Verein startet Fragebogenaktion und lädt in Hörste im Juni zur Heimatkonferenz ein

Lage-Hörste. 48 Vereine und Initiativen gibt es im Luftkurort Hörste. Wer macht was? Wer will sich weiter entwickeln oder kooperieren? Und wo sehen die Hörsterinnen und Hörster eigentlich ihren Ortsteil in fünf Jahren? Diese Fragen stellt der Verein &bdquo;leben in Hörste“ an alle, die im Luftkurort leben. Dank einer Förderung des Heimatministeriums NRW wird das Projekt Heimatwerkstatt gestartet.

Jörg List ist Dezernent der Bezirksregierung Detmold. Er kennt Hörste, hat er doch die ersten Treffen des runden Tisches in der Notunterkunft moderiert. &bdquo;Ich habe den Eindruck gewonnen, dass es hier eine sehr aktive Bürgerschaft gibt. Und darum schicke ich die Bewilligung nicht einfach, sondern komme vorbei“, sagt List. Was er hört, entspricht genau dem, was das Ministerium sich wünscht. Wie kann sich ein Dorf weiterentwickeln? Diese Frage stelle sich vielerorts. &bdquo;Insofern ist das hier ein Modellprojekt. Die Ergebnisse würden wir gerne dokumentieren und an andere weitergeben“, so List.

Was der Verein &bdquo;leben in Hörste“ bereits angefangen hat, wird außerdem fortgesetzt. &bdquo;Wir wollen die Vereine und Initiativen vernetzen. Es gibt Treffen zu verschiedenen Projekten, zum Beispiel zum Dorffest. Die Aufgaben werden verteilt, jeder kann mitmachen. Man muss auch keinem Verein angehören“, erklärte die Vorsitzende Petra Niederdorf. Es gebe mittlerweile einen Newsletter, der auch gedruckt verteilt wird und die Termine auflistet, die Internetpräsenz, Social Media - der Verein tritt öffentlich auf und sieht sich als Mittler. Ideen werden gesammelt, es gibt öffentliche Vorstandssitzungen, damit es transparent ist.

Förderung durch das Heimatministerium Im April/Mai vergangenen Jahres gegründet, seien fast 100 Mitglieder eingetreten, erklärte Vorstandsmitglied Frank Drexhage. Um größere Vorhaben umzusetzen, fehlte es an Geld. So sei die Idee entstanden, Fördermittel zu beantragen. Unterstützung gab es im Innovationszentrum Dörentrup, denn es reicht nicht, nur eine Summe in den Antrag zu setzen. Erklärt werden musste, wofür die 5000 Euro eigentlich verwendet werden sollen. Bis zu 20 Prozent muss der, der den Antrag stellt, aus eigenen Mitteln beisteuern. In Hörste gibt es 4500 Euro Fördermittel aus dem Heimatministerium.

Eine Arbeitsgruppe hat einen Fragebogen entwickelt. &bdquo;Wir wollen auch ins Bewusstsein rücken, was es in Hörste bereits alles gibt. Wir sind überzeugt davon, dass das viele gar nicht wissen“, sagte Heinz Walter. Wer immer schon mal loswerden wollte, was ihn nervt, zum Beispiel die Anbindung an den ÖPNV, kann das ebenso loswerden wie Vorschläge, was man besser machen könnte.

Die Entwicklung und Auswertung übernimmt Lippe Tourismus und Marketing. Wolfgang Thevis, der stellvertretender Vorsitzender des Vereins ist, koordiniert das Projekt. Der Zeitplan sieht vor, am 20. April zu starten, bis zum 17. Mai soll die Fragebogenaktion abgeschlossen werden. Der Termin ist nicht zufällig gewählt, denn voraussichtlich soll zu dem Zeitpunkt das Haus des Gastes wieder eröffnet werden.

Haus des Gastes spielt zentrale Rolle Das habe eine sehr zentrale Funktion. In den Treffen mit den Vereinen sei klar geworden, dass es eine große Nachfrage gibt. &bdquo;Da sind viele Veranstaltungen in Planung. Ausstellungen, Lesungen, Vorträge, Café-Nachmittage - es ist sehr gut, dass wir in unserem Ortsteil so einen Ort haben“, sagte Drexhage.

Beeindruckt zeigte sich Detlef Hübner, der Vorsitzende des Kulturausschusses und Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen. Er hatte dem jungen Verein eine Spende mitgebracht. &bdquo;Was Sie hier alles bewegen, das ist großartig. Man hat das Gefühl, dass in Hörste eine positive Entwicklung angestoßen wird“, sagte Hübner. Dem pflichtete Bürgermeister Matthias Kalkreuter bei. Er nehme wahr, dass es eine Aufbruchsstimmung gibt. Die Startbedingungen seien im Vergleich zu anderen Ortsteilen &bdquo;unglaublich gut“.

Das Fördergeld wird nicht nur für die Fragebogenaktion verwendet. Es sollen Referenten gebucht und fachliche Expertise eingekauft werden. Denn nach der Fragebogenaktion geht es erst richtig los. Am 21. Juni sollen die Ergebnisse in der Heimatkonferenz den Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt werden. Die Ideen, die gesammelt wurden, werden anschließend in Arbeitsgruppen zu Konzepten formuliert. Ende des Jahres sollen sie vorliegen und &bdquo;dann sollen Ideen umgesetzt werden“, so Petra Niederdorf.

Alles werde dokumentiert, auch Nachtreffen seien geplant. Was dem Verein &bdquo;leben in Hörste“ wichtig ist, erklärte Frank Drexhage: &bdquo;Wir geben nur den Rahmen vor, wir bestimmen nicht, was inhaltlich gemacht wird. Das ergibt sich aus den Ergebnissen der Fragebogenaktion und dem, was sich die Bürgerinnen und Bürger und die Vereine sich vorstellen. Denn wir geben den Impuls, aber wir sind auf Leute angewiesen, die etwas umsetzen wollen.“

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