Sexualisierte Gewalt in der Landeskirche Lippe: Dietmar Arends will umfassende Aufklärung

Kreis Lippe. Die Lippische Landeskirche sieht in der ForuM-Studie &bdquo;einen wichtigen Baustein des entschlossenen und entschiedenen Einsatzes gegen sexualisierte Gewalt“. EKD, Diakonie und alle Landeskirchen seien dazu verpflichtet, erklärt Landessuperintendent Dietmar Arends in einer Pressemitteilung. Seitdem die Landeskirche vor zwei Wochen zwei Verdachtsfälle öffentlich gemacht hatte, seien drei Meldungen &bdquo;von betroffenen Personen oder Personen, die etwas beobachtet haben“, eingegangen.

Auch die Lippische Landeskirche habe die Studie zu sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen im Bereich der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Diakonie erhalten, berichtet Arends. &bdquo;Die Versäumnisse der Vergangenheit bedrücken uns. Umso mehr ist es unsere oberste Aufgabe, betroffene Personen sexualisierter Gewalt zu unterstützen und die schmerzhaften Erfahrungen anzuerkennen, die sie erlitten haben.“

Es gelte, Fälle sexualisierter Gewalt – auch aus der Vergangenheit – konsequent und umfassend aufzuklären. Die unabhängige Studie stelle dabei für die Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt eine wertvolle Grundlage dar und helfe, systemische Schwachstellen zu erkennen und die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. &bdquo;Gemeinsam wollen wir Verantwortung übernehmen und den Umgang mit sexualisierter Gewalt sensibel und mit höchster Sorgfalt gestalten. Denn dahinter stehen Menschen, denen großes Leid zugefügt wurde, das sie ihr Leben lang mit sich tragen.“

Die Lippische Landeskirche hatte für die ForuM-Studie – wie berichtet – mehrere Vorkommnisse aus den vergangenen Jahrzehnten gemeldet. &bdquo;Diese sind in die Erstellung der Studie eingeflossen, ohne jedoch explizit aufgeführt zu werden“, sagt Arends. Derzeit werden diese Verdachtsfälle, die sich in den 1980er- und 1990er-Jahren ereignet haben, aufgearbeitet.

Über die Fälle war die Kirche durch ihre Meldestelle informiert worden. Die Landeskirche hatte sie daraufhin, auch unter Berücksichtigung des ausdrücklichen Wunsches der betroffenen Personen, öffentlich gemacht – mit dem Ziel, dass sich weitere Betroffene oder Zeugen melden können.

Es besteht weiterhin die Möglichkeit, sich an eine der beiden Ansprechstellen (die Frauenberatungsstelle Alraune sowie Pfarrerin Susanne Eerenstein im Evangelischen Beratungszentrum der Lippischen Landeskirche) sowie an die Meldestelle bei der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe zu wenden. Nähere Informationen gibt es unter www.lippische-landeskirche.de.

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