Bad Salzuflen/Detmold. Der erste Tag nach den Weihnachtsfeiertagen ist ein beliebter Klassiker, um Geschenke umzutauschen, Gutscheine einzulösen oder auf Schnäppchenjagd zu gehen – erst recht, wenn dieser Tag, wie in diesem Jahr, auf einen Samstag fällt. Bei strahlendem Sonnenschein hat es am Samstagvormittag daher viele Menschen in lippische Einkaufsstraßen gezogen – allerdings gab es auch teils wettertechnische Dämpfer. Denn Glatteis hielt vor allem die Innenstadt in Bad Salzuflen von den eigentlich direkt nach dem zweiten Feiertag erwarteten Menschenmassen ab. „Wir haben wie alle in Lippe unter dem Blitzeis gelitten“, sagt Michael Welslau, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Bad Salzuflen. Zwar ließen sich die Weihnachtsmarktbesucherinnen und -besucher am Samstagabend zur Techno-Party nicht abhalten, die Verkaufszahlen tagsüber sorgten aber in der Salzestadt für weniger Freudensprünge. Hier stimmte der Verkaufsoffene Sonntag die Händlerinnen und Händler dann aber wieder tags darauf versöhnlich. „Man merkt, die Menschen sind in Kauflaune“, sagte Welslau am Sonntagnachmittag. „Geldgeschenke werden jetzt in Sachgeschenke umgetauscht.“ Sein Blick fiel dabei auf eine gut gefüllte Innenstadt und volle Geschäfte. Genauso wenig zu verachten: Trotz der zurückliegenden Festtage seien es vor allem die Imbissbuden, vor denen die Besucherinnen und Besucher schon ungeduldig mit den Hufen scharrten. „Das ist jedes Jahr wieder ein Erlebnis, als hätten die Menschen über die Feiertage nichts zu essen bekommen.“ An der Grünkohlbude hätten einige schon kurz vor halb 12 Uhr vorsichtig geklopft. Ansturm in Detmolds Fußgängerzone Die Fußgängerzone in Detmold konnte sich dagegen am Samstagvormittag als ersten Werktag nach den Feiertagen über einen großen Ansturm freuen. Teilweise meterlange Schlagen bildeten sich an den Kassen der Geschäfte, die mit Rabattaktionen wieder für Platz in ihren Regalen sorgen wollten. „Ich habe schon einige gute Geschäfte gemacht“, freute sich Manuela K., die bereits tütenweise ihre Ausbeute durch die Stadt trug. Dahinter steckt ein System, sagt sie: „Ich schaue meist in den Drogerien. Dort gibt es die Weihnachtsaktionsartikel häufig stark reduziert, und wer spart nicht gerne einige Euros? Bei uns werden Lebkuchen und Schokolade gern auch noch nach den Feiertagen gegessen und bei den gestiegenen Preisen nehmen wir die Rabatte immer dankbar mit.“ Turbulent ging es auch in der Buchhandlung Hugendubel am Marktplatz in Detmold zu. Filialleiterin Theresa Schleider beobachtete am Samstag ein verstärktes Einlösen von Gutscheinen im Vergleich zur restlichen Zeit des Jahres. Grundsätzlich sei das Geschäft vor Weihnachten zwar noch etwas stärker, aber um die Mittagszeit füllte sich die Buchhandlung auch am Samstag zunehmend. „Gern verschenkt werden tatsächlich die Gutscheine, denn damit kann man im Grunde nicht viel falsch machen. Aber auch unsere Bestseller erfreuen sich großer Beliebtheit.“ Durch die Bücherreihen schlenderte auch ein Mutter-Tochter-Duo, das bereits fündig geworden war. „Ein großer Teil unseres Weihnachtsbesuches kommt erst noch und für den besorgen wir heute Geschenke. Ich habe auch bereits für meine Schwester etwas gefunden, das kommt in meine Kiste und dort sammele ich über das ganze Jahr die Geschenke für das nächste Weihnachtsfest“, sagte die Detmolderin. Auch die vielen Rabatte seien für die beiden sehr attraktiv, denn beim halben Preis greife man noch lieber zu, waren sie sich einig. Umtauschen bleibt nicht aus Auf Höhe der Rosental-Galerie war der zwölfjährige Jannik mit seiner Mutter gerade im Begriff, im Geschäft ein doppelt geschenktes Playstation-Spiel gegen ein anderes umzutauschen. „Das ist das erste Mal, dass ich etwas doppelt geschenkt bekommen habe“, sagte er. „Wir achten immer darauf, die Wünsche der Kinder nicht doppelt an die Verwandten weiterzugeben, aber in diesem Fall gab es nun ausnahmsweise mal ein Kommunikationsproblem“, ergänzte seine Mutter. Aber für Jannik stand bereits vor dem Betreten des Geschäfts fest, wonach er Ausschau halten werde, denn das Minecraft-Spiel wünsche er sich bereits seit einiger Zeit. Das Fazit für Detmold fiel am Ende positiv aus. Christian Schmidt, Vorsitzender der Werbegemeinschaft „Die Händler“, der sich am Samstag bei den Geschäftsleuten in Detmold umgehört hatte, konnte vor allem vom Einlösen von Gutscheinen und auch dem Stadtgutschein berichten. „Umgetauscht wurde kaum“, sagte er. Er habe zu diesem Tag ausschließlich positive Rückmeldungen erhalten. Auch der Weihnachtsmarkt habe noch einmal kräftig Besucher in die Stadt gelockt. Ein paar Tage hält die stimmungsvollste Zeit im Jahr übrigens noch an: In Bad Salzuflen, Detmold und Lage sind die Weihnachtsmärkte noch bis zum 30. Dezember geöffnet.