Zukunft des Krankenhauses Lemgo: Was Bürgermeister und Politiker sagen

Kreis Lippe. Das Landes-Gesundheistministerium spricht sich klar gegen einen Kahlschlag in Lemgo aus und forderte die Verantwortlichen auf, dort mindestens ein Haus der Grundversorgung zu betreiben . Ein glücklicher Lemgoer Bürgermeister, Landtagsabgeordnete, die jetzt Entscheidungen fordern - die LZ sammelte Reaktionen auf die klaren Worte aus Düsseldorf .

Der Lemgoer Bürgermeister: Markus Baier ist happy. Er hat auf der Fahrt in die Partnerstadt Beverley von der LZ von den neuesten Entwicklungen in Sachen Klinikum erfahren. &bdquo;Ich freue mich natürlich über die klaren Worte aus Düsseldorf und darüber, dass der Landrat Ihnen bestätigt hat, was wir bislang gerüchteweise gehört haben.“ Er fühle sich - und da spreche er sicherlich auch für seine Bürgermeister-Kollegen - in seiner Ansicht bestätigt. &bdquo;Wir brauchen im ländlichen Raum ein Krankenhaus der Grundversorgung.“ Ein einwohnerstarker Kreis könne sich gar nichts anderes leisten.

&bdquo;Man hatte uns Bürgermeistern zu verstehen gegeben, wir würden uns ja nicht auskennen, und andererseits für dumm gehalten, indem wir Gutachten und andere Informationen nicht bekommen haben“, sagte Baier mit Blick auf die Kritik des Landrates an den Bürgermeistern in der jüngsten Kreistags-Sitzung. &bdquo;So ganz falsch lagen wir Bürgermeister und die Räte dann ja doch nicht.“

Wichtig sei ihm allerdings nun, nach vorn zu gucken - und das bedeute, Lemgo zu stärken. &bdquo;Es gilt, hier Schwerpunkte zu etablieren und auszubauen, statt welche nach Detmold zu verlagern. Damit die Leute wieder sagen, ,dafür gehe ich nach Lemgo’.“ Baier nannte die Geriatrie oder die Neurologie und Neurogeriatrie. Der Standort habe eine Zukunft und biete genügend Raum, anzubauen.

Klaus Hansen: &bdquo;Der Minister hat mir gegenüber deutlich gemacht, dass der Standort Lemgo unbedingt erhalten werden soll“, sagt der CDU-Landtagsabgeordnete. Es sei Aufgabe der Kommunalpolitik jetzt dafür zu sorgen. Dazu gehörten ausdrücklich auch die seitens des Landes Lemgo bereits zugewiesenen fachbezogenen Leistungsgruppen. Wie berichtet, hatte die Klinik-Geschäftsführung es im Gegensatz zu dieser Aussage als unproblematisch bezeichnet, diese nach Detmold umzuswitchen. &bdquo;Minister Laumann ist, ebenso wie ich, überaus irritiert über die in Lippe verbreitete Darstellung des mangelnden Rückhaltes aus Düsseldorf.“

Eine Schwächung des Standortes Lemgo sei nie ein Thema gewesen. Landrat Axel Lehmann und Klinikchef Johannes Hütte seien mit einer klaren Hausaufgabe zurück nach Lippe geschickt worden und müssten nun ihre Hausaufgaben machen und ein konkretes Konzept für Lemgo sicherstellen. &bdquo;Genau das, nicht weitere verzweifelte Legitimationsversuche für eine Zentralisierung nach Detmold, ist jetzt erforderlich.“ Es sei kaum auszudenken, welche negativen Folgen eine vorschnelle Entscheidung in den Gremien gehabt hätten. &bdquo;Ein guter Landrat und die Geschäftsführung hätten sich in Düsseldorf vorab gründlich über die Rahmenbedingungen informieren müssen, bevor sie in den Gremien und den Sozialen Medien vermeintliche Fakten kommunizieren.“

Dr. Dennis Maelzer: &bdquo;Gut, dass die Gesellschafterversammlung etwas die Luft ’rausgenommen und die Entscheidung auf den 12. November vertagt hat“, sagt der SPD-Landtagsabgeordnete und Landratskandidat. Er lobt, dass CDU und SPD in dieser Frage aufeinander zugegangen seien. Nicht umsonst hätte ja in allen Vorlagen gestanden, dass es der Abstimmung mit Düsseldorf bedürfe. Nun gebe es eine gute Entscheidungsgrundlage, die auch eine Stärkung Detmolds ermögliche - etwa, Level 3 in der Notfallambulanz zu erreichen. Dafür müsste - wie berichtet - die Neurologie nach Detmold verlagert werden. &bdquo;Level 3 wäre ein Plus für die medizinische Versorgung in ganz Lippe.“ Für akute Notfälle bliebe ein Anlaufpunkt n Lemgo.

Mit Blick auf die Landespolitik fragte Maelzer jedoch, wie substanziell die versprochene Landesförderung wohl ausfalle: &bdquo;Auch im Bereich Investitionen musste Lippe immer zuschießen, obwohl das Landessache ist und die Gelder nie ausreichend waren.“

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