
Kreis Lippe. "Der Stadtverkehr Detmold ist sehr anspruchsvoll. Das bedeutet für unsere Busfahrer höchste Konzentration", erklärt Sven Oehlmann, Geschäftsführer von Karl Köhne Omnibusbetrieb. Besonders die Gelenkbusse seien aufgrund ihrer Länge in den teilweise engen Straßen und dem dichten Verkehr schwer zu steuern.
Für Neueinsteiger in den Busfahrerberuf, wie Alma Iseni (44), bedeutet dieses Fahrzeug daher eine große Herausforderung, die sie nur mit zusätzlichen Schulungen während der Einarbeitungszeit meistern können. Damit Betriebe Neulingen trotzdem eine Chance geben, fördert das Jobcenter Lippe laut einer Pressemitteilung Arbeitgeber finanziell.
Alma Iseni ist sehr glücklich mit ihrer neuen Arbeit: "Ich arbeite gerne mit Menschen und als Fahrerin treffe ich täglich die verschiedensten Typen." Ohne eine in Deutschland anerkannte Berufsausbildung konnte sie in den vergangenen Jahren immer nur Helfertätigkeiten nachgehen. In der Hoffnung auf einen beruflichen Neuanfang machte sie den Omnibusführerschein, fand aber zunächst nur eine 400-Euro-Stelle. Als das Jobcenter Lippe ihr von einer freien Stelle bei der Firma Köhne erzählte, war sie sofort interessiert und schickte ihre Bewerbung los.
"Wenn Frauen sich bei uns bewerben, haben sie die gleichen Chancen wie Männer, es müssten sich nur mehr Frauen trauen", sagt Oehlmann. Momentan sind von den 140 Köhne-Fahrern, die unter anderem im Stadtverkehr von Bad Salzuflen, Detmold und Lemgo eingesetzt werden, 25 weiblich - mit steigender Tendenz.
Die 44-jährige Alma Iseni ist dabei nicht die einzige, deren Einstellung vom Jobcenter Lippe gefördert wurde. "Gerade bei beruflichen Quereinsteigern stecken wir mehr Zeit und Geld in die Einarbeitung und Qualifizierung und brauchen daher die Förderung als Ausgleich", erklärt Sven Oehlmann. Er hat dabei eigenen Angaben zufolge gute Erfahrung mit der Zusammenarbeit mit dem Jobcenter gemacht.
"Jeder Fall wird individuell bearbeitet und geschaut, welche Voraussetzungen der einzelne Bewerber mitbringt", fügt er hinzu.
Bei Alma Iseni fehlte zunächst die Berufserfahrung im Linienverkehr und beim Fahren von Gelenkbussen. Doch nach einem vierwöchigen, vom Jobcenter finanzierten Praktikum und einer intensiven Einarbeitung ist davon nichts mehr zu merken. "Sie hat sich wunderbar in unser Team integriert und kommt auch bei den Fahrgästen gut an", freut sich Sven Oehlmann.