Kreis Lippe/Düsseldorf. Wie vielfältig Handwerksbetriebe von moderner Technologie profitieren, zeigt die Ausstellung „Zukunft.Handwerk.NRW“, die aktuell im Düsseldorfer Landtag zu sehen ist.
Im Zentrum der Ausstellung stehen vier Projekte von Innungsbetrieben der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe. Das Spektrum reicht laut Mitteilung der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe von KI-gestützter Sensorik beim Steinmetz über Bieres intelligente Bäckertheke bis zur „digitalen Laufkarte“ von Kramp & Kramp aus Lemgo.
Speziell zugeschnittene Lösungen für das Handwerk
Die Ausstellung ist innerhalb des vom Land NRW geförderten Projekts „Künstliche Intelligenz und Digital-Offensive für das HANDwerk.NRW“ (KIDiHa) entstanden.
Dabei entwickeln Betriebe zusammen mit der Fachhochschule des Mittelstands (FHM), der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe und dem Fraunhofer-Institut Lemgo speziell zugeschnittene digitale und KI-getriebene Lösungen für das Handwerk. „Künstliche Intelligenz unterstützt das Handwerk. Sie erleichtert Arbeitsprozesse und hilft, Ressourcen zu schonen und mehr Zeit für das zu schaffen, was das Handwerk ausmacht: hochwertige Arbeit und Nähe zu den Menschen“, betont Kreishandwerksmeister Mickel Biere. „Die Beispiele aus dem Projekt zeigen, wie Innovation und Tradition im nordrhein-westfälischen Handwerk Hand in Hand gehen“, erklärte André Kuper, Präsident des Landtags, bei der Eröffnung der Ausstellung. Die Verbindung von Handwerk und KI berge faszinierende Potenziale.
„Das Handwerk war schon immer ein Bereich, in dem Wissen, Erfahrung und praktisches Können eng miteinander verbunden sind“, betont Michael H. Lutter, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, in seinem Grußwort. Die Aufgabe der Kreishandwerkerschaft sehe er darin, die Innungsbetriebe bei konkreten Fragen und Problemen zu unterstützen – so wie im Projekt KIDiHa und in der Abteilung Innovation und Technologietransfer, in der Ingenieure und Experten Handwerksbetriebe individuell beraten. Gleichzeitig brauche insbesondere das Thema der digitalen Transformation im Handwerk Projektionsflächen wie die Ausstellung im Landtag – und auch politische Unterstützung. Für beides bedankte er sich herzlich.
Über die Ausstellung
Im Zuge der Ausstellung geben je zwei Betriebe aus Lippe und Paderborn sowie einer aus Borgentreich auf großen LED-Wänden Einblicke in ihre Werkstätten. Sie zeigen, welche Mehrwerte Digitalisierung und KI ihnen bietet – von Effizienzsteigerungen, Energie- und Kosteneinsparungen, weniger Papierkram bis hin zu einer erhöhten Servicequalität für Kunden. Zu sehen ist dabei unter anderem die intelligente Ladentheke der Detmolder Bäckerei Biere, mit der Brötchenpreise automatisch erfasst werden und damit mehr Zeit für das Kundengespräch bleibt, oder eine Software, die aus gesprochenen Notizen Angebotsbausteine für einen Tischler ausspuckt. Die Anwendungen zeigen, wie modern das Handwerk heutzutage arbeitet und räumt so mit vielen Vorurteilen auf.
„Uns ist wichtig, die Möglichkeiten und Chancen von Digitalisierung und KI aufzuzeigen – immer mit dem Fokus, Handwerker zu unterstützen, nicht zu ersetzen“, betont Nissrin Heymann vom Lemgoer Fraunhofer-Institut.