Lage-Kachtenhausen. Nach 103 Jahren gingen Ende Juni 2008 beim Möbelhersteller Bergmann in Kachtenhausen die Lichter aus. Was nach der Insolvenz aus dem riesigen Areal werden sollte, wusste zunächst niemand. Heute befindet sich dort der Sitz eines weltweit agierenden Logistikunternehmens.
Vor einem Jahr nahm die Firma „mw1“ nach dem Umzug aus Bad Salzuflen ihren Betrieb auf dem ehemaligen Bergmann-Gelände an der Haferbachstraße auf. Zuvor mussten alte Produktionshallen abgerissen und neue Gebäude für die Lagerung von Gütern gebaut werden. Auch andere Betriebe unterschiedlicher Branchen siedelten sich an. Nach und nach entstand so der Gewerbepark Kachtenhausen.
Nun, mit dem Zusammenschluss der Logistik-Unternehmen „mw1“ und „redline“ am Standort Kachtenhausen, ist ein weiterer Markstein in der Erfolgsgeschichte des Gewerbeparks gesetzt worden. Auch wird zurzeit dort ein neues Hochregallager mit einer Grundfläche von 3.700 Quadratmetern errichtet – zwei Jahre früher als ursprünglich geplant. In das Lager passen 5.000 Europaletten neben- und übereinander. „Unsere Unternehmen arbeiten bereits seit zehn Jahren zusammen, jetzt haben wir die Übernahme vollzogen, nachdem der bisherige Firmeninhaber Rainer Kübach in uns einen Nachfolger gefunden hat“, erklärt „mw1“-Geschäftsführer Jens Grotebrune, der sich zusammen mit seinem Vetter Klaus Grotebrune die Anteile an beiden Unternehmen teilt. 2012 hatte „mw1“ das 65.000 Quadratmeter große Ex-Bergmann-Areal erworben und anschließend sukzessive in ein Logistikzentrum ausgebaut, wobei rund zehn Millionen Euro investiert wurden.
„,mw1 deckt schwerpunktmäßig die Bereiche Landverkehr und Lagerlogistik ab, während ,redline auf dem Sektor Luft- und Seefracht weltweit agiert“, unterstreicht Klaus Grotebrune. Durch den Zusammenschluss beider Firmen sei die Zukunft von „redline“ langfristig gesichert. Nach dem Umzug von Bad Salzuflen nach Kachtenhausen arbeiten nun 47 Personen am gemeinsamen Standort. Versandfertig gelagert werden in den Hallen Waren für produzierendes Gewerbe, die von dort in alle Welt transportiert werden. „Ob kleine Schrauben oder riesige 48 Tonnen schwere Turbinen, von hier aus erfolgt nach der Zwischenlagerung der Versand“, sagt „redline“-Speditionsleiter Uwe Steinhörster. Auch Waren aus China werden in Kachtenhausen eingelagert und dann an die Bestimmungsorte weitertransportiert. „Wir gehören keinem Verbund an, das macht uns unabhängig und neutral“, ergänzte „mw1“-Speditionsleiter Frank Glees.