Die Reiter dürfen in Pottenhausen auf den Sportplatz

Lage-Pottenhausen. Die SPD sprach von einem salomonischen Vorschlag der Verwaltung – und ganz einfach ist der Kompromiss auch wohl nicht zu finden gewesen. Im Endeffekt darf der Reitverein Lopshorn die Lopshorn Classics auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes austragen und eine große Fläche für fünf Wochen beanspruchen. Aber das Ganze soll ein Test sein. Im Anschluss will man sich die Fläche anschauen und entscheiden, ob das auch in den Folgejahren eine praktikable Lösung sein könnte. Das hat die Mehrheit des Sportausschusses entschieden, die Grünen enthielten sich.

Worum geht es? Der ehemalige Sportplatz Pottenhausen soll in eine abwechslungsreiche Außensportanlage umgebaut werden, der VfL Pottenhausen will hier Hand anlegen und unter anderem einen Bolzplatz, einen Beachvolleyballplatz, eine Boulebahn und einen Pumptrack bauen. Weil aus Sicht des Vereins das alles im Ablauf miteinander verzahnt ist, haben die Vereinsvertreter in einer Stellungnahme abgelehnt, dass die Reiter das Turnier auf diese Fläche verlegen.

Reiter müssten nicht mehr auf Reinholde-Gelände ausweichen Allenfalls Zelte für die Aussteller oder andere Angebote seien dort akzeptabel. Durch die Pferde werde der Platz zerstört und sei keineswegs so einfach wieder herzurichten. Aus Sicht des Reit- und Fahrvereins Lopshorn Lage stellt sich das anders dar.

Der Platz werde im Anschluss an das Turnier wieder hergerichtet, auch könne man den VfL in seinem Vorhaben unterstützen. Die Reiter sehen große Vorteile darin, nicht auf das Reinholdi-Gelände ausweichen zu müssen. Es sei aufwendig, alles so herzurichten, dass es den Anforderungen eines hochklassigen Turniers entspricht. Ein fünfstelliger Betrag müsse aufgebracht werden. Dieses Argument zieht aus Sicht des VfL jedoch nicht, denn in der Stellungnahme verweist der Verein darauf, dass es ja keine Kirmes im vergangenen Jahr gab, mithin auch nichts von Scherben, Drähten und Unrat gesäubert werden müsse.

Was die Sache zusätzlich kompliziert ist, dass es laut Verwaltung eine Zusage für die Reiter durch die Vereinsgemeinschaft, ein loser Zusammenschluss der ortsansässigen Vereine und Institutionen, gegeben hatte. Der VfL Pottenhausen hatte dagegen gestimmt. Der VfL hat während der Corona-Pandemie den Platz bereits intensiv mit verschiedenen Sportgruppen genutzt und möchte dies in den Sommermonaten bei guter Witterung auch weiterhin fortsetzen.

&bdquo;Das wird später ein Bolz-, kein Fußballturnierplatz"

Dafür, so erklärte Fachbereichsleiter Klaus Landrock, bleibe auch Platz. Ein 70 mal 24 Meter breiter Streifen werde abgetrennt, damit Gymnastikgruppen und andere Angebote weiterlaufen können. Außerdem gebe es den nahe gelegenen Sportplatz Waddenhausen. Und den könnten sich auch die Grünen als Ausweichplatz vorstellen. Allerdings müsse er fußläufig sicher erreichbar sein.

Uwe Detert (AfD) äußerte die Sorge, dass der ehemalige Sportplatz massiv geschädigt werden könnten, weil Springpferde nun einmal ein gewisses Eigengewicht mitbringen. &bdquo;Das wird später ein Bolz-, kein Fußballturnierplatz. Und wir werden die Auswirkungen prüfen", sagte Landrock. Keinesfalls solle das ehrenamtliche Engagement des VfL Pottenhausen ausgebremst werden, da waren sich alle Fraktionen einig.

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