Kreis Lippe. Das Gynäkologische Krebszentrum Lippe am Klinikum ist erfolgreich von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert worden. Wie das Klinikum mitteilt, erreichte das Team der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Detmold damit innerhalb nur eines Jahres einen „bedeutenden Meilenstein“ in der gynäkologischen Patientenversorgung.
Die erfolgreiche Erstzertifizierung lege den Grundstein für eine „exzellente und zukunftsweisende Versorgung“ in der gynäkologischen Onkologie, heißt es. Bereits im Jahr der Zertifizierung würden im Gynäkologischen Krebszentrum Lippe mehr Patientinnen behandelt als im bundesweiten Durchschnitt vergleichbarer Krebszentren.
Das Gynäkologische Krebszentrum Lippe bietet spezialisierte und umfassende Versorgung für Frauen mit Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane oder einem entsprechenden Verdacht. Unter der Leitung von Universitäts-Professorin Dr. Beyhan Ataseven stehen laut Klinikums-Mitteilung fünf Oberärzte und Oberärztinnen, die sich auf gynäkologische Onkologie spezialisiert haben, den Patientinnen zur Seite. Sie begleiten sie durch den Behandlungsprozess – von der Diagnostik und der operativen Therapie über die Abklärung familiärer Risikofaktoren bis hin zur Systemtherapie.
Innovative Verfahren
„Im Mittelpunkt des Zentrums stehen nicht nur Empathie und innovative Diagnostik, sondern auch modernste, evidenzbasierte Therapien“, heißt es. Dazu zählen demnach Verfahren wie die radikale Multiorganresektion sowie minimalinvasive Techniken und Techniken, bei denen Roboter assistieren.
Krebszentrums-Koordinator Dr. Manuel Schweiger betont in der Mitteilung: „Wir wissen, dass niemand auf die Diagnose Krebs vorbereitet ist. Deshalb unterstützen wir unsere Patientinnen in dieser belastenden Situation, indem wir umfassend informieren und sie durch den gesamten Behandlungsprozess begleiten.“
Klinikdirektorin Beyhan Ataseven freut sich über die erfolgreiche Zertifizierung. Sie betont, dass das Zentrum als Teil des Universitätsklinikums OWL der Universität Bielefeld direkten Zugang zu klinischer Forschung in der gynäkologischen Onkologie habe.
Zu den behandelten Krankheitsbildern am Gynäkologischen Krebszentrum zählen unter anderem Eierstockkrebs und andere bösartige Veränderungen der Eierstöcke, Gebärmutterkörper- und Gebärmutterhalskrebs, Vulva (Schamlippen-)karzinom sowie erblich bedingter Brust- und Eierstockkrebs. Auch das Lynch-Syndrom, eine genetisch bedingte Krebserkrankung, gehört zum Spektrum des Zentrums.