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Detmolds Busse werden elektrisch: Ladeinfrastruktur wird gebaut

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Bürgermeister Frank Hilker , Dr. Ute Röder (Kreis Lippe), Christian Nicke (SVD), Sven Oehlmann (Köhne) und Jörg Karlikowski (Stadtwerke, von links) setzten den ersten Spatenstich für die Errichtung der Infrastruktur für Elektrobusse. - © Torben Gocke
Bürgermeister Frank Hilker , Dr. Ute Röder (Kreis Lippe), Christian Nicke (SVD), Sven Oehlmann (Köhne) und Jörg Karlikowski (Stadtwerke, von links) setzten den ersten Spatenstich für die Errichtung der Infrastruktur für Elektrobusse. (© Torben Gocke)

Detmold. Auf dem Weg zur Klimaneutralität 2045 ist in Detmold jetzt ein weiter Teilschritt begonnen worden. Die Stadt wird auf Elektrobusse im Stadtverkehr umsteigen. Der Spatenstich zur Errichtung der Ladeinfrastruktur auf dem Köhne-Busbetriebshof am Bahnhof wurde getan.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität hat die Stadt beschlossen, zunächst zehn Dieselbusse durch Elektrobusse zu ersetzen. Hierzu hat der Detmolder Stadtverkehrsbetrieb (SVD) das Busunternehmen Köhne, was Teil der Unternehmensgruppe Verkehrsbetriebe Extertal (vbe) ist, beauftragt, die E-Busse zu beschaffen und die Ladeinfrastruktur zu bauen. Das Unternehmen hatte bereits für Bad Salzuflen solch einen Auftrag übernommen. Bis Ende des Jahres will Köhne als drittes E-Busprojekt im Kreis Lippe noch den Stadtverkehr Lemgo vollständig auf Elektrobetrieb umstellen.

„Die Lieferung der mit Unterstützung einer Bundesförderung beschafften Elektrobusse wird bis Ende September 2025 abgeschlossen sein“, schreibt das Unternehmen Karl Köhne in einer Pressemitteilung. Vorab werde bereits ab August ein Fahrzeug zur Erprobung auf ausgewählten Linien im Stadtverkehr Detmold eingesetzt. Die vollständige Inbetriebnahme der zehn Elektrobusse ist für Oktober 2025 geplant.

Millioneninvestition

"Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität und ein Beitrag zum Klimaschutz in unserer Stadt. Die elektrischen Busse sind absolut für den Einsatz im Detmolder Linienverkehr geeignet - das haben wir gemeinsam mit dem Stadtverkehr Detmold erfolgreich getestet“, sagt Bürgermeister Frank Hilker.

SVD-Geschäftsführer Christian Nicke sagt zu der Investition: „Mit der vbe-Unternehmensgruppe als Partner realisieren wir mit einem Volumen von gut 2,5 Millionen Euro die größte Infrastrukturinvestition für den Stadtverkehr in Detmold. Solche zukunftsweisenden Projekte für den Weg der grünsten Stadt Deutschlands zur bilanziellen Klimaneutralität können wir nur dann stemmen, wenn wir eine gesicherte Finanzierungs- und Förderkulisse und verlässliche Partner haben.“ Diese seien mit den Partnern Busverkehr Ostwestfalen (BVO) und Karl Köhne Omnibusbetriebe vorhanden.

Bau der Ladestruktur

Insgesamt werden im ersten Schritt zwölf Ladepunkte für Elektrobusse auf dem Betriebshof in der Bahnhofstraße errichtet. „Hierzu werden die Abstellanlagen baulich für die Elektrobusse angepasst und die Errichtung weiterer sechs Ladepunkte für die Erweiterung der E-Bus-Flotte vorbereitet“, schreibt Firma Köhne. Die Abstellanlagen erhalten neben Aufstellflächen für die Ladesäulen eine mit einer Fotovoltaik-Anlage ausgestattete Überdachung für die Busse. Darüber hinaus wird in der Mitte des Betriebshofes ein Gebäude für den 2,5 Megawatt starken Trafo und die erforderliche Niederspannungsverteilung errichtet. „Die eingesetzten Doppellader leisten jeweils bis zu 180 Kilowatt. Damit können alle leer gefahrenen Akkus der Busse über Nacht in etwa fünf Stunden wieder komplett aufgeladen werden.“ Dabei würden bis zu 650 Kilowattstunden pro Ladevorgang und Bus benötigt.

Gebaut wird unter laufendem Betrieb. In der Bahnhofstraße sind derzeit bisherige öffentliche Parkflächen die Abstellung der Busse reserviert. Projektleiter Mario Rehmsmeier rechnet mit einer Bauzeit von etwa vier Monaten.

Insgesamt investiere die vbe-Unternehmensgruppe etwa 2,6 Millionen Euro in die Umrüstung des Betriebshofes in Detmold, heißt es in der Pressemitteilung. Das Land NRW unterstütze die Maßnahme über den Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) mit einer Förderung in Höhe von etwa 1,5 Mio. Euro, der Bund beteilige sich mit weiteren 100.000 Euro Förderung an den Kosten.

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