Hörster Trio schreibt ein neues Kapitel für Bienenschmidt

Lage-Hörste. Nein, es ist keine Bierlaune, eher die Erfüllung einer lang gehegten Jugendidee: Sven Koch, Philipp Behn und Marius Ahle haben die Gaststätte Bienenschmidt übernommen. Sie wollen dem Kultlokal zu neuem Glanz verhelfen oder, besser gesagt, ihn überhaupt erst wieder herstellen. Denn es gibt einigen Sanierungsstau, am Ende soll Bienenschmidt wieder ein richtiges Gasthaus sein, urig, gemütlich und ein Treffpunkt für alle, die die Natur lieben und einkehren wollen.

Die drei sind echte Hörster Kinder, sie sind im Dorf aufgewachsen, haben hier auch ihre familiären Wurzeln. Später trennten sich die Wege beruflich, Sven Koch lebt seit mehr als 20 Jahren in Hamburg, ist Hörste aber sehr verbunden. Philipp Behn und Marius Ahle leben in Hörste, haben ihre Firmen in Lippe - alle drei sind Unternehmer. &bdquo;Allerdings kommen wir drei nicht aus der Gastronomie. Meine Großeltern hatten früher eine Pension im Ort, vielleicht habe ich ein kleines bisschen Hotellerie in meinen Genen“, sagt Koch lachend.

Aber in diesem Bereich will sich das Trio nicht beweisen. Vorgesehen sei, Fachpersonal einzustellen und die Gaststätte professionell leiten zu lassen. Doch bis dahin ist einiges zu tun. Haben sie sich das gut überlegt? &bdquo;Aber klar, wir gehen das sehr überlegt an, und als Unternehmer können wir das einschätzen.“ Koch spricht von einem Sanierungsstau. Als Bienenschmidt vor zehn Jahren den Besitzer wechselte, wurde etwas saniert.

Sanierungsstau wird gründlich abgearbeitet Aber das reiche längst nicht, es müsse Grund in die Sache gebracht werden. Das Haus soll fit für die kommenden Jahrzehnte werden.

Allerdings sei das Ziel nicht, etwas ganz anderes daraus zu machen. &bdquo;Wir wollen die Bausubstanz in einen ordentlichen Zustand bringen, aber der Charakter soll erhalten bleiben. Es soll ein gemütliches Gasthaus sein, offen für Wanderer, Sportler, Reiter, und natürlich auch ein Treffpunkt für die Hörster werden“, sagt Koch.

Bis ins letzte Detail sei noch nicht alles durchgeplant, gemeint ist die Raumaufteilung. Im Obergeschoss zum Beispiel gibt es noch die ehemalige Wohnung von Herwig Schmidt, dem Eigentümer vor Stefan Leutloff. Vielleicht ließe sich diese zu einem kleineren Saal ausbauen, in dem auch mal ein Geburtstag gefeiert werden könnte. Der Gastraum, das Kaminzimmer - es soll alles zusammenpassen.

Dass das alles aufwendig ist, sei ihnen bewusst. &bdquo;Wir haben immer wieder im Ort von Leuten gehört: Aus Bienenschmidt könnte man mehr machen. Wir wollen das jetzt anpacken, und wenn es fertig ist, dann kann sich der Ort sicher weiterentwickeln.“ Rave-Events oder Ähnliches, was in den letzten Jahren dort versucht wurde, seien damit allerdings nicht gemeint. Die Lage im Wald sei einmalig. &bdquo;Was man dort anbietet, muss einfach zu der Location passen.“

Bis zum 31. Dezember ist geöffnet Zeit genug zu reifen hatte die Idee. &bdquo;Wir waren früher selbst regelmäßig Gäste hier im Bienenschmidt. Hier haben wir viele schöne Stunden verbracht. Wir fühlen uns dem Ort sehr verbunden, und in den vergangenen Jahren hat hier sehr viel schließen müssen“, sagt Philipp Behn, der das Unternehmen &bdquo;Behn Projekte, Tischlerei und Reitplatzbau“ in Hardissen aufgebaut hat. Als sie hörten, dass es Verkaufsabsichten gibt, der bisherige Betreiber und Geschäftsführer Herbert Halbgebauer in den wohlverdienten Ruhestand gehen möchte, sei man sich schnell einig gewesen, den Jugendtraum jetzt auch umzusetzen und ein neues Kapitel des urigen Gasthauses zu schreiben.

Jetzt ist der Schritt vollzogen, die Verträge unter Dach und Fach, die Termine stehen. In der Gaststätte wird es einen Aushang geben, bis zum 31. Dezember wird geöffnet bleiben. Dann beginnt die Bauphase. Wie lange sie dauert? &bdquo;Voraussichtlich schließen wir ein halbes Jahr, aber wir sagen auch: Wir wollen es richtig machen, in die Substanz investieren und nicht einfach kosmetisch aufhübschen“, sagt Marius Ahle, der das Unternehmen Martin Ahle aus Hörste leitet. Insofern müsse man auch einkalkulieren, dass die eine oder andere Überraschung auf die Bauherren zukommt. &bdquo;Wir sind gespannt, was wir finden werden“, sagt Koch lachend.

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