Auf diesem Lagenser Bauernhof verdienen die Hühner das Geld

Lage-Hörste. &bdquo;Hühner und Regionalität sind unser Leben.“ Hinter diesem Satz stehen Alexander, Silke und Sebastian Horn. Die drei sind Landwirte aus Überzeugung. Ihr Hof im Distelkamp am Fuße der Egge hat sich zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt.

Mit einer jahrhundertelangen Tradition kann man im Hause Horn nicht aufwarten, wie Alexander Horn verrät. Die Familie mütterlicherseits, die Schleppers, hatten im Jahr 1908 den Hof für seinen Urgroßvater Hermann als Erbe der Familie Hilbrink abgekauft, weiß der 56-Jährige aus der Historie zu berichten. Als gelernter Schlosser hatte Alexander Horn ursprünglich nichts mit der Landwirtschaft am Hut, pachtete jedoch 1998 den Betrieb von seinem Onkel und beackerte etwa 23 Hektar im Nebenerwerb. &bdquo;In meiner Kindheit gab es hier noch 18 landwirtschaftliche Betriebe. Wir waren einer der kleinsten, mit etwa 100 Hühnern auf dem Boden, ein paar Kühen und Schweinen im Stall“, kann sich Alexander Horn noch gut erinnern.

Zeichen gesetzt Mit seiner Frau Silke übernahm er später die Hofstelle auf dem Gut Stapelage mit Schweinen und Hühnern als Vollerwerbsbetrieb, parallel lief Hörste als Nebenerwerb weiter. Irgendwann entschied das Paar, sich nur noch auf Hühner zu konzentrieren und investierte in die Boden- und Freilandhaltung samt 6000 Legehennen. Als Sohn Sebastian &bdquo;ins Spiel“ kam, wagte die Familie den entscheidenden Schritt in die Zukunft und setzte mit dem Bau eines modernen Stalls inklusive Freilandflächen auf der Egge ein Zeichen.

&bdquo;Wir mussten mit unseren Plänen einiges an Überzeugungsarbeit leisten“, erzählt Sebastian Horn. Der 28-Jährige hat nach einer Ausbildung zum landwirtschaftlich-technischen Assistenten im Bereich Saatgutzüchtung noch den Agrarbetriebswirt drangehängt und brennt nach eigener Aussage für die Landwirtschaft. Deshalb freue es ihn enorm, dass dieses Projekt auf der Egge, ein 2252 Quadratmeter großer Stall sowie die vier Hektar messende Auslauffläche nicht nur von den Dorfbewohnern inzwischen mehr als akzeptiert wird.

Hühner sind Feinschmecker &bdquo;Unsere 9000 Hennen sind ein Publikumsmagnet, hier kommen regelmäßig große und kleine Gäste, Schulklassen und Kindergartengruppen, um sie zu beobachten“, bestätigt seine Mutter Silke mit Blick auf die angeschafften Trampeltrecker sowie die Sitzgelegenheiten vor Ort. Das Tierfutter wird auf dem Hof selbst hergestellt. &bdquo;60 Prozent der Zutaten ernten wir auf unseren eigenen Flächen“, so Alexander Horn. Dabei gehe man immer neue Wege. Schließlich seien Hühner Feinschmecker.

In diesem Jahr sollen Sonnenblumen getestet werden. &bdquo;Das Wohl unsere Hühner steht an erster Stelle, schließlich verdienen sie hier das Geld“, sagt Silke Horn und verweist auf die vielen Einkaufsläden, Marktbeschicker, Restaurants oder Seniorenheime, die regelmäßig beliefert werden. Zudem werden noch Haustür-Touren gefahren und auf dem Hof steht ein Selbstbedienungslädchen, das neben Eiern noch weitere regionale Produkte im Sortiment hat.

Experimente mit Hühnerrassen Der Familie Horn ist es laut eigener Aussage es wichtig, Transparenz zu zeigen und die &bdquo;Verbraucher mitzunehmen“. Deshalb sollen in diesem Jahr die bewirtschaften Felder nicht nur mit Informationstafeln beschildert werden, sondern es wird auch geführte Wanderungen und Fahrradtouren rund um die Anbauflächen geben.

Des Weiteren liebäugeln sie mit einer neuen Hühnerrasse, den weißen Hennen. &bdquo;Die sollen im Freiland noch robuster sein. Wir hoffen, dass auch die weißen Eier bei unseren Kunden ankommen. Einen Geschmacksunterschied wird es jedenfalls nicht geben“, sagt Sebastian Horn. Bevor Ende August wieder ein Hoftag stattfindet, wird im März zusammen mit der Jugendfeuerwehr ein Storchennest auf dem alten Trafoturm verbaut. &bdquo;Wer dort noch ein eigenes Vogelhäuschen aufhängen möchte, hat dann die Gelegenheit“, sagt der junge Landwirt.

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