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Lage

OGS-Betreuung in Lage: 34 Kinder sind zum Schulbeginn ohne Platz

Lage. Eigentlich hätten die Arbeiten für die Neubauten an den Grundschulen Lage und Hardissen schon im Frühjahr beginnen sollen. In der Innenstadt soll ein Gebäude für die Offene Ganztagsschule (OGS) mit zunächst geplanten Kosten von 100.000 Euro, in Hardissen für die 13-Plus-Betreuung für 120.000 Euro entstehen. Doch vor Ort tut sich nichts. Die Stadt hat nach dem Ergebnis der Ausschreibungen keine Aufträge vergeben. Die Baupreise seien explodiert, hatte Fachgruppenleiter Klaus Landrock vor den Ferien die Politik informiert. Die Ausschreibungen hätten ergeben, dass die Gelder im Haushalt für die Baumaßnahmen nicht ausreichten.

Die Auftragslage ist für die Baufirmen so gut, dass diese höhere Preise nehmen können, als von der Stadt angenommen worden war. Nach Angaben von Beigeordnetem Thorsten Paulussen lagen die Ausschreibungsergebnisse weit höher als errechnet. Nach einer weiteren Ausschreibung sollen die Bauarbeiten nun im Herbst beginnen. Zuvor muss die Politik diese jedoch noch absegnen. Das soll vermutlich im September passieren.

Information

OGS-Betreuung am Sedanplatz


Momentan werden 125 Kinder in fünf Gruppen mit jeweils 25 Kindern in der OGS der Grundschule Lage am Sedanplatz betreut. Die aktuellen Anmeldezahlen belaufen sich auf 159 Kinder. Somit erhalten im Schuljahr 2016/17 insgesamt 34 Kinder keinen OGS-Platz, da dies die Einrichtung einer sechsten Gruppe erfordern würde. Der steigende Bedarf an Betreuungsplätzen zeichnet sich seit Jahren ab. Seit mehr als einem halben Jahr lebt die Schule mit Bauzäunen auf dem Schulhof. Denn, wo sich das abgerissene Toilettengebäude befand, soll der OGS-Bau mit zwei Gruppenräumen hochgezogen werden. Die Toiletten waren in den Keller des Schulgebäudes verlegt worden.

Insbesondere die Grundschule am Sedanplatz hat massive Raumprobleme. Diese war ursprünglich davon ausgegangen, dass der Bau bis zu den Herbstferien fertig wird. Mit der Fertigstellung wird jetzt im Sommer 2017 gerechnet. Dabei ist das Raumproblem nicht kurzfristig aufgetreten. Bereits für das Schuljahr 2013/14 fehlte ein Betreuungsraum. Die Schule hatte sich dafür immer bei der Stadt stark gemacht, weil die Betreuungszahlen stetig stiegen. In den vergangenen drei Schuljahren konnte eine fünfte Gruppe nur realisiert werden durch eine andere Taktung beim Mittagessen; ein Teil der Schüler musste bereits um 11.30 Uhr essen.

Die Schule hat mit der fünften OGS-Gruppe den gebundenen Ganztag eingeführt, obwohl der dafür eigentlich notwendige zusätzliche Raum nicht vorhanden war. Ein Fachraum der Schule wurde zugunsten des gestiegenen Betreuungsbedarfes aufgegeben. Mit der Einrichtung einer Internationalen Klasse an der Schule verschärfte sich die räumliche Situation, so dass der OGS-Gruppenraum sowohl von der Internationalen Klasse als auch der fünften OGS-Gruppe genutzt werden muss. „Wir sind räumlich am Kapazitätsende", erklärte kommissarische Schulleiterin Silke Schwanke auf Anfrage. Die Lehrkräfte werden in den kommenden Monaten weiter mit einem Provisorium arbeiten müssen.

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