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Gleichberechtigung

Der Kreis Lippe sieht sich bei der Gleichstellung auf einem guten Weg

Kreis Lippe. Der Kreis Lippe hat seinen Gleichstellungsplan 2025 bis 2029 vorgestellt. Die Analyse der 2143 beschäftigten Personen mit einem Anteil von 61 Prozent Frauen und 39 Prozent Männern zeige deutliche Fortschritte zum vorherigen Berichtszeitraum. „Die paritätische Besetzung von Führungspositionen in der Kreisverwaltung ist erreicht, was auch überwiegend auf die Verteilung der Mitarbeitenden in die Tarif- und Besoldungsgruppen zutrifft“, bilanziert Landrat Dr. Axel Lehmann.

In Übereinstimmung mit dem Landesgleichstellungsgesetz Nordrhein-Westfalen (LGG NRW) verfolgt der Plan das Ziel, die Gleichstellung von Frauen und Männern zu fördern, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern und die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungsebenen weiter abzubauen. Schwerpunkte des neuen Gleichstellungsplans des Kreises Lippe sind laut Pressemitteilung unter anderem eine geschlechtergerechte Personalentwicklung, die Auflösung von klassischen Frauen-und Männerdomänen sowie die Förderung der Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf.

Die richtige Führung ist wichtig

Hierbei spiele auch die Fortbildung eine zentrale Rolle: Themen wie agile Führung, mentale Gesundheit oder die Förderung von Frauen in der Altersvorsorge würden gezielt aufgegriffen. Die Auswirkungen des demografischen Wandels und der Fachkräftemangel ständen ebenso im Fokus des Plans.

Mit dem Gleichstellungsplan des Kreises hat sich auch Prof. Dr. Anja Sengbeschäftigt. Sie ist Direktorin des Instituts für Public Management,Präsidentin von FidAR e.V. (Frauen in die Aufsichtsräte) und Mitglied im Beirat des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW: „Der Gleichstellungsplan des Kreises Lippe ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie ganzheitliche Maßnahmen und eine datenbasierte Strategie zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern für eine Verwaltung erfolgreich zusammengeführt werden.

Eine ausgewogene Vertretung von Frauen und Männern in Führungspositionen und Entscheidungsgremien trägt dazu bei, vielfältige Perspektiven einzubringen und eine gerechtere Arbeitsumgebung zu schaffen, die nachweislich zu besseren Entscheidungen und einer höheren Zufriedenheit der Mitarbeitenden und der Bürgerinnen und Bürger führt.“

Gremien noch immer männlich dominiert

Ausbaufähig hingegen zeige sich der laut Landesgleichstellungsgesetz NRWvorgesehene Frauenanteil von 40 Prozent bei kommunalen Gremienbesetzungen, wie etwa in Aufsichts- und Verwaltungsräten durch die Politik, so die Expertin. Die Auswertung zeige in den Jahresverläufen 2019 bis 2024 zwar eine Steigerung des Frauenanteils um 4 Prozent, dennoch liegt die Quote mit derzeit 33 Prozent unter der vorgesehenen Marke.

Den Schlüssel zum Erfolg sehen alle Beteiligten in der individuellenBetrachtung der Mitarbeitenden. Gleitzeitregelungen, Telearbeit oder mobiles Arbeiten könnten zu einer bestmöglichen Gestaltung der Work-Life-Balance und somit einem produktiveren Arbeiten beitragen. Nicole Krüger, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Lippe betont: „Diekontinuierliche Weiterentwicklung von individuellen Gleichstellungsmaßnahmen ist entscheidend, um die Arbeitswelt für alle Mitarbeitenden gleichermaßen fair und förderlich zu gestalten. Und das in Zeiten, in denen allgemein die Gleichstellung auf struktureller Ebene noch nicht erreicht ist.“

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