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15 Minuten bei 2 Grad: Lippische Kaltbader steigen für den guten Zweck ins eisige Wasser

Nicole Ellerbrake

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Zähne zusammenbeißen und rein ins kühle Nass: Die Kaltbader wagen es bei eisigen Temperaturen. - © Nicole Ellerbrake
Zähne zusammenbeißen und rein ins kühle Nass: Die Kaltbader wagen es bei eisigen Temperaturen. (© Nicole Ellerbrake)

Bad Salzuflen. Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt und strahlender Sonnenschein, der sich über das gefrorene Wasser des Baggersees der Firma Arminius legt – das ist bestes Badewetter! Die dritte Lippische Kaltbade-Challenge ist am Sonntag ihrem Namen voll und ganz gerecht geworden. 72 Mutige sind trotz dünner zu durchbrechender Eisschicht für den guten Zweck ins Wasser gestiegen.

Die Anzahl der Teilnehmer im Vergleich zur Kaltbade-Challenge im vergangenen Jahr am selben Ort hat sich mehr als verdoppelt. „Kaltbaden ist aktuell einfach Trend“, sagte Veranstalter Arne Heger, der im Winter mit einigen anderen Hartgesottenen wöchentlich ins kühle Nass steigt. „Die Wassertemperatur liegt bei 2,3 Grad, das ist schon frisch“, stellte er beim Blick auf das Thermometer fest. Doch zu kalt zum Kaltbaden, das könne es natürlich nicht sein. „Wir haben dieses Mal sehr viele Teilnehmer, die zum allerersten Mal ins Wasser gehen“, sagte er. „Natürlich immer auf eigenes Risiko. Das wichtigste dabei ist, gut auf seinen Körper zu hören.“

Schmerz lässt nach drei Minuten nach

Nach einem ersten Gruppenfoto entkleideten sich die Teilnehmer am Ufer und schritten auf Kommando mal schnell und mal weniger schnell ins Wasser. Im ersten Zugriff sah es nach viel Spaß aus, was sich die Kaltbader da vorgenommen hatten, doch die rund 150 dick eingepackten Zuschauer am Ufer blieben skeptisch – es war schon irgendwie kalt.

Dass der Schmerz erfahrungsgemäß nach den ersten drei schlimmsten Minuten verschwindet, das wollten eine gute Handvoll Teilnehmer an diesem Vormittag nicht austesten – sie verließen das Wasser bereits nach der ersten Minute. Trotzdem bekam jeder von ihnen einen kräftigen Applaus des Publikums. Die jüngste Teilnehmerin in diesem Jahr war die achtjährige Rena. Sie war zwar nur mit den Füßen im Wasser, aber allein das sei schon sehr kalt für sie gewesen.

Knapp 15 Minuten im Wasser

Nach 14:44 Minuten schritt Richard Kromm als letzter Teilnehmer aus dem Wasser. „Ich mache das zusammen mit der Kaltbade-Vereinigung jede Woche“, verriet er. Da diese sonst immer in fließenden Gewässern trainiere, empfand er den stillen Baggersee an diesem Tag als sehr angenehm. „Um so lange durchzuhalten muss man immer in Ruhe ein- und ausatmen und nicht an die Kälte denken“, riet er. Dick eingepackt und mit Heißgetränken versorgt, musste er sich aber dennoch zwangsläufig auf das große Frieren, den sogenannten „After Drop“, einstellen.

Die Taucher Dennis Helms, Sebastian Gerke, Jens Schabbert und Martin Scheibe von der Tauchergruppe der Freiwilligen Feuerwehr Lemgo unterstützten die Aktion aus dem Wasser heraus, deren Spenden in diesem Jahr dem Wärmebus der Maltester zugutekommen sollen.

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