produktionshalle der Firma Rausch sowie auf einer Wiese nördlich der Kläranlage Lemgo. Es wird unterschieden zwischen urbanem Raum, landwirtschaftlichem sowie Mischgebiet.

Alle fünf Sekunden werden laut Guido Langner von der TH OWL Messdaten aufgezeichnet und wöchentlich ausgewertet. Und zwar unter dem Aspekt, von wo der Wind kommt und mit welcher Windgeschwindigkeit, wie er den Mitgliedern des Umweltausschusses kürzlich erklärte.

Geländebeschaffenheit ausschlaggebend Die Anlagen erheben ihre Daten in Höhen zwischen zehn Metern (Kläranlage, Windpark) und 35 Metern (Dach TH OWL). Ziel soll sein, anhand dieser Daten sowie derer des Windkatasters und Wetterdaten den Ertrag einer Anlage für einen bestimmten Standort vorauszusagen. "Dadurch können geeignete Standorte in Lippe identifiziert und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen durchgeführt werden", erklärt die Verwaltung in ihrer Vorlage.

"An vielen Standorten eignen sich die Anlagen allerdings nicht, da die regionalen Windgeschwindigkeiten in den entsprechend geringen Höhen zu niedrig sind oder lokale Hindernisse eine freie Anströmung verhindern", heißt es von Seiten der Energie-Agentur NRW. Und das bestätigt auch Guido Langner. Ob die KWEA am Wasser stehe oder nicht, sei nicht entscheidend, ergänzt Prof. Dr. Georg Klepp von der TH OWL. Es komme auf die freie Fläche beziehungsweise die Geländebeschaffenheit drum herum an. Und die Ausbeute an Energie sei zudem proportional zur Größe des Rotors.

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