18 Millionen Förderung: Kinder- und Jugendpsychiatrie Lippe bekommt 32 Betten mehr

Kreis Lippe/Bad Detmold. Die Warteliste ist lang, die Auslastung liegt bei 125 Prozent, die Sorgen des Chefarztes sind groß - doch jetzt ist Besserung in Sicht. Nach jahrelanger Diskussion um die dringend notwendige Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Bad Salzuflen gibt es nun grünes Licht und vor allem Geld für eine Erweiterung der Klinik, die drei Stationen und eine Tagesklinik enthalten wird. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat dem Geschäftsführer des Klinikums Lippe, Dr. Niklas Cruse, einen Förderbescheid über 18 Millionen Euro übergeben. Die konkreten Bauplanungen für die Erweiterung können beginnen.

Es wird nach Aufstockung der Gebäude und Umbau 32 neue Betten geben, dann also 80. Im Jahr 2028 soll alles fertig sein . Zwischenzeitlich war es auch eine Option, in Minden eine Außenstelle zu bauen - die LZ berichtete. Hinzu kommen bereits bestehende ambulante Angebote mit rund 40 Plätzen in Bad Salzuflen und an weiteren Standorten in den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke.

Immer mehr Erkrankte Die stationäre Kinder- und Jugendpsychiatrie versorgt die Kreise Minden-Lübbecke, Herford und Lippe. Der KLG-Aufsichtratschef und lippische Landrat Dr. Axel Lehmann zeigt sich in einer gemeinsamen Presseerklärung mit seinen Amtskollegen aus Herford und Minden-Lübbecke, Jürgen Müller und Ali Dogan, zufrieden: &bdquo;So können wir endlich dringend nötige Behandlungskapazitäten für Kinder und Jugendliche in der Region schaffen.“ Denn: &bdquo;Sie brauchen unsere Hilfe, und gerade die Zahl der Kinder mit psychischen Erkrankungen steigt schon seit vielen Jahren. Für die Kinder und Jugendlichen auch aus unserem Kreis ist das eine gute Nachricht“, ergänzt Landrat Ali Dogan. &bdquo;Jetzt gilt es schnell die weiteren Planungsschritte zu vollziehen, damit der Betrieb des Neubaus schnellstmöglich aufgenommen werden kann.“

Seit der letzten Erweiterung der Klinik 2010 sind die Patientenzahlen deutlich angestiegen , sodass sich die Wartezeiten auf einen Behandlungsplatz verlängerten. In und nach der Corona-Pandemie gab es einen weiteren Anstieg der Patientenzahlen. &bdquo;Die Lage gestaltet sich für Patienten und Angehörige in psychischen Ausnahmesituationen zunehmend dramatisch“ - so schildert der Kreis Lippe die Situation.

Konzentration auf Bad Salzuflen Die politischen Entscheidungsträger hatten immer wieder die Notwendigkeit erklärt, die Ressourcen am Standort Bad Salzuflen auszuweiten und die psychiatrische Versorgung von Kindern und Jugendlichen dort zu konzentrieren. Deshalb hatte das Klinikum Lippe im Frühjahr 2024 einen Antrag auf Einzelförderung beim Land gestellt. Dieser Antrag sieht neben den 32 Betten acht tagesklinische Behandlungsplätze vor. Das Geld stammt aus dem Investitionsprogramm Krankenhaus-Einzelförderung.

Dr. Niklas Cruse bedankt sich bei allen Beteiligten für die gemeinsame Anstrengung der vergangenen Jahre: &bdquo;Im Konsens mit den beteiligten Kreisen hat das Klinikum Lippe den Bedarf für eine Erweiterung erkannt. Für die positive Bewertung durch das Land sind wir außerordentlich dankbar“, wird er in der Pressemitteilung zitiert.

Grundsätzlich sei festzuhalten, dass der Bedarf nach ambulanter und stationärer Betreuung in allen Kinder- und Jugendpsychiatrien (KJP) in Deutschland steige. Die Corona-Pandemie habe diesen Trend verstärkt. Wie in allen KJP in Deutschland gebe es auch in der Region Wartezeiten auf tagesklinische und/oder stationäre Versorgung, erklärt Cruse. &bdquo;Die durchschnittliche Wartezeit auf eine Versorgung ist abhängig vom Bedarf und von der Schwere der Erkrankung. Die Notfallversorgung ist zu jeder Zeit sichergestellt.“

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