Verfahren nach tödlichem Unfall am Rande des Kalldorfer Karnevals eingestellt

Kreis Lippe/Kalletal-Kalldorf. Der tödliche Unfall am Rande des Kalldorfer Karnevals hat Mitte Februar über Lippes Grenzen hinaus großes Entsetzen ausgelöst. Auf dem Rückweg des Festumzuges war damals eine 56-jährige Beifahrerin von einem der teilnehmenden Trecker samt Umzugswagen gestürzt und von den Rädern überrollt worden. Jede Hilfe für die Frau kam zu spät, der Kalldorfer Karneval wurde noch am Abend komplett abgesagt. Erst jetzt gilt der Fall als juristisch abgeschlossen.

Die Polizei nahm damals umgehend die Ermittlungen zum Unfallhergang auf, woraus ein Verfahren gegen den Fahrer des beteiligten Treckers (54) wegen fahrlässiger Tötung resultierte. Die Staatsanwaltschaft Detmold hat die Ermittlungen jetzt in der vergangenen Woche eingestellt. Laut Staatsanwältin Johanna Bretthauer, Pressesprecherin der hiesigen Staatsanwaltschaft, haben die Ermittlungen keinen hinreichenden Tatverdacht gegen den Treckerfahrer ergeben. Deshalb sei es nicht zu einer Anklageerhebung gekommen und das Verfahren demnach nach der geltenden Strafprozessordnung eingestellt worden.

Kein Fremdverschulden Die Gründe sind simpel. Den Treckerfahrer treffe keine Schuld, sagen die Ermittler. Zwar habe der vormals beschuldigte Kalletaler während der dramatisch auf einem Feldweg endenden Rückfahrt wohl leicht unter Alkoholeinfluss gestanden , dies habe jedoch keinen Einfluss auf den tödlichen Unfall selbst gehabt. &bdquo;Es lag letztendlich überhaupt kein Fremdverschulden vor“, sagt Johanna Bretthauer. Der Treckerfahrer sei außerdem so &bdquo;geringfügig alkoholisiert“ gewesen, dass es sich zwar generell um eine Sorgfaltswidrigkeit gehandelt habe, diese aber nicht ausschlaggebend für das Unglück gewesen sei. &bdquo;Der Unfall wäre wohl auch passiert, wenn der Fahrer komplett nüchtern gewesen wäre“, sagt die Staatsanwältin.

Nach damaligen Angaben der ermittelnden Polizei war die Frau wohl in dem Moment gestürzt, als sie einer hinter sich im Anhänger sitzenden Person eine Tasse herüberreichen wollte. Der Unfall überschattete die zuvor ausgelassenen Feierlichkeiten des Karnevals und besiegelte sein vorzeitiges Ende.

Karnevalsgesellschaft überdenkt Sicherheitskonzept Und wie geht es jetzt für den Kalldorfer Karneval weiter? Knapp ein halbes Jahr danach sind die Wunden noch nicht ganz verheilt, sagt Frank Schwier, Elferratspräsident der Karnevalsabteilung der SG Kalldorf. Der Unfall habe die Karnevalsgemeinschaft stark emotional belastet – auch wenn der Verein als Organisator selbst nicht für das Unglück verantwortlich sei. &bdquo;Dass eine Person nach unserem Festumzug ums Leben gekommen ist, ist ein Desaster“, sagt Frank Schwier. &bdquo;Ich warne jeden davor, einfach zur Tagesordnung überzugehen.“

Ende Juli werde der Elferrat das nächste Mal zusammenkommen, um in die Planungen für die anstehenden Saison einzusteigen. Dann soll auch das bereits bestehende Sicherheitskonzept mit überdacht und gegebenenfalls angepasst werden. &bdquo;Es gibt schon einige Ideen, wie man noch besser werden könnte, das werden wir gemeinsam diskutieren“, sagt Schwier. Letztendlich hätte der Unfall sich genauso während des Festumzugs selbst abspielen können, das müsse klar sein. Es sei daher umso wichtiger, sich ständig weiterzuentwickeln, um bestmögliche Sicherheit zu garantieren.

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