„Tod auf Raten“ in Lemgo? Betriebsratsvorsitzender des Klinikums nimmt Stellung zu Plänen

Kreis Lippe. Nun ist raus, was das Klinikum seit Monaten umtreibt, was vor allem die Mitarbeiter &bdquo;extrem verunsichert“ habe, wie Thorsten Dalbke, Vorsitzender des Betriebsrates des Klinikums Lippe, es beschreibt: ein Vorschlag, wie es mit dem Standort in Lemgo weitergehen könnte, weitergehen sollte .

&bdquo;Wir als Betriebsrat werden das weitere Vorgehen kritisch begleiten“, betont Dalbke, schließlich stünde das Klinikum vor einer großen Herausforderung. Man übernehme Verantwortung für jeden Arbeitsplatz und eine gute Versorgung. Von Geschäftsführer Dr. Johannes Hütte habe man sich das Wort geben lassen, dass es durch eine Zusammenlegung zu keiner einzigen Kündigung aus diesem Grund kommen werde. Wichtig sei jetzt, dass das Klinikum zukunftsfähig bleibt.

Aus dem Standort Lemgo soll eine Geriatrische Fachklinik werden, bei der mehrere Abteilungen erhalten bleiben, erklärt der Betriebsratschef am Donnerstag gegenüber der LZ. &bdquo;In Lemgo wurde massiv in Geräte und Technik investiert, doch die Gebäudesubstanz ist zum Teil erschreckend.“ Bausubstanz aus den 1960er Jahren sei schwierig zu erhalten - und davon gebe es trotz Um- und Neubauarbeiten eine Reihe. Außerdem fahre das Klinikum massive Verluste ein, der Kreis hatte Anfang des Jahres 20 Millionen Euro als Liquiditätshilfe zugebilligt . Die Lage in der Gesundheitspolitik sei allgemein schwierig, Doppelvorhaltungen an zwei Standorten nicht zeitgemäß, sondern belastend, weiß Dalbke - auch finanziell.

Kein Interesse an Privatisierung &bdquo;Wenn ein Patient mit neurologischen und kardiologischen Symptomen nach Lemgo gebracht und dann weiter nach Detmold gebracht werden muss, ist das nicht sinnvoll“, erklärt er den Vorzug einer Zentralisierung an einem Standort. Und wenn Lemgo als Fachklinik für Geriatrie weiter bestünde, gebe es hier auch weiterhin Betten. &bdquo;Einen ,Tod auf Raten’ des Standortes sehe ich dadurch nicht.“ Auch wenn er die Bedenken durchaus verstehen könne. Doch was sei die Alternative? &bdquo;Wir haben schließlich auch kein Interesse an einer Privatisierung“, betont Dalbke.

&bdquo;Ich bin seit 32 Jahren im Klinikum, seit 20 Jahren hängt das Damoklesschwert der Veränderungen in Lemgo über uns.“ Und das belaste die Mitarbeiter. Dann die Schließung der Hand- und der Unfallchirurgie, dazu die Unruhe, die Außenstehende rein brächten, &bdquo;das bringt uns nicht weiter“. So sollte auch das Aktionsbündnis die Faktenlage genau betrachten. Seit einem Jahr seien die Mitarbeiter total verunsichert, &bdquo;viele gute Kräfte haben deshalb das Haus verlassen. Wir brauchen Transparenz und Sicherheit.“ Die geplanten Umzüge werde der Betriebsrat &bdquo;genau betrachten und für die Kolleginnen und Kollegen hart einstehen“. Schließlich gehe das alles auch nicht von heute auf morgen.

Die Politik habe sich entschlossen, dass das Klinikum Lippe ein Maximalversorger sein soll. Aus Dalbkes Sicht sollte zudem nicht nur Lemgo betrachtet werden: &bdquo;Auch Detmold müssen wir vorantreiben und als Uniklinik stärken.“

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