„Mit Herz für Lage“: Margarete Wißmann ist der Motor für gesellschaftliche Themen

Lage. Margarete Wißmann gehört zu den Menschen, für die Beruf auch immer Berufung war. Über 30 Jahre lang hat sie bei der Stadt Lage die Bereiche Umwelt-, Natur und Klimaschutz verantwortet und ihr Einsatz ging weit über den Dienstschluss hinaus. Heute, in der Freizeitphase der Altersteilzeit, sorgt das ehrenamtliche Engagement der 64-Jährigen weiterhin für einen prallvollen Terminkalender.

Wer Margarete Wißmann treffen möchte, hat beim Häuschen am Plaß, dem Sitz des Lagenser Ortsvereins im Lippischen Heimatbund, gute Chancen. Hier wirkt sie seit zehn Jahren im Vorstand, im siebten Jahr als Vorsitzende. &bdquo;Die Vielseitigkeit dieser Aufgabe ist einfach phänomenal“, schwärmt die gelernte Landwirtin und studierte Agraringenieurin. Ungefähr 20 Jahre sei es her, dass sie für eine Mitgliedschaft unterschrieben habe.

&bdquo;Ich habe damals zu Weihnachten gerne im Häuschen Bücher vom Heimatbund gekauft und der damalige und inzwischen verstorbene Vorsitzende Manfred Sieker meinte dann: Wir verkaufen die Bücher nur an Mitglieder“, erzählt Margarete Wißmann schmunzelnd. Wer die Lagenserin kennt, der weiß, dass Mitgliedschaft bei ihr nicht bedeutet, lediglich einen Obolus zu zahlen, sondern auch aktiv mitzuwirken.

Heimatverbundenheit ist wichtig Beispiele gibt es Unzählige, unter anderem die Gruppe der Stadtführer. &bdquo;Anfangs habe ich mich gefragt, wofür denn Lage wohl Stadtführer benötigt und was es hier überhaupt Spannendes zu zeigen gibt. Inzwischen schäme ich mich für diesen Gedanken“, gibt Wißmann offen zu. Im Nachhinein habe sich die Idee als großartiges Angebot entpuppt, welches sehr kreativ ungesetzt werde und sehr gut ankomme.

Sie selbst bietet Themenführungen an, die vom jüdischen Leben in Lage über Architekt Gustav Meßmann bis hin zur allgemeinen Geschichte von Lage reichen. &bdquo;Heimatverbundenheit ist enorm wichtig, man sollte sich immer mit dem Ort beschäftigen, in dem man lebt“, findet Margarete Wißmann, die in der Zuckerstadt aufgewachsen ist und die große Platane hinter dem Technikum als einen ihrer Lieblingsplätze bezeichnet.

&bdquo;Mein Vater stammt aus dem Nachbarhaus, meine Tochter ist nebenan in den Kindergarten Villa Kunterbunt gegangen und später in die Musikschule“, nennt sie Berührungspunkte. In beiden Institutionen ließ sich Wißmann seinerzeit in den Vorstand wählen, in der Musikschule sitzt sie noch im Beirat. Durch den ehemaligen Schulleiter Wilhelm Rasche erweiterte sich das Ehrenamt noch um das Engagement im Förderverein der Stadtbücherei.

&bdquo;Ach so“, beginnen die Sätze, wenn Margarete Wißmann plötzlich noch einfällt, dass sie die Sekundarschule bei den jährlichen Vorbereitungen zur Auschwitz-Gedenkwoche unterstützt, bei der Zuckerfabrik Führungen anbietet oder als Expertin der Fachhochschule Lippe zur Verfügung steht, wenn es um Themen geht, die gesellschaftlich relevant sind.

Neues Herzensprojekt Aktuell treibe sie die Frage um, wie man Alt und Jung besser zusammenbekomme. &bdquo;Daran arbeite ich auch als Vorsitzende des Heimatvereins.“ Es seien kleine Schritte, man benötige einen langen Atem, um ans Ziel zu gelangen. Margarete Wißmann hat diese Ausdauer, sie gilt als Motor und als eine Person, die gesellschaftliche Themen sieht und aufgreift.

Dabei ist sie enorm breit aufgestellt. &bdquo;Neben Bildung, Musik und Kultur ist mir der Umweltbereich enorm wichtig. Ich wünschte mir hierfür mehr Aktive und dass man nicht gleich in eine grüne, politische Schublade gesteckt wird, nur weil man thematisch interessiert ist“, so die Diplom-Ingenieurin, die abschließend mit &bdquo;ach so“ noch ihr derzeitiges Herzensprojekt antriggert: die Verwertung des Obstes von den Streuobstwiesen zu Lagenser Streuobstapfelsaft in Flaschen.

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