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200 Menschen feiern in der Detmolder Christuskirche das Friedensgebet der Religionen

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Setzen ein Zeichen für Respekt und Toleranz: Die Mitwirkenden des Friedensgebet in der Christuskirche. - © Lippische Landeskirche
Setzen ein Zeichen für Respekt und Toleranz: Die Mitwirkenden des Friedensgebet in der Christuskirche. (© Lippische Landeskirche)

Kreis Lippe/Detmold. Matitjahu Kellig von der Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold wirkte tief berührt. Knapp 200 Menschen waren dem Aufruf zum Friedensgebet der Religionen in die Christuskirche am Kaiser-Wilhelm-Platz anläßlich des Krieges im Nahen Osten gefolgt.

„Wir sind hier zusammen als Juden, Muslime, Christen, Eziden und als Menschen, egal welchen Glaubens, die einfach erschüttert, traurig und sehr sorgenvoll sind“, sagte Dieter Bökemeier, Landespfarrer für Diakonie, Ökumene und Migration, in seiner Begrüßung.

„Es ist schlicht böser Terror“

„Wir sind hier, um Entsetzen, Schock, Trauer, Sorgen, Gedenken, Klage und Bitte um einen gerechten Frieden zu teilen.“ Denn das bewusste Töten der Hamas von Zivilpersonen habe nichts mit Widerstand zu tun: „Es ist schlicht böser Terror“, wird Bökemeier in einer Pressemitteilung des Lippischen Landeskirche zitiert.

Die Vertreterinnen und Vertreter der Religionen riefen aber auch dazu auf, pauschalen Verurteilungen des Islam entgegenzutreten. Nihat Köse vom Islamischen Kommunikationszentrum Detmold, Vorsitzender des Integrationsrates der Stadt Detmold, betonte, dass die Hamas keinesfalls für den Islam stehe. Wer so handele und morden lasse, wie die Führung der Hamas, stehe außerhalb des Islam. Dass so viele Menschen in Detmold zum Friedensgebet gekommen seien, setze ein Zeichen: „Wir lassen uns nicht spalten!“

Dankbar für persönliche Freundschaft

Nihat Köse und Matitjahu Kellig betonten, wie dankbar sie für ihre persönliche Freundschaft seien: „Respekt und Toleranz sind der einzige Weg zum Frieden“, sagte Kellig, der sich ergriffen von der voll besetzten Christuskirche und der Solidarität der Christen, Muslime und Eziden zeigte. „Wir dürfen dem Hass keinen Platz geben“.

Die Beteiligten der unterschiedlichen Religionen trugen Gebete vor, die Alevitische Gemeinde Bad Salzuflen hatte ein Statement geschickt, das verlesen wurde. Besonders eindrücklich war nach Angaben der Landeskirche ein fünfminütiges Schweigen in der Kirche, um das Matitjahu Kellig gebeten hatte – im Gedenken an alle Opfer der schrecklichen Ereignisse in Israel und Palästina.

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