Diskussion ums ISEK in Lage

Lage. Erneut ist es in Lage um das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) für die Kernstadt gegangen. Es soll die Stadt attraktiver machen, in dem unter anderem städtebauliche Missstände beseitigt werden, die Barrierefreiheit überall sichergestellt und die Anbindung vor allem für Fußgänger verbessert werde.

Schon bevor Thomas Fiebig vom Planungsbüro Drees & Huesmann die Pläne noch einmal im Wirtschaftsausschuss am Donnerstagabend vorstellte, schlug Ausschussvorsitzender Hans Hofste (SPD) vor, im Anschluss keine Beschlussempfehlung abzugeben. Ebenso solle es der Bau- und Planungsausschuss halten. &bdquo;Dann hätten alle Fraktionen noch einmal die Gelegenheit, in Ruhe beraten und diskutieren zu können“, sagte Hofste. Wie berichtet, soll das ISEK schon am Dienstag, 23. Juni, im Rat beschlossen werden. Einige Politiker befürchteten, dass bis dahin nicht genügend Zeit bleibe, um das mehr als 100 Seiten starke Konzept genau zu studieren und darüber zu beratschlagen. Der Vorschlag wurde angenommen.

Kritik an Reihenfolge der Maßnahmen Hans-Martin Kaup (SPD) kritisierte in der anschließenden Diskussion die Reihenfolge, in der die Projekte umgesetzt werden sollen: &bdquo;Grundsätzlich bin ich für dieses Konzept, aber eine Aufwertung der Von-Cölln-Straße brauchen wir doch gar nicht so dringend. Stattdessen würde ich lieber die Sanierung des Technikums vorziehen. Außerdem wäre ich nie darauf gekommen, das Bürgerhaus aufzuwerten – und das auch noch für 700.000 Euro.“ Die energetische Optimierung des Technikums ist laut Konzept für die Jahre 2022/23 geplant.

Kämmerer Frank Limpke erläuterte daraufhin, dass die Technik im Bürgerhaus erneuert werden müsse. Die Stadt wolle die Räume auch für andere Veranstalter attraktiv machen. Außerdem sei das ISEK so zu verstehen, dass einzelne Maßnahmen, wenn nötig, rausgenommen werden könnten, und andere aufgenommen werden, die die Verantwortlichen heute vielleicht noch gar nicht kennen würden. Denn es sei mindestens für die kommenden zehn Jahre angelegt. Zudem müsste jede einzelne Maßnahmen noch einmal beschlossen werden.

Rita Schapeler-Kössler (SPD) widersprach Hans-Martin Kaup: Anwohner hätten darauf aufmerksam gemacht, dass in der Von-Cölln-Straße durchaus etwas getan werden müsse.

Schlechte Anbindung für Radfahrer Für Hanns Jürgen Hammesfahr von den Grünen wurde das Sanierungsgebiet, das derzeit etwa 182 Hektar umfasst und damit etwa ein Drittel der Kernstadt ausmacht, noch nicht weit genug gefasst. Seiner Meinung nach, fehlt ein wichtiger Teil entlang der Werre, zum Beispiel bis zum Haus der Diakonie. Für ihn mache zudem die vom Planungsbüro viel beschworene, zentrale Achse vom Bahnhof über das Technikum zum Marktplatz keinen Sinn: &bdquo;Die Achse gibt es gar nicht. Die Leute gehen vom Bahnhof direkt in die Innenstadt.“ Dem schloss sich auch Angelika Schapeler-Richter (FWG) an. Außerdem fehlten dem Grünen-Politker und seinem Parteikollegen Reimund Neumann ein ordentliches Radwegekonzept.

Der Kämmerer verwies auf die Einzelmaßnahmen, in denen einzelne Plätze und Straßen attraktiver gestaltet werden sollen. Dabei würde auch auf den Radverkehr eingegangen werden. Hammesfahr entgegnete, dass man bei Radwegen nicht in Einzelprojekten denken dürfe, da sonst die Anbindungen fehlen würden. Hans Hofste äußerte den Wunsch, dass auch kleine Durchgänge, wie es sie überall in der Innenstadt gebe, in dem Konzept Platz finden sollten.

Bedenken bei der Finanzierung Anton Volk (BBL) meldete, wie auch schon in der Ratssitzung, Bedenken bezüglich der Finanzierung an: &bdquo;Wir werden das Geld für das ISEK nicht haben. Das sehe ich nicht so locker wie der Kämmerer. Wir müssen darauf achten, keinen Beschluss zu fassen, der uns finanziell zu stark einengt.“ Schließlich gebe es auch noch andere Ortsteile. Insgesamt hat das ISEK ein Finanzvolumen von etwa 20 Millionen Euro. Limpke entgegnete, dass es ja auch noch andere Fördertöpfe gebe, die in den Ortsteilen zum Tragen kommen könnten.

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