Drei Jahre nach Mordversuch in Lemgo: Polizei nimmt Ex-Mann im Ausland fest

Kreis Lippe/ Kroatien. Er wollte seine von ihm getrennt lebende Ehefrau an einem grauen Herbstmorgen im Oktober 2020 mitten auf offener Straße in Lemgo töten und tauchte dann unter. Für diesen Tatvorwurf hat die Detmolder Staatsanwaltschaft einige Zeugen. Drei Jahre nach dem versuchten Mord an einer Lemgoerin ist der flüchtige 49-Jährige nun in Kroatien festgenommen und inzwischen nach Deutschland ausgeliefert worden. Gerade befinde sich der Beschuldigte auf dem Weg in die Justizvollzugsanstalt nach Detmold, bestätigt Staatsanwalt Alexander Görlitz am Montag. Hier soll ihm der Prozess gemacht werden. Davor war der Mann in Frankfurt dem Haftrichter vorgeführt worden.

Der Beschuldigte soll der zum Zeitpunkt des Angriffs 39 Jahre alten Frau gegen 7 Uhr morgens auf ihrem Arbeitsweg aufgelauert haben und dann mehr als 20 Mal mit einem Radmutternschlüssel auf die zweifache Mutter eingeschlagen haben. Laut Staatsanwaltschaft schritten damals mutige Passanten ein, verhinderten Schlimmeres und retteten der Frau durch ihr beherztes Eingreifen wohl das Leben. Der beschuldigte Angreifer fühlte sich gestört, ließ von der Mutter ab und flüchtete, hieß es damals von der Staatsanwaltschaft. Die Frau kam schwer verletzt ins Krankenhaus, bleibende Schäden soll sie nicht davon getragen haben.

Gesuchter zu Fuß an kroatischer Autobahn unterwegs Die Ermittler waren nach dem Angriff recht schnell sicher, dass sich der getrennt lebende Ehemann möglicherweise in die Türkei abgesetzt haben könnte. Daher fahndete die Polizei mittels internationalem Haftbefehl nach dem Gesuchten. Vergangene Woche soll der Mann dann in Kroatien von der Polizei kontrolliert worden sein, weil er zu Fuß in der Nähe einer Autobahn unterwegs gewesen sei.

"Durch den internationalen Haftbefehl wussten die Kollegen dann vor Ort natürlich sofort Bescheid", sagt Staatsanwalt Alexander Görlitz. Am Donnerstag sei der Beschuldigte daraufhin mittels eines Auslieferungsverfahrens per Flugzeug nach Frankfurt gebracht worden, wo er in Untersuchungshaft gekommen sei. Nun wechselt der Beschuldigte nach Detmold.

Ob die Geschädigte nach der traumatisierenden Tat überhaupt noch in Lemgo wohnt, ist nicht sicher. Seitens der Staatsanwaltschaft habe bisher noch niemand versucht, Kontakt zu der Betroffenen aufzunehmen. Sollte die wichtige Hauptbelastungszeugin nicht mehr greifbar sein und ihr Aufenthaltsort auch nicht ermittelt werden können, bestehe allerdings die Möglichkeit, alternativ ihre polzeiliche Aussage in der Hauptverhandlung verlesen zu lassen. Außerdem habe es einige weitere Passanten als Zeugen des Angriffs gegeben, sagt Görlitz. Der Mann wird sich jetzt innerhalb der nächsten sechs Monate vor Gericht verantworten müssen.

Drei Jahre nach Mordversuch in Lemgo: Polizei nimmt Ex-Mann im Ausland fest

Explosion beauftragt? Ermittler werfen Detmolder versuchte Anstiftung zum Mord vor

Mordkommission kann Opfer der Bluttat von Bad Salzuflen vernehmen

Detmolder Nachbarschaftsstreit eskaliert: Versuchter Totschlag mit Hammer und Meißel?

Update: Vermutlich steckt ein Racheakt hinter dem Brand im Lagenser Mehrfamilienhaus

Tödliche Schüsse in Detmold: Zwei Beschuldigte aus U-Haft entlassen

34 Polizeischüsse ohne Folgen? Verteidiger legt Beschwerde gegen Detmolder Ermittler ein

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus