Galerie in Detmold zeigt Kunst wie auf einem anderen Planeten

Detmold. &bdquo;Like kids on a new planet“ - das ist der Titel der Ausstellung von Kallirroi Ioannidous in der Galerie Mellies. Die Schau ist dort bis zum 13. Juli zu sehen.

Kallirroi Ioannidous Motive sind Motive, die sich wie aus malerischem Fruchtwasser von Farbe, in Materie, in Flüssigkeit, in Schwaden, in Glas verwandeln und am Ende förmlich an der Wand prangen. &bdquo;Bei den auffälligen, glasigen, aus sich herausgetretenen Reliefs an der rechten Wand, weiß man nicht so genau, ob die waschbärenhaften kleinen Zwergenhände die Bilder halten, greifen oder sich einverleiben möchten“, schreibt die Galerie. Die Reliefs scheinen, wie Erinnerungen, nie ganz festzuhalten zu sein. Der Dialog zwischen Malerei und Skulptur wird hier zu einer Symbiose, in der sich die flimmernde Energie der Farben mit der körperlichen Beständigkeit des Materials vereint.

Körperlicher Buzz Die Berliner Künstlerin verleiht ihren Arbeiten einen elementaren körperlichen Buzz, der irritiert und eine eigenwillige kuriose Wucht entfaltet. In ihren Bildern lässt sich auf dem ersten Blick nichts verbergen. Die Komposition ist stets sparsam, momenthaft und fast gestaucht. Sie begibt sich als Künstlerin auf malerische Abwege und betritt vor allem durch die bemalten Wände in der Galerie Neuland.

&bdquo;Etwas hat Farbe, Leben, Form angenommen, Raum eingenommen. Ihre ganz eigene Message zu entschlüsseln, bedarf einiger Anläufe. Wir müssen unsere eigenen Geschichten in uns und in ihnen identifizieren. Das Originelle im Simplen gereicht ihr dabei neben der energetischen und oft pulsierenden Farbe und ihrem Mut zum Experimentieren zum Vorteil“, beschreibt die Galerie.

Gegensätze erzeugen Spannung Bewusst werden in den Räumen Gegensätze gezeigt, die eine Spannung erzeugen, die sich nicht nur im visuellen, sondern auch im emotionalen Raum ausbreitet. Denn die abgerundeten wässrig-wabernden Farbklumpen, die leicht dicklich aufgedunsenen Formen und Glieder tragen neben der greifbaren Substanz und Materie, neben dem Offensichtlichsten, auch eine unerwartete Tiefe in sich, die wie Wurzeln austreibt.

Die Ausstellung sei eine Reflexion über den Ästhetizismus kindlicher Unschuld, eine Transformation über die Kollapse kindischer Übertreibung. Ein sensorischer Kosmos mit einem immensen Eigenleben und einer ständig fluktuierenden Bildsprache. Wer die Galerie betrete, mache eine außergewöhnliche Erfahrung: alles folgt einer räumlich aufeinander abgestimmten Dramaturgie und Choreografie, bei der das Zartgefühl der gemeinsame Nenner sei.

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