Update: Frachter auf der Weser bei Varenholz wird befreit

Kalletal-Varenholz. Havarie auf der Weser zwischen Eisbergen und Varenholz: Ein Frachter ist am Donnerstagnachmittag im seichten Gewässer auf eine Sandbank aufgelaufen. Die Weser ist daher in diesem Bereich für den Schiffsverkehr in beide Richtungen gesperrt, die Bergungsarbeiten laufen bereits seit Freitagmorgen.

Das Schiff gehört zu den Kieswerken Eggersmann, die dort ein Abbaugebiet haben. Geschäftsführer Michael Eggersmann erklärt am Freitagmittag: &bdquo;Alle zwei bis drei Jahre müssen wir die Einfahrt dort ausbaggern. Leider hat das Boot zu viel eingebaggert, sodass es auf eine Sandbank aufgelaufen ist.“ Ein Bagger erleichert das Schiff nun. Eggersmann schätzt, dass es noch am Freitag wieder freikommt und die Sperrung aufgehoben werden kann. Er betont, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden habe. Die Sperrung sei eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Die Sperrung des etwa zwei Kilometer langen Abschnitts wurde durch das Wasser- und Schifffahrtsamt Minden (WSA) veranlasst. Sie könnte laut der Wasserschutzpolizei Duisburg bis Sonntagnacht um 0 Uhr (18. Mai) andauern. Die Beamten aus Duisburg sind verantwortlich, weil sich dort die Hauptdienststelle der Wasserschutzpolizei Minden befindet.

Bereits am Donnerstag waren Experten des WSA Minden vor Ort, um die Lage zu evaluieren und über die nächsten Schritte zu entscheiden, teilte WSA-Pressesprecher Jens Köhne mit. Er schätzte die Lage als &bdquo;nicht dramatisch“ ein. &bdquo;Das Schiff liegt stabil im Wasser“, erklärte Köhne. Bedeutet: Das Schiff drohte nicht zu kentern, und blockiert auch nicht in gesamter Länge die Weser. Ein Teil des Schiffs liegt in der Zufahrt des Kieswerks, ein Teil in der Fahrrinne der Weser.

Laut dem WSA Minden wird dieser Bereich der Weser nur selten für die kommerzielle Schifffahrt genutzt und stattdessen vor allem von Sport- und Ruderbooten befahren. Bei dem Schiffstyp handelt es sich um einen sogenannten Leichter: ein Wasserfahrzeug, das dazu dient, größere Schiffe zu &bdquo;lichtern“, die wegen ihrer Größe und ihres Tiefgangs im Wasser Landungsstellen nicht direkt anlaufen können. Lichtern bedeutet, dass die Ladung eines großen Schiffes von einem kleineren Schiff ganz oder teilweise übernommen wird. Bei Lichtern handelt es sich deshalb um flache Schiffe mit wenig Tiefgang im Wasser, die oftmals keinen eigenen Antrieb besitzen.

Schuld an der Havarie dürfte nach ersten Informationen der niedrige Wasserstand der Weser sein: Es hat seit Wochen nicht durchgehend geregnet, der Frühling 2025 ist rekordverdächtig trocken. Der Pegel der Weser an der Messstelle Vlotho betrug am Donnerstagnachmittag knapp über 1,50 Meter, an der Messstelle Rinteln nur wenig über 1,70 Meter. Dies ist zwar noch der schiffbare Wasserstand, jedoch zeigt der Verlauf des Pegelstandes der jüngsten Wochen, dass der Stand der Weser kontinuierlich sinkt. Zum Vergleich: Ab einem Pegelstand von 1,20 Meter kann die Weser bei Rinteln nicht mehr mit großen Schiffen befahren werden.

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