Auf diesem Hof in Spenge legen Hühner mintgrüne Eier

Spenge. Färben war gestern - heute legen die Hühner gleich selbst die bunten Eier. Zumindest auf dem Hof von Silke und Stefan Upmeier in Spenge-Bardüttingdorf. &bdquo;Schauen Sie“, sagt der 55-Jährige und holt einen kleinen runden Metallkorb hervor. Darin liegen auf einem Bett aus Stroh mehrere verschiedenfarbige Eier. Die klassischen weißen und dunkelbraunen, aber auch - mintgrüne. Die stammen von besonderen Hühnern auf ihrem Hof.

Angefangen hat mit dem Federvieh der Upmeiers alles vor rund zwölf Jahren. Damals habe sich ihr Sohn Jonas - zu der Zeit gerade mal 12 oder 13 - Hühner gewünscht, weil er Spaß am Umgang mit den Tieren hatte, erzählt Stefan Upmeier. Die ersten 15 Hühner - &bdquo;Totleger“ und Zwergseidenhühner - zogen auf den Hof an der Haller Straße. Jahrelang kümmerte sich der Jugendliche selbst um die Tiere. &bdquo;Sogar Schaukeln hat er für sie gebaut“, sagt Silke Upmeier lachend.

Seit sechs Jahren nun ist das Federvieh von Sohn Jonas in der Obhut von ihr und ihrem Mann. Und die Schar der Hühner auf dem Gelände ist inzwischen um einiges angewachsen: Inzwischen leben nicht mehr nur 15, sondern um die 100 Tiere auf ihrem Hof. Denn auch Sohn Julian, der ebenfalls auf dem Gelände wohnt, hat Hühner angeschafft. Und zwar mehr als 70.

Schwedische Blumenhühner fallen mit bunten Federn auf Für die Tiere gibt es zwei große und einen kleinen Stall, außerdem direkt daneben zwei Freigelände. Zwischen drinnen und draußen können die Hühner munter hin- und herwechseln - wovon sie rege Gebrauch machen. An diesem Nachmittag aber sind vor allem die beiden Außenanlagen beliebt.

Besonders auffallend sind die &bdquo;Schwedischen Blumenhühner“ der Upmeiers. Eine Rasse, die durch ihr buntes Federkleid besticht. Gerade der Hahn scheint sich seiner imposanten Erscheinung bewusst: Mit stolzgeschwellter Brust und aufgestelltem Kamm stolziert er durch die Schar der Hennen. Ab und an lässt er dabei ein lautes &bdquo;Kikeriki“ los.

Die Tiere auf Upmeiers Hof - sie sind noch das, was man &bdquo;glückliche Hühner“ nennt. Sie können sich frei bewegen, haben Platz zum Picken und Scharren. Zwar ist ihr Gehege umzäunt. Aber so ein richtiges Hindernis ist die Einfriedung nicht. &bdquo;Da können sie drüber fliegen“, sagt Stefan Upmeier. Und das nutzen die Hühner immer mal wieder keck aus: Gerade ist wieder eins ausgebüxt und macht sich im Geschwindschritt um die nächste Ecke davon. Wenig später wird man es pickend und scharrend am Straßenrand gegenüber des Hofs beobachten können. Die Upmeiers sehen’s gelassen, sie kennen das schon. &bdquo;Das kommt wieder“, sagt Silke Upmeier. Spätestens am Abend, wenn es dunkel werde.

Hühner legen am Tag 50 Eier auf Hof in Spenge Zur Hühnerschar der Upmeiers und ihrem Sohn Julian gehören neben Schwedischen Blumenhühnern auch Leghorn-Hühner mit weißem oder braunem Gefieder, grau-schwarze &bdquo;Königsberger“, &bdquo;Marans“ mit schwarzem Federkleid und goldenem Hals, braun-weiß-gestippte Sussex-Hühner und: Grünleger.

Mit ihrem grauen Federkleid sehen diese Hühner zwar eher unscheinbar aus. Ihre Eier jedoch sind besonders. Denn sie sind mintgrün. Die Farbe &bdquo;bildet sich durch Gallenfarbstoff und dem Blutfarbstoff Hämoglobin“, erklärt Stefan Upmeier. Auf den Geschmack der Eier habe die ungewöhnliche Farbe jedoch keine Auswirkung, ergänzt seine Frau Silke.

Am Tag fallen im Schnitt rund 50 Eier auf dem Hof an. Morgens geht Silke Upmeier durch die Ställe und sammelt sie ein, nachmittags macht ihr Mann Stefan noch einmal die Runde. &bdquo;Denn es gibt ein paar Hühner, die trödeln gern und legen erst nachmittags ihre Eier“, sagt die 55-Jährige lachend.

Übrigens: Wenn die Hühner einmal im Jahr in die Mauser kommen, spüren die Upmeiers das auch beim Ertrag. Dann hätten sie im Schnitt nur noch etwa 20 Eier am Tag. &bdquo;Die Tiere brauchen ihre Kraft dann für den Federkleid-Wechsel“, erklärt Stefan Upmeier.

Warum manche Hühner weiße und manche braune Eier legen Er räumt auch auf mit der Mär, dass weiße Eier von weißen Hühnern und braune Eier von braunen Tieren stammen. &bdquo;Das ist tatsächlich eine Legende“, sagt er. Entscheidend für die Eierfarbe sei die Ohrscheibe des Huhns, also der Hautlappen unter dem Ohr der Tiere. Sei der rot, würden die entsprechenden Hühner braune Eier legen. Oder eben weiße, wenn die Ohrläppchen weiß seien.

Silke Upmeier hat auch eine Erklärung dafür, warum manche Eier recht klein ausfallen, andere dagegen eher XL-Format haben: &bdquo;Wenn die Tiere noch jung sind, legen sie kleine Eier, bei älteren werden die Eier größer.“

Die beiden können auch genau unterscheiden, welches Ei in dem kleinen Metallkorb von welcher Hühnerrasse stammt. Die hellbraunen seien von den Schwedischen Blumenhühnern, die &bdquo;richtig schokobraunen“ von den Marans, die lindgrünen von den Grünlegern und die weißen von den Leghorn-Hühnern.

Hof Upmeier in Spenge verkauft Eier in Selbstbedienungsschrank Im Monat verfüttern die Upmeiers rund fünf Zentner Futter an ihre Tiere - ganze Getreidekörner, aber auch eine gemahlene Getreidemischung. Auch auf Möhren- oder Kartoffelschalen würden ihre Hühner buchstäblich fliegen, sagt Silke Upmeier lachend. &bdquo;Und sehr gerne essen sie auch Nudeln.“

Die Eier, die die Familie nicht selbst verbraucht, verkauft sie für ein kleines Entgelt in einem Selbstbedienungs-Schrank auf ihrem Gelände. Seit rund zwei Jahren stehe der auf dem Hof und sie hätten bereits viele Stammkunden für ihre Bio-Eier.

Durch den Verkauf der überzähligen Eier hätten sie ihr &bdquo;Hobby kostengedeckt“, sagt Stefan Upmeier. Denn nur das ist die Hühnerhaltung für die Familie: ein Hobby. Es gehe ihnen um die Tiere an sich. &bdquo;Sie sollen Platz haben und sich wohlfühlen“, sagt Silke Upmeier.

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