Frische Songs und fetter Groove in Lage

Lage. Endlich mal wieder volles Haus: Zu den 120 jungen Musikern des Sommerkonzertes gesellte sich die dreifache Menge an Zuschauern in der großen Aula. Alle möglichen Plätze besetzt. &bdquo;Es geht doch“, resümierte Schulleiter Michael Krügermeyer-Kalthoff, &bdquo;und es geht hervorragend“. Dabei spielte er auf die Corona-Abwehrmaßnahmen der zurückliegenden zwei Jahre an, die größere öffentliche Veranstaltungen der Schule nicht zuließen. Unterm Strich hat die erzwungene Abstinenz aber nicht, wie befürchtet, zu einem substanziellen Schwund geführt, sondern das Gesangsensemble ist gewachsen und die Publikumsresonanz offensichtlich auch.

Es war durchaus nicht leicht, den für öffentliche Auftritte nötigen Musikbetrieb aufrechtzuerhalten, berichtete der Schulleiter dem Publikum. Ein paar Stimmen am offenen Fenster, mehr war zeitweise als Übungsszenario nicht drin. Die Restriktionen haben aber erstaunlicher Weise einen perfekten Bühnenauftritt nicht verhindert.

Große Chöre mit Klavier: So präsentierte sich der Musikabend auf weiten Strecken. Fleißig am Piano: Ulrike Althöfer-Lübke, die den Abend organisiert hatte und durchs Programm führte. Die Song-Auswahl sollte sich ursprünglich auf die 70er Jahre beschränken, verriet sie dem Publikum mit Blick auf das 50-jährige Bestehen des Gymnasiums am Werreanger.

Quer durchs halbe Jahrhundert

Von diesem Plan blieb jedoch nur ein Stück übrig: &bdquo;Super Trouper“ der schwedische Kultband &bdquo;Abba“, präsentiert vom Unterstufenchor. Ansonsten reichte das Programm quer durchs halbe Jahrhundert bis zum 007-Titel &bdquo;Skyfall“, den das Gesangsensemble einfühlsam zelebrierte. Der so ganz andere James Bond (sensibel-empathisch gespielt von Daniel Craig) versank noch einmal musikalisch auf dem Meeresgrund, um rechtzeitig zur Endabrechnung mit den Bösen wieder voll da zu sein. Die backfrischen Abiturienten ließen es sich nicht nehmen, am Ende noch einmal mit dem Ensemble aufzutreten.

Aber auch die anderen Soundtracks wirkten sehr lebendig, wie etwa der Michael Jackson-Titel &bdquo;Heal the World“ (Unterstufenchor) oder &bdquo;Eye of the Tiger“ (Mittel- und Oberstufe).

Zwischenspiele der Percussion AG

Rhythmisch interessant die Zwischenspiele der Percussion AG. Der &bdquo;Bau Stomp“ brachte einen aufmunternd-lustigen Aspekt ins lebendige Unterhaltungsprogramm. Als Reminiszenz an die Werreanger-Bauarbeiten vor rund 50 Jahren funktionierte die Percussion-Group - in Arbeitswesten gekleidet und mit Bauhelmen auf dem Kopf – Kunststoff-Fallrohre und Besen zu originellen Musikinstrumenten um und verwandelten den aberwitzigen Klangkörper in eine Soundmaschine von mitreißendem Groove.

Das begeisterte Publikum bedankte sich für das Konzert am Ende mit minutenlangem Applaus, der für Ulrike Althöfer-Lübke besonders aufbrauste. In Theaterkategorien gerechnet: Die gesamte Musiktruppe hat mindestens &bdquo;drei Vorhänge“ bekommen.

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