Der perfekte Kaffee: Experten aus Lippe geben Tipps - und verraten absolute No-Gos

Kreis Lippe . Mit Milch, Zucker oder schwarz? Ohne Kaffee geht für viele gar nichts. Zeit, dem Wachmacher zu huldigen – am Sonntag, 1. Oktober, ist nämlich &bdquo;Tag des Kaffees“. Worauf man bei der Zubereitung achten sollte und was absolute No-Gos sind, wissen Barista Lisa Cramer von der Kaffeerösterei &bdquo; Joliente “ aus Detmold und Beate und Oliver Langer von der Kaffeerösterei &bdquo;BO“ aus Bad Salzuflen.

Unterschiedliche Röstung Je nach Grad der Röstung unterscheidet man zwischen Filterkaffee, Café Crema und Espresso – aus jedem Rohkaffee können die drei Sorten entstehen. Filterkaffee wird heller, Café Crema etwas länger und dunkler geröstet – letzterer hat dadurch etwas weniger Säure, sagt Lisa Cramer. Espresso hingegen wird noch kräftiger und dunkler geröstet.

Bohnen mit Geschmacksvielfalt Bei den Bohnen sind Arabica-Bohnen vielfältiger im Geschmack – sie können fruchtig, schokoladig, nussig oder würzig daherkommen. &bdquo;Bei Robusta hat man geschmacklich nicht ganz so viele Möglichkeiten“, sagt Cramer. Dafür seien sie kräftiger und meist intensiver als Arabica-Bohnen . &bdquo;Und besonders toll im Espresso.“ Zudem enthalten Robusta - mehr als doppelt so viel Koffein wie Arabica-Bohnen . &bdquo;Und man bekommt damit mehr Crema auf den Espresso.“

Richtige Aufbewahrung &bdquo;Der allergrößte Fehler ist, gemahlenen Kaffee in einer Metalldose aufzubewahren“, sagt die Expertin. Denn: Sauerstoff ist der größte Feind des Kaffee – und der gelangt schon beim Umfüllen an den Kaffee. &bdquo;Dadurch verliert er Aroma.“ Cramer empfiehlt, den Kaffee in der Original-Verpackung zu belassen und mit einem Clip luftdicht zu verschließen. Spezielle Hightech-Boxen gibt es zwar auch. &bdquo;Die braucht man aber nicht unbedingt.“

Bei Oliver und Beate Langer erhält man seinen Kaffee direkt in Aromatüten. &bdquo;Den Kaffee am besten darin lassen und trocken lagern“, sagt die Chefin. Und wie sieht es mit der Lagerung im Kühlschrank aus? Besser nicht. Denn hier laufe man Gefahr, dass der Kaffee Fremdgerüche aufnehme, fügt sie an. Dafür ist laut Cramer Einfrieren erlaubt.

Ganze Bohne statt Pulver Den Kaffee als ganze Bohne kaufen und ihn bei Bedarf frisch mahlen, sei die beste Lösung, sagt Oliver Langer. Er rät, auch nur so viel zu mahlen, wie benötigt wird. Für Filterkaffee empfiehlt er mittelfeines Pulver, für die Zubereitung in einer Stempelkanne dürfe es auch etwas gröber sein. Im Endeffekt habe aber jede Kaffeebohne ihren eigenen Mahlgrad – und der hänge wiederum immer auch vom Filtersystem ab, das man nutze, ergänzt seine Frau.

Und wie viel Pulver darf es sein? Für eine Tasse von 150 Milliliter seien neun Gramm Kaffee optimal, nennt Lisa Cramer ihre Faustregel. Die gleiche Menge nimmt sie auch für eine Tasse Espresso. Aber: Einfach hochrechnen ist nicht. &bdquo;Je mehr Kaffee ich brühe, desto weniger Kaffeepulver brauche ich“, sagt sie.

Achtung beim Maschinenkauf Vor dem Kauf sollte sich jeder überlegen, wie er seinen Kaffee am liebsten trinkt. &bdquo;Wer keinen Café Crema mag, braucht keinen Vollautomat“, sagt Lisa Cramer. Der sei wiederum für diejenigen etwas, für die es in der Frühe schnell gehen muss. Gute Maschinen kosten inzwischen ab 700 Euro aufwärts.

Aber: Ein teures Gerät macht eben noch keinen guten Kaffee, weiß Beate Langer. &bdquo;Man muss sich damit befassen und mit der Maschine umgehen können“, sagt sie und rät zur Beratung im Fachhandel oder dem Besuch eines Seminars.

In jedem Fall sollte man beim Kauf darauf achten, dass die Maschine gut auseinanderzunehmen und zu reinigen ist, betont Cramer. &bdquo;Denn die meisten Probleme hat man wegen mangelnder Pflege“, weiß sie aus Erfahrung. Gerade beim harten lippischen Wasser sei ein regelmäßiges Entkalken oder der Einsatz von enthärtetem Wasser wichtig, wenn es um die Langlebigkeit der Maschine geht.

Fokus auf die Kaffeemühle Gerade bei Siebträgermaschinen ist eine vernünftige Kaffeemühle für den perfekten Kaffee noch ausschlaggebender als die Maschine. &bdquo;Denn die Mühle entscheidet, wie der Kaffee aus der Maschine kommt“, sagt Cramer. Ein homogener Mahlgrad sei entscheidend, daher sollte unbedingt auf vernünftige Mahlscheiben oder ein Kegelmahlwerk geachtet werden. &bdquo;Ein Schlagmahlwerk wäre ein No-Go, denn der Kaffee wird damit zu ungleichmäßig gemahlen“, sagt die Expertin. Vernünftige Mühlen gibt es ab etwa 500 Euro.

