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Kreis Lippe

Oliver Sielhorst und Jan Preller treten Dienst im Nationalparkbüro in Bad Lippspringe an

Zwei Förster mit schwerer Aufgabe

Oliver Sielhorst (links) und Jan Preller (rechts) wollen sich nicht in politische Auseinandersetzungen hineinziehen lassen. Unser Bild zeigt sie mit dem Leiter des Landesbetriebs Wald und Holz, Andreas Wiebe. - © Foto: Rohlf
Oliver Sielhorst (links) und Jan Preller (rechts) wollen sich nicht in politische Auseinandersetzungen hineinziehen lassen. Unser Bild zeigt sie mit dem Leiter des Landesbetriebs Wald und Holz, Andreas Wiebe. (© Foto: Rohlf)

Bad Lippspringe/Kreis Lippe. Das "Informationsbüro Nationalpark Ostwestfalen-Lippe" ist nun in Bad Lippspringe eröffnet worden. Förster Oliver Sielhorst und sein Kollege Jan Preller versehen dort ab sofort ihren Dienst.

Das Forsthaus Steinbeke hat eine lange Geschichte hinter sich. Das bislang letzte Kapitel war eher traurig. Seit der Forstreform des Jahres 2008 stand das schmucke Häuschen am Sandweg leer. Nun ist aber wieder Leben eingekehrt. Sielhorst ist mit Familie und zwei Hunden eingezogen. Er und Preller haben viel Arbeit vor sich. Das Duo soll nichts weniger leisten, als die Diskussion zu den Planungen der Landesregierung "versachlichen".

Information
FDP will aufpassen:
Die Personalkosten  für das "Informationsbüro Nationalpark Ostwestfalen-Lippe" in Höhe von 126.000 Euro seien beim Landesbetrieb Wald und Holz angefallen und würden aus dem regulären Naturschutzetat erstattet. Dies habe ihm Landesumweltminister Johannes Remmel (Grüne) mitgeteilt, berichtet der FDP-Landtagsabgeordnete Kai Abruszat (Porta Westfalica). Der Liberale kündigt in einer Presseerklärung an, "ein sorgsames Auge darauf zu haben, wie sich die Kosten rund um dieses Prestigeprojekt entwickeln werden". Dieses gelte umso mehr, da die Landesregierung auf eine entsprechende Anfrage auch geantwortet habe, dass die Finanzierung der Nationalparkplanung über den regulären Landeshaushalt erfolgen solle und hierfür keine zusätzlichen Mittel eingestellt würden. Eine Finanzierung durch die Kommunen habe das Land ausgeschlossen.

Dazu werden die Forstleute das Gespräch mit den Bürgern suchen. "Wir richten mittwochs von 9 bis 17 Uhr eine Sprechstunde ein. Hier ist jeder auch ohne Voranmeldung willkommen", sagt Preller und will das Angebot im Bedarfsfall sofort ausweiten. Der Förster weiß nur zu genau: "Es wird nicht immer einfach sein, die nötigen Sachinformationen rüberzubringen. Doch bei einem Gang durch die Wälder hier wird vieles leichter."

Das sieht auch der Leiter des Regionalforstamtes OWL, Franz Stockmann, so. "Das ehemalige Revier Steinbeke ist ein Nationalpark im Kleinformat", sagt er und hebt die nahe Buchen-Naturwaldzelle Rosenberg, die seltenen Pflanzen und die schönen Fließgewässer hervor.

"Jeder Bürger, jeder Kegelklub, jede Partei, jede Schule und jeder Kindergarten sind hier willkommen", betont Andreas Wiebe. Auch der ehemalige Regierungspräsident und jetzige Leiter des Landesbetriebs Wald und Holz NRW hofft, dass die neue Einrichtung zur Versachlichung der Diskussion beitragen wird. Wiebe erinnerte daran, dass der einstimmige Landtagsbeschluss des Jahres 2005 zur Unterstützung des Kreises Lippe bei der Errichtung eines Nationalparks Bestand habe. Deshalb seien auch die mit rund 126.000 Euro pro Jahr veranschlagten Kosten gerechtfertigt.

Politische Veranstaltungen oder Podiumsdiskussionen wollen Sielhorst und Preller bewusst meiden. "Wir sind nicht die Kämpfer in den Saalschlachten", stellte Preller am Freitag die Prioritäten klar. "Unser Auftrag ist die fachliche Öffentlichkeitsarbeit und die Umweltbildung", ergänzte Sielhorst und zeigte sich guten Mutes, alle Diskussionen anzunehmen.

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