Experiment mit E-Auto: Lagenser reist 6000 Kilometer mit seinem Tesla

Lage. Ob das wohl klappt? Ob sich eine Reise im Tesla nicht endlos hinzieht, weil die Ladestopps ewig dauern? Tobias Heinze kann darauf sehr fundiert antworten: "Die Reise war ein Traum, die Pausen manchmal einfach zu kurz." 6000 Kilometer ist er mit dem Tesla Model Y durch sieben Länder gefahren. Er hat viele Menschen getroffen, interessante Geschichten gehört und schon die nächsten Pläne.

Die Begeisterung ist auch Wochen später noch deutlich zu spüren, wenn man mit dem Geschäftsführer der Werbeagentur Kaeding Anderson spricht. Heinze lebt in Lage-Hagen in einem "fossilfreien Haus". Der Klimaschutz spielt in seinem Lebensalltag eine große Rolle. So erklärt sich auch, dass sich der Hagener eine Flugabstinenz verordnet hat. "Ich bin früher sehr viel gereist und geflogen. Ich finde das auch sehr wichtig, dass junge Menschen die Welt sehen, Eindrücke in anderen Kulturen sammeln. Aber ich wollte ganz bewusst einen Schritt zurücktreten", sagt Heinze.

Heinze liefert Gepäck und Mietwagen Als die Idee war, nach Portugal zu reisen, hab er kurz überlegt, sich dann aber anders entschieden. Seine Frau flog mit den Kindern, er setzte sich in seinen Tesla Model Y - mit dem Gepäck. "Für unsere zehnjährige Tochter Ida war es der erste Flug und für die 13 Jahre alte Elin der zweite Flug in ihrem Leben. Wir sind also nicht unbedingt Vielflieger, die Flüge nach Portugal haben wir trotzdem kompensiert. Und so hatten wir da unten gleich ein Auto und konnten auf den Mietwagen verzichten." Denn klar war, dass die Familie mehr vom Land sehen wollte.

Die Tankstellen für den Stromer zu finden, sei überhaupt kein Problem gewesen. Tesla habe ein dichtes Netz. "Ich mache gerne auf so langen Strecken auch Pausen, zum Teil waren die zu kurz, das Auto war einfach schneller geladen", sagt er lachend. Allein unterwegs - das sei etwas Besonderes. Am ersten Tag habe er viel telefoniert, Hörbücher abgerufen, aber je weiter er fuhr, desto mehr habe er es genossen, einfach unterwegs zu sein, abwechselnde Landschaften zu sehen oder in den Pausen mit anderen ins Gespräch zu kommen.

Unfall in Paris Wobei der erste größere Stopp auch gleich das Ende der Reise hätte bedeuten können: In Paris fuhr ihm ein anderer ins Heck. "Wir standen mitten auf der Straße, der Verkehr wurde immer hektischer, also haben wir das mit dem Austausch der Daten unter uns geregelt." Weil die Kofferraumklappe sicher schloss, konnte er weiterfahren. Und im Nachhinein zeigte sich, dass der Schaden - immerhin 8000 Euro - auch problemlos beglichen wurde.

Es sind die Begegnungen mit interessanten Menschen, die für Heinze den Reiz ausmachen. Man trifft Gleichgesinnte zum Beispiel an den Strom-Tankstellen. In Bayonne traf der Hagener Margarete und Andreas aus Heilbronnn. "Sie sind mit ihrem Wohnwagen und einem Tesla Model S unterwegs, das Auto ist eines von denen, die lebenslang kostenlos an allen Superchargern laden können." Andreas sei bereits seit drei Jahren pausenlos in Europa herumgereist. "Seit sechs Monaten hat er sogar sein Haus in Deutschland verkauft. Er lebt jetzt voll und ganz in seinem mobilen Zuhause und ist in Europa unterwegs, das ist faszinierend", sagt Heinze.

Stopp am ersten Supercharger Portugals Oder die Pause in dem Café vor Lissabon. Weil dort die Tankinfrastruktur der Supercharger nicht so gut ausgebaut ist, steuerte Heinze den Ort Fátima an. "Die sympathische Besitzerin des Restaurants erzählte mir, dass dies der erste Supercharger Portugals sei. Ihr Neffe hatte sich wohl für den Standort bei Tesla stark gemacht. Dass er ein großer Fan von Tesla ist, war im Café nicht zu übersehen." Die Besitzerin schenkte ihm noch ein paar Aufkleber &bdquo;Tesla Club Portugal“.

Pünktlich am Flughafen sammelte er die Familie ein und reiste weiter. Sein Fazit: "Es war ein traumhafter Urlaub." Und weil das so gut geklappt hat, reifen bereits die weiteren Pläne. "Vielleicht Griechenland, natürlich elektrisch", sagt er lachend. Denn auch bei langen Etappen drei Tage hintereinander jeweils 800 bis 900 Kilometer Hinfahrt, dito Rückfahrt habe er nicht einmal das Gefühl gehabt: &bdquo;Mist, jetzt schon wieder laden und warten “.

Wer mehr über die Reise erfahren will, kann sich den Blog von Tobias Heinze anschauen: www.tinyfootprint.de/ 6-000-kilometer-elektro-roadtrip-von-lage-nach-lissabon /

Die Fahrt in Zahlen Fahrtstrecke gesamt: 6013 Kilometer

Anzahl Ladestopps: 21, zusätzlich drei Wallbox-Ladungen im Hotel

Durchschnittsverbrauch: 19,7 kWh / 100 Kilometer

Geladene Energie: 1183 kWh

Geschwindigkeit: Autobahn je nach Land 110 km/h bis 140 km/h

Gewicht: Alle Gepäckräume zu 100 Prozent mit Koffern etc. beladen

Temperatur / Wetter: 5° in Deutschland bei Reisestart, ca. 10° in Frankreich, Spanien und Portugal teils über 15°, größtenteils trocken / kein Regen

Experiment mit E-Auto: Lagenser reist 6000 Kilometer mit seinem Tesla

Tesla mit nächstem Gewinnrückgang

Musk verspricht nach Gewinnrückgang Robotaxi-Offensive

Tesla führt abgespecktes Model Y auch in Deutschland ein

Tesla mit neuen abgespeckten Modell-Versionen in den USA

Musk kündigt Robotaxi-Dienst noch für diesen Monat an

Tesla startet Robotaxi-Dienst mit Einschränkungen

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus