Lage soll ein neues Ärztehaus mit mehreren Praxen bekommen

Lage . Ein Ärztehaus haben sich viele Bürger gewünscht – verbunden mit der Hoffnung, dass sich damit auch weitere Mediziner in der Zuckerstadt ansiedeln. Daraus wird nun Realität. Jens Grünert und Yildiray Eyidogan, beide Geschäftsführer und Gesellschafter der GE.werk GmbH und der MIBO Projektgesellschaft mbH, wollen ein Ärztehaus samt Parkpalette auf dem ehemaligen Post-Gelände an der Friedrich-Petri-Straße verwirklichen.

Auf dem früheren großen Parkplatz der Post entsteht eine Rettungswache des Kreises Lippe. Unmittelbar daneben ist auf einem fast 3.000 Quadratmeter großen Grundstück ein Gebäude mit drei Vollgeschossen und einem Sattelgeschoss vorgesehen.

Apotheke, Café, Lagerräume und Orthopädiegeschäft geplant Architekt Borzoo Afshar erläuterte beim Gespräch in der Verwaltung, dass das Haus in der Mitte durchschritten werden kann. Im verklinkerten Basement könnten nach den bisherigen Vorstellungen der Firma eine Apotheke, ein Café, Lagerräume für die Praxen und möglicherweise ein Orthopädiegeschäft untergebracht werden. Interessenten für alles gebe es bereits, verkündete Jens Grünert. Der Lagenser zeichnete bereits den Rathausneubau verantwortlich.

In den oberen Geschossen ist genug Fläche für mehrere Praxen. &bdquo;Nach der Unterzeichnung des Grundstückskaufvertrages im August haben erste Sondierungsgespräche mit den Ärzten der Praxisgemeinschaft im Westtor, Dr. Gerhard Kraus, Dr. Jürgen Vortherms, Dr. Henrike Nolte und Stanley Kirana, stattgefunden", sagte Jens Grünert. Gemeinschaftlich sei nun geplant, das Ärztehaus zu realisieren.

Schwerpunkt Unfallchirurgie soll erhalten bleiben Grünert und Eyidogan führen zudem Gespräche mit Dr. Hans Georg Gwik als niedergelassenem Chirurgen, damit der Status eines &bdquo;Durchgangsarztes" als Facharzt für Chirurgie mit Schwerpunkt Unfallchirurgie am Standort Lage erhalten bleiben kann. Möglicherweise könne eine &bdquo;OP-Gesellschaft" für den Betrieb einer Operationseinheit für mehrere Ärzte gegründet werden. Hierzu seien laut Grünert schon Gespräche mit einer Anästhesistin geführt worden. Hiesige Ärzte hätten bereits Interesse bekundet.

Für den Umzug der Ärztegemeinschaft gibt es mehrere Gründe. &bdquo;Wir wollen uns erweitern", sagte Dr. Kraus im LZ-Gespräch, &bdquo;und gern weitere Ärzte hinzu nehmen." Das gäben die bisherigen Räumlichkeiten nicht her. Das Haus sei an der Kapazitätsgrenze. Zudem gebe es kaum Platz für Medizinstudenten, die in der Praxis ausgebildet werden sollen, sobald die Medizinische Fakultät in Bielefeld an den Start geht.

Beispielsweise gebe es auch Bedarf, den Bereich Diabetologie auszubauen. In einem Ärztehaus für Lage sieht der Allgemeinmediziner Chancen. Der Hauptanteil unter den Studierenden seien Frauen, und die wollten Familie und Beruf unter einen Hut bringen. In einer Praxisgemeinschaft würden Aufgaben verteilt und könne die Arbeitszeit nach Bedarf flexibel aufgeteilt werden. Räume für weitere Praxen gibt es noch, etwa für einen Hautarzt, den es nicht mehr im Stadtgebiet gibt.

Parkhaus soll über eine Brücke mit dem Ärztehaus verbunden sein Besucher des Ärztehauses sollen im nebenan liegenden Parkhaus bis zu 135 Plätze vorfinden, das von einem oberen Geschoss über eine Brücke mit dem Ärztehaus verbunden wird. Es könnte auch ein separater Zugang für Patienten, die nicht laufen können, geschaffen werden.

Ein grünes Dach bedeckt das Staffelgeschoss, grün wirds aber auch zur Werre hin, da sich hinter dem Gebäude bekanntlich ein Fußgängerweg befindet. Im Außenbereich des Gebäudes geplant: das erweiterte Ufer mit Sitzflächen und Wartebereichen zu gestalten. Zur Abrundung der Gesamtanlage könnte neben dem Parkhaus noch ein Spielplatz entstehen. Der Veräußerung der städtischen Grünfläche muss die Politik noch zustimmen.

&bdquo;Die Straße wird sich auch optisch Grün darstellen", ergänzte Beigeordneter Thorsten Paulussen. &bdquo;Es ist die Entwicklung zum Gesundheitsstandort, die wir haben wollen", freut sich Bürgermeister Matthias Kalkreuter über das Projekt und deren Nutzung durch innovative Ärzte.

Für ambitioniert halten die Geschäftsführer, wenn mit dem Bau noch im Sommer begonnen werden könnte. Eine Fertigstellung ist für Ende 2022 angedacht. &bdquo;Wichtig ist, dass das Konzept der Ärzteschaft steht", so Geschäftsführer Yildiray Eyidogan.

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