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Kreis Lippe

Lippische Nervenklinik Spernau erweitert ihre Kapazitäten

Hubert Kleff, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion (links) und Alexander Spernau. - ©
Hubert Kleff, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion (links) und Alexander Spernau. (© Foto: Kantelberg)

Bad Salzuflen (kk). Die Lippische Nervenklinik Spernau reagiert auf den großen Bedarf: Der vollstationäre Bereich soll um zehn Betten aufgestockt werden, die Ambulanzzeit um wöchentlich 15 Stunden erweitert. Geschäftsführer Alexander Spernau informierte jetzt den gesundheitspolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Hubert Kleff über die Versorgungssituation.

Und die ist in psychiatrischen Einrichtungen in ganz Ostwestfalen-Lippe fast ausgereizt. Allein bei der Nervenklinik Spernau ist die Zahl der Patienten im vollstationären Bereich in den vergangenen Jahren um 15 Prozent gestiegen. Spernau reagiert und will die 101 Betten auf 111 aufstocken, um die Auslastungsquote von derzeit bis zu 98 Prozent auf 90 zu drücken und so vor allem in den Spitzenzeiten Kapazitäten zu schaffen.

Die Klinik deckt den Pflichtversorgungspart von Bad Salzuflen über Lemgo bis nach Nordlippe ab. Doch auch Patienten aus anderen lippischen Gebieten oder aus dem Herforder Grenzbereich zählen zu den Hilfesuchenden, die vollstationär, in der Tagesklinik (weitere 15 Betten) oder auch ambulant betreut werden.

Die ambulanten Sprechzeiten in der Psychiatrie hat Spernau bereits in den vergangenen Monaten deutlich ausgebaut, die Ambulanz ist jetzt montags bis freitags von 8 bis 19.30 Uhr geöffnet. Auch das, um die Versorgung zu sichern. In vielen Praxen, so Spernau, müssten Patienten mitunter mehrere Monate auf einen Termin warten, in der Ambulanz der Lippischen Nervenklinik seien kurzfristig Termine möglich, um anschließend gegebenenfalls die Therapie anzuschließen.

Wachsenden Bedarf sieht Spernau auch in der Psychotherapie, für die im Haus 13 Betten im vollstationären Bereich vorgesehen sind.

Ein Drittel der Patienten der Lippischen Nervenklinik sind Süchtige, ein weiteres Drittel hat gerontopsychiatrische Leiden, der Rest klagt über Depressionen, Burn-Out oder andere Symptome. Geschäftsführer Alexander Spernau geht davon aus, dass die Zahl der psychisch Kranken in Zukunft weiter steigen wird und nennt dafür verschiedene Faktoren: der wachsenden Anteil älterer Bürger, die hohe Zahl der Migranten in Lippe mit ihren spezifischen Integrationsproblemen und letztlich die zunehmenden Anforderungen der multimedialen Arbeitswelt.

Derzeit überarbeitet die Landesregierung den Krankenhausbedarfsplan NRW, und mit Alexander Spernau hofft auch Hubert Kleff, dass der neue Plan den besonderen Erfordernissen Lippes mit seinem hohem Migrationsanteil gerecht werde.

"Wohnortnahe Behandlung muss auch weiterhin möglich sein."

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