Vor der Jahreshauptversammlung: Lippequalität in großen Schwierigkeiten

Kreis Lippe. 23 Jahre nach der Gründung von Lippequalität steckt der Verein weiter in großen Schwierigkeiten. Der Verein, in dem unter anderem Biohöfe, Bäckereien, Obstplantagen und auch lippische Stadtwerke Mitglieder sind, hat sich die Produktion und Vermarktung regionaler Lebensmittel auf die Fahnen geschrieben. Er hat über viele Jahre erfolgreich in Lippe gewirkt und steht vor der Jahreshauptversammlung diesen Donnerstag (18 Uhr, Schloss Brake) zumindest öffentlich ohne Kandidaten für den Vorstand da. Vorsitzender Matthias Wernicke aus Leopoldshöhe und sein Vize Andreas Kuhlmann aus Hörste treten nicht wieder an.

Hintergrund ist unter anderem ein l ange währender interner Streit innerhalb des Vereins über dessen Ausrichtung . Ist es überhaupt noch möglich, regionale und streng aus Lippe stammende Produkte mit besonderen Qualitätsmerkmalen herzustellen, zu verarbeiten und unter der Marke Lippequalität zu vertreiben? Hinzu kommen die Folgen aus dem Aus der Logistik-Sparte 2023 und eine Auseinandersetzung vor Gericht um die Erstellung der neuen Homepage - diese, für 2022 angekündigt, ist bis heute nicht am Start.

&bdquo;Viel Ausdauer vonnöten“ Sicher ist: Lippequalität hat(te) sich landesweit einen guten Ruf erarbeitet und folgte einem Trend. &bdquo; Menschen fordern zunehmend mehr Transparenz über ihre Lebensmittel und bevorzugen regionale und lokale Produkte“, ordnet das Landesamtes für Verbraucherschutz und Ernährung (LAVE) die Bedeutung der 24 Regionalvermarkter in NRW ein. Das LAVE weiß aber auch: &bdquo;Eine Marke mehr als 20 Jahre am Markt zu halten und mit konstanter Qualität den Verbrauchern näherzubringen, ist eine große Herausforderung.“

Den Düsseldorfern sind die lippischen Probleme wohlbekannt: &bdquo;2022 gab es Beratungen im Hinblick auf Fördermöglichkeiten und Verstetigungen der Maßnahmen in der Region“, heißt es weiter. &bdquo;Vor allem das Landesförderprogramm der Absatzförderung kann ein Hebel sein, um Kommunikationsprozesse für die Marke zu betreiben.“ Da gehe darum, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, Werbung zu betreiben und Verbraucher zu informieren. Regionalinitiativen zu gründen, erfordere viel Engagement und Ausdauer.

Ob die Beratungen 2022 etwa gebracht haben? Unter dem Tagesordnungspunkt &bdquo;Weitere Entwicklung von Lippequalität“ verspricht es, spannend zu werden. Der amtierende Vorstand äußerte sich auf mehrfache LZ-Anfrage im Vorfeld nicht.

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