Lage. Ein Schritt in Richtung klimafreundliche Mobilität wird im Kreis Lippe gemacht: Am Standort der Firma Reisedienst Motzek in Lage ist das erste Ladedepot für Elektrobusse im Regionalverkehr offiziell in Betrieb gegangen, wie das beteiligte Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt gibt. Die Kommunale Verkehrsgesellschaft Lippe (KVG) und Westfalen Weser Ladeservice setzten das Projekt um. Weitere sollen folgen.
Das Ladedepot in Lage sei der erste von insgesamt sechs geplanten Standorten, mit denen künftig die gesamte E-Bus-Flotte der KVG Lippe versorgt werden soll. Er biete zwölf Ladepunkte mit einer Gesamtladeleistung von 600 bis 1.350 kW. Das Besondere: Erstmals in der Region komme die Kempower-Ladelösung zum Einsatz, bei der Ladesäule und Leistungseinheit räumlich getrennt seien. Dadurch ließen sich Flächen optimal nutzen und mehrere Busse gleichzeitig flexibel und effizient laden. „Mit Kempower bringen wir erstmals im Regionalverkehr eine Ladeinfrastruktur zum Einsatz, die hohe Leistung mit Flexibilität verbindet. Damit schaffen wir die Grundlage, dass die E-Busflotte der KVG zuverlässig, effizient und zukunftssicher betrieben werden kann“, sagt Andreas Stoller, Prokurist bei Westfalen Weser Ladeservice.
Zentraler Schritt
Die KVG Lippe verfolge das Ziel, schrittweise insgesamt 39 vollelektrische Regionalbusse in Betrieb zu nehmen. Parallel dazu entstehen sechs Ladedepots in den jeweiligen Einsatzgebieten, sodass nach und nach die komplette Infrastruktur für den zuverlässigen Betrieb der gesamten Flotte bereitsteht. „Die Einführung der Elektromobilität im Regionalverkehr ist für uns ein zentraler Schritt. Es ist beeindruckend, wie gut unser Team und alle Partner zusammengearbeitet haben. Ohne diesen Einsatz wäre die Umsetzung in so kurzer Zeit nicht möglich gewesen“, betont Thomas Brosig, Prokurist bei KVG Lippe.
Fünf weitere Ladedepots für Elektrobusse befänden sich bereits in der Umsetzung. Damit wolle die KVG Lippe die Grundlage für eine klimafreundliche Mobilität schaffen, die Fahrgäste und Fahrer gleichermaßen überzeuge und die Region fit für die Zukunft mache. Das modulare System aus Kempower Power Units und Kempower Control Units ermögliche eine Leistungssteuerung und biete gleichzeitig maximale Betriebssicherheit. Gemeinsam mit der KVG sei zudem ein intelligentes Energiemanagementsystem entwickelt worden, das Ladevorgänge gezielt in Zeitfenster mit günstigen Strompreisen verlege – ein Ansatz, der jährliche Energiekosteneinsparungen im sechsstelligen Bereich ermögliche.
Leistungsstark im Regionalverkehr
Von der Planung bis zur Inbetriebnahme seien sieben Monate vergangen, heißt es weiter. Möglich wurde das durch die Teilnahme von Westfalen Weser Ladeservice an drei europaweiten Ausschreibungen – für Bau, Transformatorstationen und Ladeinfrastruktur. „Das Projekt in Lage ist für uns ein echtes Vorzeigeprojekt. Wir konnten zeigen, dass leistungsstarke Ladeinfrastruktur auch im Regionalverkehr schnell, zuverlässig und zukunftssicher umgesetzt werden kann“, so Andreas Stoller.