Lage plant Hochzeitswald: Ein Baum für jedes Ehepaar

Lage. Einen Baum als Zeichen der wachsenden Liebe pflanzen – das hört sich aus romantischen Gründen, aber auch in Zeiten des Klimawandels gut an. Die Stadt Lage überlegt daher schon länger einen Tauf- und Hochzeitswald zu errichten. Doch bislang scheiterte das Vorhaben an einem geeigneten Ort. Margarete Wißmann ist bei der Verwaltung für den Bereich Umwelt zuständig. Sie stellte zwei mögliche Flächen im Ausschuss für Klimaschutz und Umwelt vor.

Das Thema Tauf- und Hochzeitswald ist bereits mehrfach von der Politik angestoßen und von der Verwaltung bearbeitet worden: Im Dezember 2006 habe es einen entsprechenden, gemeinsamen Antrag von CDU, FDP und SPD gegeben, der im März 2007 beschlossen worden sei, berichtete Wißmann. Im Februar 2010 sei dann das Gestaltungskonzept vorgestellt worden, das eine Fläche an der Herbergstraße vorsah. &bdquo;Doch der Ankauf der Fläche schlug fehl“, sagte Wißmann.

Fläche am Friedhof war zunächst umstritten Im Sommer 2013 wurde das Friedhofsentwicklungskonzept vorgestellt, in dessen Rahmen es den Vorschlag gab, eine Überhangsfläche des Zentralfriedhofes im Bereich &bdquo;Weiße Brede“ für das Pflanzen der Bäume zu nutzen. Doch die Anregung kam durchwachsen an. Technischer Beigeordneter Thorsten Paulussen erinnert sich: &bdquo;Man war der Auffassung, es könnte pietätlos sein, wenn nebenan eine Trauerfeier stattfindet.“ Der Bauamtsleiter ergänzte jetzt, dass sich die Zeiten jedoch so legen ließen, dass nicht zeitgleich Beerdigungen und Baumpflanzungen stattfinden würden – zum Beispiel abends oder am Wochenende. Zumal die Pflanzzeiten eh auf Frühjahr und Herbst beschränkt seien. Außerdem müssten die Hochzeitspaare oder Eltern nicht unbedingt selbst den Spaten in die Hand nehmen, sondern könnten auch pflanzen lassen.

Im November vergangenen Jahres ist das Thema nach einem Antrag der FDP-Fraktion erneut aufgekocht. Zur Begründung heißt es: &bdquo;Das Pflanzen eines Baumes ist eine alte Tradition, die als Symbol für Zukunft, Beständigkeit und Wachstum steht.“ Außerdem sei es heutzutage schwierig geworden, privat Bäume zu pflanzen, denn häufig seien Grundstücke in der Stadt zu klein oder die Betroffenen wohnen zur Miete. Weiterhin gebe es natürlich ökologische Vorteile. Beispielsweise in Leopoldshöhe gibt es bereits einen Hochzeitswald, der gut angenommen werde und mittlerweile voll sei.

Mehrere Flächen kommen in Frage Eine der potenziellen Flächen, die Margarete Wißmann vorschlug, befindet sich an der Schötmarschen Straße im Bereich Steinbrink / Pastorenkamp. Dort habe es jahrelang &bdquo;wilde Wohnungen“ gegeben, die nun weg seien. Doch bei diesem Areal müsse man bedenken, dass ein Großteil im Überschwemmungsgebiet liege. Auch der Landschaftsschutz gelte hier.

Als zweite Potenzialfläche stellte Wißmann erneut die Wiese am Friedhof &bdquo;Weiße Brede“ vor und benannte die Vorteile: &bdquo;Die Erweiterungsfläche wird nie als Friedhof gebraucht werden. Außerdem ist der Bereich durch die Ohrser Straße und Parkplätze bereits gut erschlossen. Es gibt sogar schon einen gepflasterten Weg zur Wiese.“ Auch hier sei allerdings der Landschaftsschutz zu berücksichtigen.

Suche dauert schon 14 Jahre Nach der Vorstellung meinte Ausschussvorsitzender Jürgen Rosenow von den Grünen: &bdquo;Ich halte die erste Fläche nicht für geeignet, weil sie in einem Überschwemmungsgebiet liegt.“ Außerdem sollte man bald voran kommen, schließlich &bdquo;suchen wir schon seit 14 Jahren“ nach einer passenden Fläche. Thorsten Paulussen betonte, dass ein Tauf- und Hochzeitswald &bdquo;an der &bdquo;Weißen Brede zeitlich schnell umsetzbar“ sei. Gisela Ellerbrock (SPD) gab zu, 2013 nicht so weit gedacht zu haben, dass die Veranstaltungen am Friedhofsgelände zeitlich koordiniert werden könnten. Dieter Hagedorn (CDU) meinte: &bdquo;Für mich gehört Tod und Leben zusammen.“ Daher und weil die zweite Fläche gut erschlossen ist, finde er sie gut.

Da es sich nur um einen Sachstandsbericht handelte, sprachen sich die Ausschussmitglieder dafür aus, über das genaue Vorhaben in einer der nächsten Sitzungen abzustimmen.

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