Müssener Familie steht nach Brand vor dem Nichts

Lage-Müssen . Tränen fließen, viele, viele Tränen. Über Nacht hat die Familie Eichhorn durch einen Brand ihres Hauses zwischen Simmelstraße und Neudörnweg ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Mit einem Schlag sind elf Personen, darunter das jüngste Kind im Alter von acht Jahren, obdachlos geworden. Nach Schätzungen der Feuerwehr beläuft sich der Schaden auf rund eine halbe Million Euro.

&bdquo;Was soll nun werden?", fragt Familienvater Robert Eichhorn (54). Zusammen mit seinem Sohn Paul wartet er auf einen Gutachter, der prüfen soll, ob das einst so schmucke Haus überhaupt noch zu retten ist. Robert Eichhorns Ehefrau Katharina (52) ist derweil mit den ältesten Kindern dabei, Dinge aus dem Haus zu holen, die noch halbwegs brauchbar erscheinen. Trotz des großen Unglücks, das über die Familie hereingebrochen ist, sind sie froh, dass alle unverletzt das Gebäude verlassen konnten. Im Obergeschoss, wo sich die Flammen vom hölzernen Carport und dem Freisitz kommend ins Dach gefressen hatten, schliefen die jüngsten Kinder. &bdquo;Wenn denen was passiert wäre...", weiter kann Robert Eichhorn nicht sprechen. Immer wieder stockt die Stimme, wenn er sich ausmalt, was alles bei dem Feuer hätte passieren können.

Nachbar rettet die schlafenden Anwohner Zu Dank verpflichtet ist die Familie einem Nachbarn, der am frühen Donnerstagmorgen kurz nach ein Uhr gesehen hatte, dass der Carport und der hölzerne Freisitz in hellen Flammen standen. Er versuchte zunächst durch Klingeln an der Haustür die Familie zu wecken. Aber da durch einen Kurzschluss der Strom bereits ausgefallen war, funktionierte die Klingel nicht. Der Nachbar hämmerte solange an die Haustür, bis die Schlafenden geweckt waren und alle mitbekommen hatten, dass ihr Haus brennt.

Bis feststeht, was aus dem schwer beschädigten Haus wird, sind alle Familienmitglieder gut untergebracht – bei den erwachsenen Kindern von Robert und Katharina Eichhorn, die bereits selbst eine Wohnung besitzen, oder bei Verwandten in der Umgebung.

Brandermittler der Polizei schließen einen technischen Defekt in der Stromversorgung des Carports als Ursache für das Feuer nicht aus. Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden liegen derzeit nicht vor. Fest steht nur, dass das Feuer im Bereich des Fahrzeug-Unterstandes ausbrach und sich die Flammen in Windeseile weiter ausbreiteten. Weil Teile des Dachstuhls einstürzten, war es nach den Worten von Friedhelm Stölting, Leiter der Feuerwehr Lage, nicht möglich, von innen gegen den Brand vorzugehen.

Bei dem Brand waren 70 Feuerwehrleute aus Lage, Kachtenhausen, Hörste und Pottenhausen mit rund 20 Fahrzeugen im Einsatz. Auch die Bewohner eines benachbartes Mehrfamilienhauses mussten während der Löscharbeiten, die sich über neun Stunden lang hin zogen, vorübergehend evakuiert werden.

Notlage Der Familie Eichhorn ist es sichtlich unangenehm, nach dem Feuer mit einem Mal im Rampenlicht zu stehen. Sie ist sehr bescheiden und will auch auf einem Foto nicht öffentlich in Erscheinung treten. Im Moment können die Eheleute Robert und Katharina Eichhorn angesichts des erlittenen großen materiellen Verlustes keine klaren Gedanken fassen. Wer der Familie helfen will, kann sich an Sohn Paul Eichhorn unter Tel. 0176-24123220 wenden.

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