Spot an für das Start-up aus Lage

Lage. Die Eventbranche hat stark unter der Pandemie gelitten. Nicht jedes Unternehmen hat die veranstaltungsfreie Zeit überstanden. Doch es gibt auch Firmen, die in den vergangenen Monaten gewachsen sind, weil sie sich flexibel zeigen und umorientieren konnten. Wie die &bdquo;multisenses GmbH", die von Lage aus weltweit vernetzt ist.

Klein und unscheinbar hängt das Firmenschild an einer alten Stadtvilla an der Schillerstraße. Mitten im Wohngebiet. Während das Unternehmen in aller Herren Länder Lösungen im Bereich der Systemintegration und Eventtechnologie anbietet und namhafte Kunden wie die &bdquo;TUI Cruises" auf der Auftragsliste stehen, sind sie im Lipperland kaum bekannt – die Multitalente im Event- und Mediabereich, wie sich die Köpfe, die hinter &bdquo;multisenses" stecken, beschreiben.

&bdquo;Das soll sich aber bald ändern, wir wollen auch die heimische Industrie als Partner gewinnen", plant Firmengründer Christoph Grauting und hat jüngst das Unternehmen im Bereich Vertrieb und Marketing erweitert. Überhaupt stehen die Zeichen auf Expansion. 18 Mitarbeiter zählt der eingetragene Handwerksbetrieb heute, dessen Erfolgsstory im heimischen Wohnzimmer begann. &bdquo;Meine Eltern waren nicht besonders amüsiert", lacht der 29-Jährige, der ursprünglich Elektrotechnik studieren und als Ingenieur bis zur Rente als Angestellter arbeiten wollte. &bdquo;Das Studium habe ich auch angefangen. Aber die Arbeit wurde immer mehr und ich musste mich entscheiden zwischen Studium und Arbeit." Der Lagenser entschied sich für die Selbstständigkeit, bildete sich weiter zum Fachplaner Licht sowie zur Fachkraft für intelligente Gebäudetechnik und hatte bald das Fachabitur sowie die Ausbildung zum elektrotechnischen Assistenten in der Tasche.

Pool und Grillecke für die Mitarbeiter

Grauting beschreibt sich selbst als technischen Designer, der Kundenwünsche versteht und umzusetzen weiß. &bdquo;Geht nicht gibts bei uns nicht", nennt er das Credo von &bdquo;multisenses", die sowohl Wasserfontänen-Shows auf Kreuzfahrtschiffen inszenieren, in Theatern oder Kirchen für Licht und Ton sorgen, als auch private Partykeller in Diskotheken verwandeln können. Der Lagenser brennt für das, was er tut und erwartet das auch von seinen Mitarbeitern. &bdquo;Man verbringt so viel Zeit im Leben auf der Arbeit, da sollte das, was man tut, Spaß machen", verweist Christoph Grauting auf Annehmlichkeiten wie einen Pool und eine Grill-Ecke im Firmen-Garten.

Auch wenn die Unternehmensgründung fünf Jahre zurückliegt, spricht er gerne noch von Start-up. &bdquo;Schon allein deshalb, weil mir dieser Geist wichtig ist. Die Balance zwischen Arbeit und Freizeit muss passen und die Harmonie untereinander. Wir sitzen oft noch abends zusammen, nicht unter Arbeitskollegen, sondern unter Freunden." Vor Corona habe man sich zu 50 Prozent auf den Veranstaltungssektor getummelt und zu 50 Prozent im Elektro-Installationsbereich. &bdquo;Wenn dann plötzlich ein Bein fehlt, kann man nur noch humpeln", gibt Chrstoph Grauting zu, anfangs starke Probleme gehabt zu haben.

Chance in der Krise gesehen

Doch der Unternehmer nutzte die Zeit, um &bdquo;multisenses" neu auszurichten und den Fokus auf die ganzheitliche Planung und Gestaltung von Multimediaprojekten zu legen. Das Know-how ist vorhanden, das Mitarbeiter-Portfolio reicht von der Innenarchitektin und Grafikerin über den Ingenieur, den Elektrotechnikmeister bis hin zum Akustiker, zu Monteuren, Vertrieblern und Bürofachkräften. &bdquo;Wir sind immer auf der Suche nach guten Leuten", wirbt Grauting, der auch regelmäßig ausbildet.

&bdquo;Dank Ausbildungs-Matcher Sebastian Prange von der IHK Lippe zu Detmold haben wir zwei Studienzweifler gefunden, die perfekt ins Team passen", freut sich Christoph Grauting, für den die Lebensläufe von Bewerbern nicht zwingend gradlinig verlaufen müssen. &bdquo;Ich weiß schließlich aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, sich einzugestehen, dass man sich verrannt hat und dass viel Mut dazugehört, einen neuen Weg zu gehen."

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