Die Rolle des Wassers Die optimale Brühtemperatur für Kaffee liegt bei 92 bis 96 Grad. &bdquo;Ist das Wasser zu kalt, wird der Kaffee sauer“, sagt Cramer. Beate Langer empfiehlt zudem, das gekochte Wasser auf 95 Grad runterkühlen zu lassen, bevor es aufgegossen wird. Vom Aufguss mit kochendem Wasser rät ihr Mann immer ab. &bdquo;Sonst wird der Kaffee zu bitter.“

Aber auch die Wasserqualität spielt laut Cramer in den Geschmack hinein. &bdquo;Ist das Wasser zu hart und zu kalkhaltig, wird der Kaffee geschmacklich stumpf – er verliert Aromen.“ Das Problem lässt sich beheben, indem man das Wasser vorab filtert. Ist das Wasser zu weich, kann der Kaffee sauer werden. Dann gibt es spezielle Filter, die das Wasser remineralisieren , weiß die Barista. Denn: Der Kaffee brauche Mineralien als Träger für die Aromen. &bdquo;Wasser allein reicht dafür nicht“, sagt Cramer. Der optimale Härtegrad des Wassers liegt bei fünf bis sechs.

Schwarz oder mit Milch Wer das Kaffeearoma unverfälscht schmecken möchte, trinkt seinen Kaffee am besten schwarz. Wenn mit Milch, dann in jedem Fall Vollmilch, sagt Lisa Cramer. &bdquo;Denn Fett ist ein Geschmacksträger.“ Zudem sorge die bei Cappuccino oder Latte Macchiato für den entsprechenden Milchschaum. Spezielle Barista-Editionen kann man sich bei Kuhmilch sparen, sagt Cramer. Nicht aber bei Milchalternativen. &bdquo;Will man die aufschäumen, sollte man auf die Barista-Editionen setzen“, rät die Expertin.

Kaffee-Trinktipp der Experten Lisa Cramer trinkt am liebsten handgefilterten Kaffee aus Äthiopien – natürlich schwarz. &bdquo;Die afrikanischen Kaffees haben so fruchtige Aromen“, sagt sie. Für Beate Langer darf es gerne ihr eigens gerösteter Kaffee der Marke Acatenango aus Guatemala sein. &bdquo;Das ist ein runder Kaffee, und man schmeckt die Aromen“, schwärmt sie von Ahornsirup, dunklem Karamell, Hibiskus und dunkler Schokolade. Und auch sie trinkt ihn am liebsten – wie sollte es anders sein – schwarz.

Zwei Familienunternehmen Die Kaffeerösterei &bdquo;Joliente“ gibt es seit 2007. Die Rösterei samt Café sitzt in Rieste in Niedersachsen, zwei Vertriebsstandorte gibt es in Neuenkirchen und Detmold. Beliefert werden vor allem Gastronomie, Hotellerie, Bäckereien und Büros. In Detmold an der Blaise-Pascal-Straße können auch Privatkunden einkaufen. Lisa Cramer (34) ist Tochter des Inhabers, gelernte Groß- und Einzelhandelskauffrau und Barista.

2020 haben Beate und Oliver Langer ihr Hobby zum Beruf gemacht und ihre Kaffeerösterei &bdquo;BO“ samt Café an der Salzufler Dammstraße eröffnet. 2022 sind sie <a href="Die%20Kaffeer%C3%B6sterei%20%E2%80%9EJoliente%E2%80%9C%20gibt%20es%20seit%202007.%20Die%20R%C3%B6sterei%20samt%20Caf%C3%A9%20sitzt%20in%20Rieste%20in%20Niedersachsen,%20zwei%20Vertriebsstandorte%20gibt%20es%20in%20Neuenkirchen%20und%20Detmold.%20Beliefert%20werden%20vor%20allem%20Gastronomie,%20Hotellerie,%20B%C3%A4ckereien%20und%20B%C3%BCros.%20In%20Detmold%20an%20der%20Blaise-Pascal-Stra%C3%9Fe%20k%C3%B6nnen%20auch%20Privatkunden%20einkaufen.%20Lisa%20Cramer%20(34)%20ist%20Tochter%20des%20Inhabers,%20gelernte%20Gro%C3%9F-%20und%20Einzelhandelskauffrau%20und%20Barista.%20%202020%20haben%20Beate%20und%20Oliver%20Langer%20ihr%20Hobby%20zum%20Beruf%20gemacht%20und%20ihre%20Kaffeer%C3%B6sterei%20%E2%80%9EBO%E2%80%9C%20samt%20Caf%C3%A9%20an%20der%20Salzufler%20Dammstra%C3%9Fe%20er%C3%B6ffnet.%202022%20sind%20sie%20ins%20urige%20%E2%80%9EHaus%20Backs%E2%80%9C%20an%20der%20Oberen%20M%C3%BChlenstra%C3%9Fe%20umgezogen.%20%E2%8B%8C(als)" target="_blank">ins urige &bdquo;Haus Backs“ an der Oberen Mühlenstraße umgezogen .

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