Lemgoer Künstlerin Inge Nerreter stellt Bilder aus vier Jahrzehnten in St. Nicolai aus

Lemgo. &bdquo;Vision und Farbe - eine Zeitreise der Kreativität“ so heißt die neue Ausstellung im Gemeindehaus St. Nicolai in der Papenstraße von Künstlerin Inge Nerreter. Die Lemgoerin wird im April 90 Jahre alt. Darum soll ihre 36. auch ihre letzte Einzelausstellung werden. Die Eröffnung findet am Sonntag, 2. März, ab 11.30 Uhr statt. Zu sehen sind überwiegend Aquarell- und Acrylmalereien, die zwischen 1982 und 2018 entstanden sind. So zeigt sich eine Bandbreite ihres Schaffens über die Jahrzehnte.

Eines der älteren und eines der jüngeren Werke hängen direkt nebeneinander. Eines zeigt den Lemgoer Wald nach Sturm Friederike, das andere den Donoper Teich. &bdquo;Die Ähnlichkeit ist mir erst viel später aufgefallen“, sagt Nerreter. Dabei sind ihre Bilder nicht realitätsgetreu. &bdquo;Ich male aus der Erinnerung heraus und versuche, die Stimmung und Farben wiederzugeben“, sagt die Künstlerin.

Mit dem Skizzenblock in den Urlaub So sind viele ihrer Werke nach Urlauben, zum Beispiel am Gardasee, auf Sizilien oder im Sauerland entstanden. &bdquo;Mein Mann und ich reisen viel. Wenn ich Berge malen wollte, sind wir dahin gefahren. Dann hatte ich immer einen Skizzenblock und einen kleinen Aquarellkasten dabei“, erzählt die 89-Jährige.

Auch Galerien und Ausstellungen habe das Paar im Urlaub besucht und so holte sich Nerreter Inspiration für ihre Werke, zum Beispiel für ihre geometrischen Bilder. In der Ausstellung ist passenderweise ein Motiv mit der Kirche St. Nicolai zu sehen. Direkt daneben St. Marien in zarten Tönen.

&bdquo;Ich probiere gerne Neues aus. Mal liebe ich es, kräftig zu malen, mal ganz nass in nass, sodass alles verschwimmt und es weiche Übergänge gibt“, führt die Künstlerin aus. Die unterschiedlichen Techniken zeigen sich auch bei den Blumen-Motiven, die Nerreter neben den Landschaften besonders gerne malt. &bdquo;Wenn ich schöne Blumen sehe, reizt mich das schon, die zu malen“, gibt die 89-Jährige zu. Vor allem Sonnenblumen haben es der Lemgoerin angetan. &bdquo;Sie sind so ausdrucksvoll“, schwärmt die Künstlerin. Zwei Sonnenblumen-Bilder sind auch in der Ausstellung, die insgesamt 25 Werke umfasst, zu sehen.

In Galerien zu finden Inge Nerreter ist 1935 in Osterode im Harz geboren worden. Bereits seit 1972 lebt sie in Lemgo. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder und fünf Enkelkinder, die auch am Sonntag zur Ausstellungseröffnung kommen wollen. Die Malerei begann für die gelernte Erzieherin als die Kinder &bdquo;aus dem Gröbsten raus“ waren, wie sie sagt. &bdquo;Nur Kochen und Haushalt reichte mir nicht mehr. Der Weg zur Malerei war wichtig für mich und wie ein Wunder“, erinnert sie sich.

Los ging es mit der Ölmalerei 1975. Bald belegte Nerreter Kurse an der Volkshochschule beim Künstler Emil Schulz-Sorau. Er habe ihre Begabung erkannt und sie für Aquarell begeistert. Schon drei Jahre später fand ihre erste Ausstellung statt. Es folgten weitere in ganz Deutschland. Von 1986 bis 2015 war Nerreter freiberuflich als Malerin tätig, stellte in der Galerie am Kröpcke in Hannover und in der Galerie Jaeschke in Braunschweig aus. Einige ihrer Werke hängen im Niedersächsischen Landtag, im Kreishaus in Detmold und im Klinikum in Lemgo.

Zu besichtigen ist die Ausstellung bis zum 4. Mai immer sonntags von 11 bis 12 Uhr oder nach Terminabsprache im Gemeindebüro unter Tel. (05261) 4075.

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