Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Lage/Bielefeld

Bluttat im Bordell: Freier schießt 25-Jährigem nach Streit in den Fuß

Ein Streit im Rotlichtmilieu soll Hintergrund
 der Tat in Waddenhausen sein - Mordkommission „Schötmar“ übernimmt Ermittlungen

Lage/Bielefeld. Ein Streit in einem Bordell in Waddenhausen ist am Mittwoch in den frühen Morgenstunden eskaliert. Ein Bielefelder zog eine Waffe und schoss auf einen Bad Salzufler. Dieser wurde am Fuß verletzt. Zum Tatzeitpunkt waren mehrere Gäste in dem Bordell an der Schötmarschen Straße, die auch die Polizei verständigten. Der Schütze flüchtete in seinem Fahrzeug. Die Polizei rückte mit einem großen Aufgebot an, weil zunächst nicht klar war, wie viele Personen an dem Streit beteiligt waren.

Die Staatsanwaltschaft Detmold bewertet die Tat als versuchtes Tötungsdelikt. Deshalb nahm die 26-köpfige Mordkommission „Schötmar" die Ermittlungen auf. Beamte der Detmolder und Bielefelder Polizei arbeiten unter der Leitung des Bielefelder Hauptkommissars Thorsten Stiffel zusammen. Die Polizei schickte die Experten zu dem Bordellbetrieb und ließ die Spuren sichern. Mittwochmittag gegen 13 Uhr rückte das Team ab.

Nach Informationen der LZ sind der Name und die 
Adresse des Schützen der Polizei bekannt. Der 27 Jahre alte Bielefelder ist auch kein unbeschriebenes Blatt, sondern vorbestraft. Hintergrund des Streits sollen Geschäfte im Rotlichtmilieu gewesen sein. Das Opfer, das mit dem Rettungswagen in eine Herforder Klinik eingeliefert wurde, ist der Polizei ebenfalls nicht unbekannt. Der 25-Jährige soll das Krankenhaus nach kurzem Aufenthalt wieder verlassen haben.

Die Fahndung nach dem flüchtigen Täter läuft auf Hochtouren. Ob weitere Personen in den Streit verwickelt waren, wollte die Polizei nicht bestätigen. Ebenso gab es keine keine Angaben dazu, wie oft geschossen worden war. Gerüchte, wonach eine Rocker-Bande beteiligt gewesen sein soll, dementierte die Polizei.

Weil die Tat in Lage verübt worden ist, ist die Detmolder Staatsanwaltschaft zuständig. Oberstaatsanwalt Christopher Imig hat die Leitung der Ermittlungen übernommen, was auch bedeutete, dass er sich gestern Abend in Bereitschaft halten musste. „Wenn der Schütze gefasst wird, dann werde ich umgehend informiert. Der Bielefelder wird unverzüglich nach Detmold gebracht, dem Haftrichter vorgeführt und – wenn ein Haftbefehl erlassen wird – bis zum Prozess vor dem Landgericht in der Justizvollzugsanstalt Detmold untergebracht", erklärte Imig.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.