Positive Signale für geplanten Legehennenstall in Hörste

Lage-Hörste . Noch ist die Baugenehmigung nicht erteilt, aber bislang gibt es seitens der Fachbehörden keine Einwände gegen den Bau eines Legehennenstalls auf der Egge. Staub, Gerüche, Kotmengen, Ausgestaltung – im Verfahren sind viele Punkte bereits geprüft und abgehakt worden.

Sachstand: Wie berichtet, möchte Familie Horn einen Legehennenstall für 9000 Tiere bauen, weil der Pachtvertrag für den Stall an der Stapelager Straße ausläuft. Das neue Gebäude würde in Sichtweite des Hofes liegen und auf einem Flurstück, das der Familie gehört. Auf insgesamt 36.000 Quadratmetern sollen ein Stall samt zwei Silos und einem Auslauf eingerichtet werden. Das Vorhaben liegt im Landschaftsschutzgebiet, landwirtschaftliche Betriebe dürfen dort bauen, sie sind privilegiert, vor allem, wenn das Bauvorhaben in der Nähe ihres Hofes liegt. &bdquo;Das bedeutet aber nicht, dass sie automatisch Ställe immer weiter ausbauen können", erklärt Bettina Büker vom Bauordnungsamt der Stadt Lage.

Das Verfahren: Der Legehennenstall wird rechtlich als &bdquo;Großer Sonderbau" eingestuft. Die Genehmigung erteilt die Stadt Lage. Aber externe Fachbehörden geben Stellungnahmen ab. Für das Bauvorhaben hat die Familie Horn Gutachten erstellen lassen, die Ergebnisse werden von den Fachbehörden überprüft. Es geht unter anderem um Geruchsbelästigungen, Staub, Wasserverunreinigungen, das Landschaftsbild, Ausgleichsmaßnahmen und vieles mehr.

Die Kritik: Bürger hatten einen Fragenkatalog an die Verwaltung geschickt. Sie kritisieren, dass von dem Stall starke Gerüche ausgehen könnten, der Bach durch Hühnerkot verschmutzt werden könnte, der unterhalb der Anlage fließt, und das Landschaftsbild beeinträchtigt wird.

Das Wasser: Bislang haben die Fachbehörden keine Bedenken. Die Stadtwerke Lage haben den Boden sondiert und sehen keine Gefährdung für das Wasser. Der Kot der Hühner soll in einer Biogasanlage entsorgt werden, einen entsprechenden Nachweis hat Familie Horn dem Bauantrag auch beigefügt.

Der Boden und die Luft: In einem separaten Immissionsgutachten wurde geprüft, ob der Stickstoff, der in dem Kot enthalten ist, den Boden der Umgebung und die Luft zu stark belasten könnte. Das ist laut Gutachten aber nicht der Fall, die zulässigen Grenzwerte würden nicht überschritten.

Gerüche: Kot riecht, vor allem der Ammoniak ist beißend. Kompliziert ist es, die Geruchsbelästigung zu berechnen, denn jeder Mensch hat ein anderes Empfinden. Deshalb werden besonders viele Punkte untersucht. Dazu gehört, dass die Umgebung der Anlage begutachtet wird. In der Nachbarschaft gibt es bereits Tierhaltung, Rinder und Pferde. Die Windrichtung, die Bodenrauigkeit, die Geländeunebenheiten, die technische Ausstattung des Stalls – all das fließt in die Berechnung ein. Das Ergebnis: Es kann ab und zu riechen, aber weit weniger als erlaubt wäre.

Staub: Feinstaub- und Schwebstaubgrenzwerte werden im Bereich der Wohnbebauung weit unterschritten.

Ökosystem: Ein baulicher Eingriff in die Landschaft muss immer mit Grün ausgeglichen werden. Rund um die Auslaufflächen wird eine fünf Meter tiefe Strauchhecke angelegt, hohe Bäume stehen an den Stalllängsseiten, es gibt Laufbahnen und weitere Heckenpflanzen, damit sich die Hühner zum Beispiel vor Greifvögeln verstecken können. &bdquo;Es wird weit mehr getan, als gefordert wäre. Der erforderliche Ausgleich ist übererfüllt", sagt Büker.

So gehts weiter: Die Fachbehörden haben das Gutachten überprüft, es gab einen Termin vor Ort. Jetzt gibt es noch ein abschließendes Gespräch der Behörden, dann erst wird über den Bauantrag entschieden.

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