Legehennenstall ist für Nachbarn nicht das Gelbe vom Ei

Lage. &bdquo;Der staatlich anerkannte Luftkurort Hörste liegt am Fuße des Teutoburger Waldes. Nach Norden hin umgeben Wiesen und Felder den Ort. Die ländliche Lage im ehemaligen Fürstentum Lippe verleiht dem sanften Gesundheitsort ein vielseitiges Bild. Die weite und wellige Landschaft lädt zu Wanderungen und Radwanderungen durch Wiesen und Felder ein" – so wirbt der Ortsteil im Internet für sich.

Doch nach Meinung von zwei Bürgerinnen, die anonym bleiben wollen, geht das bald nicht mehr, weil ein Hühnerstall auf der Hörster Egge geplant ist und damit die Aussicht ruiniere. Landwirt Alexander Horn hat seine Pläne am Dienstagabend im Umweltausschuss vorgestellt. Horn erklärte, dass sein Pachtvertrag für den Hühnerstall in Stapelage auslaufe. &bdquo;Daher haben wir den Entschluss gefasst, auf unserer Eigentumsfläche auf der Hörster Egge einen Legehennenstall zu bauen." In Stapelage hätte er zu einem Drittel Boden- und zwei Dritteln Freilandhaltung. In Hörste wolle er nur auf Freiland setzen. &bdquo;Der Kunde will es so."

Auf der Ackerfläche würde dann ein 65 Meter langer und 22 Meter breiter Stall entstehen, der bis zur Oberkante des Schornsteins acht Meter misst. Darin finden 9000 Hühner Platz. Daneben soll ein achteinhalb bis neun Meter hohes Silo stehen. Bergauf und bergab würde eine Auslauffläche von insgesamt 36.000 Quadratmetern entstehen. Die Galloway Rinder, die aktuell im Süden der Fläche stehen, kämen nach Hiddentrup.

Auf Nachfrage von Otto Lücke (FWG) erläuterte Horn, dass der Kot der Tiere alle vier Wochen abgeholt, zu einer Biogasanlage gebracht und nicht mehr aufs Feld aufgebracht werde. An der alten Anlage sei der Mist einmal im Jahr abgeholt worden. Alexander Horns Sohn, Sebastian Horn, erzählte, dass es daher zu weniger Geruchsemissionen kommen werde. Außerdem bekomme die Halle eine moderne Lüftung. Die Emissionen würden laut einem Gutachten nur &bdquo;sehr gering" ausfallen. Ausschussvorsitzender Jürgen Rosenow von den Grünen fragte, ob der Bach unterhalb des Geländes nicht durch den Betrieb belastet würde. Alexander Horn konnte dies für das Oberflächenwasser, das von der Auslauffläche abfließt, ausschließen.

Die Stadt muss sich entscheiden Gisela Ellerbrock (SPD) stellte zur Diskussion, ob sich solch ein Betrieb an dieser Stelle mit dem Titel Luftkurort vereinbaren ließe. &bdquo;Es gibt einen wunderschönen Blick von der Egge, der würde sich verändern", sagte sie. Ins selbe Horn stieß auch Helmut Behnisch von den Grünen: &bdquo;Für mich gehört der Stall nicht auf dieses Stück an die Egge. Es handelt sich um das Filetstück im Luftkurort Hörste." Landwirt Dieter Hagedorn von der CDU meinte: &bdquo;Wir schreien alle nach Regionalität und Tierwohl – das ist eben auch mit Bebauung verbunden."

Doch auch eine Zuschauerin, für die Rosenow die Sitzung unterbrach, zeigte sich über das Landschaftsbild und die mögliche Geruchsbelästigung besorgt. Eine weitere Anliegerin sprach nach der Sitzung mit der LZ. Sie meint: &bdquo;Der A2 Wanderweg führt direkt um das Gelände. Der Stall würde den traumhaften Ausblick von der Egge zerstören.

Die Stadt muss sich entscheiden, soll Hörste Luftkurort oder landwirtschaftlich geprägt sein?" Beides gehe aus ihrer Sicht nicht. Gebhard Rösler, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Hörste, wollte sich auf Nachfrage nicht äußern. Er wolle eine Stellungnahme zunächst mit dem Vorstand abstimmen. Bislang sei er aber noch nicht von Bürgern auf den Stall angesprochen worden.

Die Anliegerin sorgte sich außerdem um den Bach. Der Kot der Tiere, der auf der Wiese landen und irgendwann in das Gewässer gespült werden könnte, könne dieses verunreinigen. Die Hörsterin kritisiert weiterhin, dass vorab nicht darüber informiert worden sei. Sie hofft jetzt auf eine Stellungnahme des Bürgermeisters bei seiner Sprechstunde am Donnerstag von 16 bis 17 Uhr im Haus des Gastes in Hörste.

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