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Kreis Lippe

64 Paare in Lippe wollen die Schnapszahl als Hochzeitsdatum

LZ fragte bei den Standesämtern nach

64 Paare sagen "Ja" - © Lippe
64 Paare sagen "Ja" (© Lippe)

Kreis Lippe. Die Schnapszahl 12.12.2012 als Hochzeitstermin haben sich im Kreis Lippe insgesamt 64 Brautpaare ausgesucht. Sie ließen sich auch von Schnee und Eisglätte nicht abhalten und nahmen für das Ja-Wort zum Teil auch lange Wege zum Standesamt in Kauf.

Die meisten Eheschließungen in Lippe verbuchte Detmold: Hier waren gleich fünf Standesbeamte im Dienst und trauten 13 Paare im halbstündlichen Takt.  Aufgrund der großen Nachfrage hatte das Standesamt extra auch nachmittags geöffnet. "Obwohl zwei Trauungen kurzfristig abgesagt wurden, verlief der Tag sehr harmonisch, eine ganz tolle Stimmung im Standesamt, nicht alltäglich. Ein richtiger Gänsehauttag", so Marion Dietrich vom Standesamt Detmold.

Wie wichtig das Schnapszahl-Datum für einige Heiratswillige gewesen ist, zeigte sich in Schlangen. Dort gab sich ein Paar um genau 12.12 Uhr das Ja-Wort. Es hatte sich bewusst für eine Trauung im Standesamt Schlangen entschieden, weil der Termin am gestrigen Mittwoch in der Heimatgemeinde bereits ausgebucht war. "So beschlossen die beiden Brautleute in Schlangen bei der Verwandtschaft zu heiraten", sagte Standesbeamter Arno Staats im LZ-Gespräch.

Auch in den anderen größeren Städten kam es zu einem Ansturm auf die Standesämter. Im alten Rathaus in Bad Salzuflen trauten sich zehn Paare, in Lemgo waren es neun - bisher der Jahresbestwert. Im Lagenser Standesamt wurden acht und in Leopoldshöhe sechs Ehen geschlossen.

In den restlichen Kommunen Lippes gab es deutlich weniger Trauungen. Vier Paare sagten in Oerlinghausen "Ja" zu einem gemeinsamen Leben, in Augustdorf heirateten drei Paare, in Barntrup und Blomberg lediglich zwei. Für die Blomberger Standesbeamtin Susanne Sewzyk war es "ein ganz normaler Arbeitstag". Jeweils eine standesamtliche Trauung gab es in Schlangen, Extertal, Dörentrup, Schieder-Schwalenberg sowie Lügde. Im Kalletaler Standesamt wollte gestern keiner heiraten.

Schnapszahl-Daten sind seit jeher sehr begehrt. Die Gründe für die Wahl solcher besonderen Daten sind vielfältig: "Vielleicht können sich einige Männer ein besonderes Datum wie den 12.12.2012 besser merken", so Annette Sporleder vom Standesamt in Horn-Bad Meinberg schmunzelnd. "Es muss jeder für sich selbst wissen, an welchem Tag er heiratet." Viele Paare erhoffen sich besonderes Glück von solch einem denkwürdigen Termin, obwohl statistisch gesehen Schnapszahl-Hochzeiten nicht länger halten als andere. Der Ansturm hatte aber möglicherweise noch einen weiteren Grund - das nächste Schnapszahl-Datum ist der 2.2.2022. So lange wollten viele Paare aber vermutlich nicht mehr warten.

Übrigens: "Der 11.12.13 ist auch nicht schlecht. Den kann man sich gut merken", findet die Detmolder Standesbeamtin.

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