Kreis Lippe. Es ist ein ungewohnter Anblick, der nicht bloß Sicherheit vermittelt, sondern auch nachdenklich macht. Vor der Notaufnahme des Klinikums Lippe am Standort Detmold stehen seit Kurzem fünf prägnante Metall-Poller. Die Sperren sollen vor möglichen Anschlägen schützen, erklärt Daniel Fischer, Leiter der zentralen Notaufnahmen. Das Klinikum Lippe reagiert damit auf immer schärfer werdende Konzepte. Die Schutzpoller sind so konzipiert, dass sie bei einem Aufprall unter einem Fahrzeug verkeilen und dieses stoppen würden, heißt es auf Anfrage. Weil das Klinikum Lippe zur kritischen Infrastruktur zählt, müsse es sich zwangsläufig auf mögliche Terror-Gefahren vorbereiten. Der Angriff auf einen derart sensiblen Bereich könne schwerwiegende Folgen haben, sagt Fischer. Daher sei Prävention entscheidend. Neue Sicherheitskonzepte Lesen Sie auch: Großes Interview mit dem neuen Klinik-Chef Dr. Niklas Cruse Die Kosten für das gesamte Schutzsystem beziffert das Krankenhaus auf einen mittleren fünfstelligen Bereich „Unser Krisenmanagement unter eigener Leitung in Form eines Stabsbereiches im klinikeigenen Katastrophenschutz arbeitet kontinuierlich an entsprechenden Sicherheitskonzepten“, sagt Fischer. Das Team wäge immer wieder ab, welche konkreten Schritte sinnvoll seien und/oder konkret vom Land bzw. Bund gefordert würden. Erst vor wenigen Wochen sind die Poller vor der Notaufnahme in Detmold aufgestellt worden. „Vorher wäre es theoretisch möglich gewesen, mit einem Transporter in die Notaufnahme zu fahren“, sagt Daniel Fischer. Am Standort Lemgo gibt es das neue Schutzsystem wegen der baulichen Gegebenheiten dagegen nicht. Hier sei der Schutz durch eine überdachte Fahrzeughalle für Rettungsdienstfahrzeuge ohnehin immer gegeben gewesen, heißt es. Die Maßnahme in Detmold sei allerdings nicht dafür da, unnötig Panik zu machen, erklärt der Chef der Notaufnahme, der zeitgleich auch ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes des Kreises Lippe ist. Aber: Die Augen vor möglichen Schwachstellen verschließen, dürfe man genauso wenig. Zugang zur Notaufnahme nur noch für Befugte In Sachen Sicherheit entwickele sich das Klinikum daher ständig weiter. Ein weiterer Schritt sei bereits getan. Die Zugangsbereiche zur Notaufnahme sind nun mittels eines eigens konzipierten Schließsystems ausgestattet. „Bis vor drei Wochen ging es noch per Knopfdruck in einen hochsensiblen Bereich“, sagt Daniel Fischer. Nun reagiere der Türöffner im Eingangsbereich der Liegendanfahrt der Notaufnahme nicht mehr dauerhaft manuell, sondern lasse nur Befugte mit entsprechendem Klinik-Ausweis herein. Am Standort in Lemgo sei der Zugang zur Notaufnahme wegen eines entsprechenden Schließsystems ohnehin schon immer nur für Befugte möglich gewesen, teilt das Klinikum weiter mit. Nun sind beide Notaufnahmen auf dem gleichen Stand.