Krankenhauspläne: Nordlippische Bürgermeister sind entsetzt

Lemgo. Die nordlippischen Bürgermeister finden klare Worte: Die Informationsveranstaltung zur Medizin- und Standortstrategie für das Klinikum Lippe überträfen die schlimmsten Befürchtungen zur beabsichtigten Zukunftsentwicklung des Klinikstandortes Lemgo“, schreiben Borris Ortmeier (Barntrup), Markus Beier (Lemgo), Frank Meier (Extertal) und Friso Veldink (Dörentrup) in einer gemeinsamen Presseerklärung.

&bdquo;In einer gemeinsamen Resolution haben die Kommunen den Aufsichtsrat und die Geschäftsführung des Klinikums aufgefordert, eine Zusage zur dauerhaften stationären Versorgung im bisherigen Umfang an den Standorten Detmold und Lemgo zu geben“ erinnern sie. Zudem sei die Vorlage eines Zukunftskonzeptes gefordert worden. &bdquo;Dass mehr als zwei Monate später hierauf bisher keine Antwort erfolgte und ohne Rücksicht auf kommunale Partner weiter unbeirrbar an der Schließung des stationären Standortes des Klinikums Lemgo gearbeitet wird, ist mehr als eine Missachtung der beteiligten kommunalen Parlamente.“

Hunderte Arbeitsplätze in Gefahr

Baier ergänzte, er erkenne an, dass die finanzielle Situation der Kliniken durch eine fehlende Unterstützung des Bundes extrem angespannt sei und dadurch ein großer Handlungsdruck auf den Kliniken laste. Auch könnte es durchaus Chancen geben, zum Beispiel, wenn die Facharztversorgung durch eine Umnutzung von Räumen stabilisiert und verbessert werde. &bdquo;Am Standort Lemgo würden jedoch Hunderte Arbeitsplätze wegfallen.

Die genannten Kompensationen im medizinischen Bereich sind gut, aber viel zu kurz gegriffen, denn neben der wohnortnahen stationären Versorgung im Haus selbst fällt viel mehr an begleitender Wirtschaft und Infrastrukturen weg, die mit dem Klinikum zusammenhängen. Die Kreispolitik müsste sich vorher Gedanken machen, wie am Wirtschaftsstandort Lemgo dieser geplante herbe Verlust kompensiert werde, etwa mit Investitionen in Bildung und der Förderung von Unternehmen.

Mit der Krankenhausreform für Nordrhein Westfalen seien dem Standort Lemgo verschiedene Leistungsgruppen zugeteilt worden, ergänzt Baier. Der Krankenhausplan stellt die sichere Versorgung der nordlippischen Bürger in medizinischen Notfällen sicher. &bdquo;Der Grundsatz, dass für die Bevölkerung eine Grund- und Notfallversorgung innerhalb von 20 Minuten mit dem Auto erreichbar sein muss, kann nur der Standort Lemgo erfüllen. Der nördliche Bereich des Kreises Lippe strukturell geschwächt, dieser Entwicklung stellen wir uns geschlossen entgegen!“

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