Online-Studie: Wie zufrieden sind die ehrenamtlich tätigen Bürger in Lage, Lemgo und Leopoldshöhe?

Lage . Wie zufrieden sind die ehrenamtlich tätigen Bürger in Lage, Lemgo und Leopoldshöhe? Was wünschen sie sich für die Zukunft? Die drei Kommunen, die im Rahmen des LEADER-Projekts &bdquo;3-L-in-Lippe" kooperieren, haben eine Online-Studie durchführen lassen, die dank Fördermitteln der Europäischen Union finanziert wird. Ein erstes Ergebnis liegt nun vor, das die drei Bürgermeister im Lagenser Rathaus präsentierten.

1080 Teilnehmer beantworteten die Fragen, 60 Prozent waren Männer, 40 Prozent Frauen. Die Hälfte war jünger als 50 Jahre. Bei der Studie ergab sich, dass 45 Prozent der Befragten in Lemgo wohnen, 35 Prozent in Lage, 11 Prozent in Leopoldshöhe und 9 Prozent zwar im Gebiet engagiert ist, aber nicht dort leben.

Am wichtigsten ist ein gutes Miteinander 66 Prozent aller Ehrenamtlichen interessieren sich für konkrete Themen und bevorzugen für ihr Engagement feste Strukturen, wie sie Vereine vorgeben. 13 Prozent sind in einer religiösen Gemeinschaft aktiv. Die meiste Zeit verbringen die Bürger mit Tätigkeiten im Bereich Bewegung und Sport (25 Prozent), gefolgt von Rettungsdiensten wie der Feuerwehr (19 Prozent) und Kirchen (13 Prozent). Am wichtigsten sind den Bürgern bei ihrer Tätigkeit ein gutes Miteinander (76 Prozent), verlässliche Vereinbarungen (71) und ein guter Informationsaustausch (61 Prozent). Anerkennung oder das gesellige Miteinander spielen eine eher untergeordnete Rolle.

Bei den Wünschen an die Verwaltungen gibt es ebenfalls klare Vorstellungen. Erwartet werden ein reger Informationsaustausch und gute Vernetzung. Überraschend sei, führte Lemgos Bürgermeister Dr. Reiner Austermann aus, dass finanzielle Zuwendungen nicht oben auf der Wunschliste stehen, sondern erst an dritter Stelle. Auch fachlich fühlen sich die engagierten Bürger fit, denn nur 25 Prozent wünschen sich in der Hinsicht eine bessere Beratung.

Zwar unterscheiden sich die Ergebnisse für die Kommunen, aber unter dem Strich stellen die Befragten den Verwaltungen und der Kommunalpolitik vor Ort ein gutes Zeugnis aus. So fühlen sich die Engagierten an beiden Stellen ernstgenommen. Eine Sonderstellung nimmt allerdings Lage ein.

Der Aussage &bdquo;Die Verwaltung und Politik in meiner Stadt kümmern sich um das Ehrenamt" stimmten 26,8 Prozent der Befragten &bdquo;eher zu" und nur 0,4 Prozent &bdquo;voll und ganz". In Lemgo sind es jedoch 45,5 (19,1 Prozent &bdquo;voll"), in Leopoldshöhe 37,3 (9,3) Prozent. &bdquo;Für uns ist das Ansporn, dass das Kümmern um die Ehrenamtlichen besser wird", sagte Bürgermeister Matthias Kalkreuter. Er hoffe, dass es gelinge, im nächsten Jahr Ansprechpartner für alle Ortsteile zu finden.

Die Bürgermeister bedanken sich bei allen Teilnehmern der Studie für das Mitmachen, &bdquo;denn in drei Minuten macht man das nicht", gab Austermann seine eigene Erfahrung beim Ausfüllen zum Besten. &bdquo;Die Ergebnisse der Studie sollen Hilfestellung für alle sein. Für die Verwaltungen, die Kommunalpolitik und nicht zuletzt für die Vereine selbst", stellt der Bürgermeister von Leopoldshöhe, Gerhard Schemmel, fest. Von der Zusammenarbeit profitierten alle drei Kommunen, resümierte Karl-Heinz Mense, Leiter des Vorstandsstabes der Stadt Lemgo. Für das Projekt erhalten die LEADER-Kommunen eine 65-prozentige Förderung in Höhe von fast 59.000 Euro, beauftragt ist damit das Unternehmen &bdquo;change centre".

In den kommenden Wochen wird eine noch ausführlichere Auswertung der Online-Befragung folgen. Wo es möglich ist, sollen die Ergebnisse auch bis auf einzelne Ortsteile heruntergebrochen werden. Diese werden dann in den Fachausschüssen der Kommunen im Januar und Februar vorgestellt. Im Februar schließt sich eine schriftliche Befragung von Bürgern an, die nicht unbedingt Ehrenamtliche sind – und das per Zufallsstichprobe in den drei Kommunen. 3000 Briefe sollen zu diesem Zweck verschickt werden.

&bdquo;Am Ende wird der Öffentlichkeit ein sehr detaillierter Zustandsbericht zum Thema Ehrenamt in den drei Kommunen vorliegen in Verbindung mit konkreten Handlungshinweisen", sind sich die drei Bürgermeister einig.

Das Projekt Lage, Lemgo und die Gemeinde Leopoldshöhe haben sich die Stärkung der Identifikation und des ehrenamtlichen Engagements ihrer Bürger zum Ziel gesetzt. Dazu wird die Studie mit dem Titel &bdquo;Identifikation und Ehrenamt" erstellt. Beides lässt sich zwar beobachten, aber nicht einfach messen. Bürger der Kommunen – auch der Ortsteile – werden zu beiden Themen ausführlich befragt. Die Studie im Rahmen des EU-Förderprogramms LEADER zur Stärkung des ländlichen Raumes soll soll bereits bestehendes Engagement aufzeigen, aber auch bisher ungenutzte Potenziale. Am Ende können die Verantwortlichen in Verwaltung und Politik daraus konkrete Handlungsempfehlungen ableiten. Weitere Infos unter www.3l-in-lippe.de im Internet.

Online-Studie: Wie zufrieden sind die ehrenamtlich tätigen Bürger in Lage, Lemgo und Leopoldshöhe?

Stadt Lage sagt „Danke“: Großes Ehrenamtsfest am 7. September

Was will die Jugend? Lemgo, Lage und Leopoldshöhe wollen Studie in Auftrag geben

Lemgo will Bürgerbus in die Ortsteile schicken

DRK Lippe sieht sich für wichtige Aufgaben gerüstet

„Marktplatz Ehrenamt“ soll Engagement in Detmold fördern

Lemgo ehrt junge Helden: Engagement im Rampenlicht

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €